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CTH 414.1

Citatio: S. Görke (ed.), hethiter.net/: CTH 414.1 (INTR 2017-01-12)

Ein Palastbauritual (CTH 414.1)

Textzeugen

A

KUB 29.1

1780/c

B

KUB 29.3

Bo 1299 (ah)

C

C1

Unveröffentlicht

Bo 5621

C2

(+) KUB 29.2

Bo 4935

C3

(+) KUB 55.50

Bo 2012a

C4

(+) KUB 52.94

Bo 1364

C5

(+) Unveröffentlicht

Bo 7388

D

D1

KUB 51.56

Bo 920

D2

(+) Unveröffentlicht

Bo 3417

D3

(+) Unveröffentlicht

Bo 3612

E

KUB 60.113

Bo 1891 – jetzt CTH 414.5 A2

F

Unveröffentlicht

Bo 6124

Die Joinvorschläge der Texte C und D stammen von F. Fuscagni.

Bereits Trabazo 2002, 477, schlug indirekte Joins von KUB 29.2 (hier Text C2), KUB 55.50 (hier Text C3) und HT 39 vor. Eine Verbindung von HT 39 zu CTH 414 ist nicht ersichtlich. Zuletzt schlug Beckman 2010, 452, einen Join von KUB 29.2 (Text C2) und Bo 5621 (Text C1) an.

F. Fuscagni schlug im Februar 2015 einen Join von KUB 60.113 (Text E) und Bo 5644 (CTH 414.5) vor. Wenngleich dieser Join bislang nicht mit letztmöglicher Sicherheit bestätigt werden kann, wird KUB 60.113 ab März 2015 als CTH 414.5 Text A2 geführt.

Die Zuweisung von Bo 7388 zur Textgruppe CTH 414.1 verdanke ich J. Lorenz (Juni 2015). Von F. Fuscagni stammt der Vorschlag, diesen Text als Fragment von Text C anzusehen (Juni 2015).

Fundorte der Textvertreter

Bis auf Text A (1780/c) sind die Fundorte der Texte nicht bekannt. 1780/c wurde auf Büyükkale am nördlichen Ende von Raum 5 des Großen Gebäudes im Tablettenschutt gefunden.

Auf einen bislang unpublizierten Ortaköy-Text Or. 90/1325 verweist CHD Š 301a.

Editionsgeschichte

1938 wurden von H. Ehelolf die Textvertreter A (1780/c) als KUB 29.1, B (Bo 1299) als KUB 29.3 und C2 (Bo 4935) als KUB 29.2 veröffentlicht. H. Freydank publizierte 1981 Text D1 (Bo 920) als KUB 51.56 sowie 1985 Text C3 (Bo 2012a) als KUB 55.50. Text C4 (Bo 1364) wurde 1983 von A. Archi als KUB 52.94 in Autographie vorgelegt. Die Fragmente C1 (Bo 5621), C2 (Bo 7388), D2 (Bo 3417) und D3 (Bo 3612) und F (Bo 6124) sind bislang unpubliziert, es konnten jedoch alte Umschriften genutzt werden.

Eine erste Bearbeitung erfolgte durch Schwartz 1947, 23-55. G. Kellerman 1980, 6-123, bearbeitete den Text zusammen mit CTH 413 und CTH 415. Transliterationen mit Übersetzungen legten ebenso Carini 1982, Marazzi 1982/3 und Trabazo 2002, 477-505, vor. Übersetzungen finden sich in ANET 357 (von Goetze) sowie in Auszügen bei Haas 1994, 251f. und 724-728, Beckman 2010 und zuletzt von García Trabazo J.V. 2016a, 81-88.

Bemerkungen zur Bedeutung des Textes finden sich auch bei Carruba 2005 mit weiterer Literatur.

Die vorliegende Transliteration mit Übersetzung fertigte S. Görke 2010 an.

Im Februar 2013 konnten Hinweise und Korrekturen von Herrn Cyril Brosch eingearbeitet werden.

Seit März 2015 findet sich Text E (KUB 60.113) als CTH 414.5 Text A2 (vgl. oben).

Inhaltsübersicht

§ 1

Ritualeinleitung mit Angabe des Ritualanlasses: Errichtung eines neuen Palastes und Bedecken mit Holz.

§ 2

Wohl Spruch des Sonnengottes und Wettergottes

§ 3-8

Dialog zwischen König und Thron mit Bezug auf die Legitimierung des Königs durch die Götter.

§ 8-11

König verlangt vom Wettergott Holz – Fortsetzung des Dialogs mit dem Thron.

§ 11-14

Der Thron antwortet dem König mit Bezug auf das von ihm geforderte Holz

§ 15-18

Sobald der König in das Haus eintritt, beginnt der Thron ein Zwiespräch mit dem Adler in Bezug auf die im Wald sitzenden uralten Götter Išduštaya und Papaya, die die Jahre des Königs spinnen.

§ 19

Der Thron spricht zum König

§ 20-21

Vor die kundigen Weber bringt der Thron verschiedene Früchte, damit sie den König besänftigen.

§ 22-23

Aufforderung an die Berge Pentaya, Harga, Tuthaliya, Šituwani und Piškurunuwa, an ihrem Platz zu sein.

§ 24-25

Der König geht ins Gebirge und beschwört die Sonnengöttin

§ 26-28

Der König (?) fordert den Adler auf, ein kenupi-Gefäß mit Pranken von Löwe und Leopard herbeizubringen.

§ 29-30

Aufforderung an Sonnengöttin und Wettergott, einen Pakt mit dem König einzugehen. Erneuerung seines Lebens und Schaffung einer Statue.

§ 31

Versammlung der Götter im Gebirge, sie bejubeln den König

§ 32

Wettergott und Sonnengott verjüngten den König

§ 33

Analogiezauber mit Weizen und Gerste

§ 34-35

Auflistung der Utensilien der Zimmerleute, die sie aus dem Palast nehmen, „wenn man in irgendeiner Stadt einen Palast baut“.

§ 36-38

Schafopfer für mehrere Götter, „wenn man die Grundsteine hin schüttet“.

§ 39-41

Sprüche der Vorhofreiniger anlässlich des Verputzens neuer Häuser mit abschließender Ritualzurüstung (§ 41).

§ 42-48

Rezitationen der Vorhofreiniger anlässlich des Aufstellens neuer Öfen in neuen Häusern mit abschließender Ritualzurüstung (§ 48).

§ 49-52

Analogiesegenssprüche für das Königspaar in Bezug auf Schenkel (§ 49), Weinreben (§ 50), einen eya-Baum (§ 51), einen artarti- und einen maršiqqa-Baum (§ 52)

§ 53-54

Opferungen an Herd

§ 55

Schreibersignatur: „Hand des Pikku, vor Anuwanza hat er geschrieben“.

© Universität Mainz – Institut für Altertumswissenschaften, Abteilung Altorientalische Philologie


Editio ultima: 2017-01-12






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