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CTH 373

Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 373 (TX 2017-12-11, TRde 2017-09-13)



§ 1'
1 -- U[nd ... ].
2 -- D[er] Gott, der [ihm] schrecklich [ ... ] zürnte,
3 -- (er) hat [seine Augen zur Seite] woan[d]ershin gewendet.1
4 -- Dem Kantuzili2 (über)gibt3 er nicht das Handeln4.
5 -- [Sei es], dass [jener] Gott (sich) [im Himmel] (befindet), oder dass er (sich) in der [E]rde (befindet),
6 -- DU aber, Sonnengott, gehst zu ihm.
7 -- Geh (und) sprich zu diesem meinem Gott!
8 -- Übermittle5 [ihm] seine, des Kantuzili, Worte!6
Vs. 1'-5': Parallele in KUB 31.127+ Vs. II 7-15 (CTH 372).
Die Lücke ist nach Fotokollation etwas weniger breit als in der Autographie dargestellt.
1
Görke S. 2000a, 105 verweist hierzu auf die fast wörtliche Übereinstimmung zwischen dem hethitischen und babylonischen Text.
2
Für die (unsichere) Identifikation des Kantuzili mit „Kantuzili, dem Priester“, Sohn Arnuwandas und Ašmunikals, s. jüngst Schwemer D. 2015a, 351 mit weiterführender Literatur.
3
Von García Trabazo J.V. 2002a, 277 (Lebrun R. 1980e, 115 folgend) als 'communica' interpretiert.
4
Bei den Verbalsubstantiva mit Schwund von auslautendem -r handelt es sich mit Melchert H.C. 1988c, 226 um Archaismen. Ob sie auch kollektivische Funktion besitzen, ist nicht klar.
5
Entgegen García Trabazo J.V. 2002a, 277 ist in der Bedeutung 'übermitteln' das Präverb āppa schon enthalten.
6
Güterbock H.G. 1978b, 228 (basierend auf Güterbock H.G. 1958a, 242b) erläutert hierzu: „Der Sonnengott wird gebeten, dieses (scil. persönliche Gebet) dem persönlichen Gott des Beters zu übermitteln. Während sowohl die Vorstellung vom persönlichen Gott wie auch das Motiv der Fürsprache in Babylonien bekannt ist, wird man dort schwerlich den Fall finden, dass der große Šamaš gebeten wird, den persönlichen Gott aufzusuchen“.

Editio ultima: Textus 2017-12-11; Traductionis 2017-09-13