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CTH 459.1

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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 459.1 (TRde 21.06.2016)

1 -- [W]enn der Seher den Wettergott anruft,
2 -- das unberührte Gebiet außerhalb [der Stadt], das er nen[nt],
3 -- (dort) schicken die Seher sich an, neun Feuerstellen zu ma[chen];
4 -- danach schürt1 er (= der Seher, der das Ritual durchführt) sie mit Holz.
5 -- Am Morgen des ersten Tages aber in der Fr[ühe] geht er sofort los.
6 -- [Bei?/Neben?] den neun Feuerstellen [ … ] neun Tische;
7 -- für [jed]e Feuerstelle [ … ] einen Tis[ch]
8 -- (und) darauf [ … ] jede[m] Tisch
9 -- [ … ] ein wageššar-Brot, feu[chtes] Mehl, [ … ], ein dickes Brot, Käse, [ … ], ein (Sack?) Tierfutter, … [ … ], ein wakšur-Maß von Butterschmalz, [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe)
10 -- [ … ] … [ … ]
11 -- [ … ] die Sünden (Akk. Pl.) … [ … ]
12 -- [ … ] verbrennt er.
13 -- Brot, Fleisch, [ … ] rein (ist)
14 -- Auch dort vor Ort isst er [ … ] nicht.
15 -- (und) setzt er sich auf den Thron.
16 -- Aus jenem Ort [ … -]t er weg
17 -- (und) wäscht sich.
18 -- (Dann) zieht er [ … ] kostbare Gewände an
19 -- (und) außerhalb [ … ] in einem anderen Ort einen Stier, [ …, … ] … dem Wettergott opfert,
20 -- [ … ] … [opfert er] aber ein weibliches Schaf an Ḫepa[t];
21 -- (dann) isst und trinkt.
22 -- Eine Tafel, beendet, Anrufung des Wettergottes.
23 -- Wenn der Seher den Wettergo[tt anruft]
24 -- und ein unberührtes Geb[iet] außerhalb [der Stadt nennt]
(Bruch)
1
Eine der Bedeutungen des Verbs ḫarpai-, ḫarpiya- ist „jemanden unterstützen, jemandem beistehen“. Hier könnte es sich um einen metaphorischen Ausdruck handeln, mit dem man meint, dass die Feuerstelle mit Hilfe von Holzstücken entzündet bleibt. Allerdings erfordert das Verb mit dieser Bedeutung anscheinend die enklitische Partikel -kan (vgl. HW2 Ḫ, 336a). Die anderen Bedeutungen dieses Verbs („aufhäufen, zusammenstellen; abtrünnig werden) passen nicht zum Kontext.

Editio ultima: Traductionis 21.06.2016