1
--
[ ... ] auch Tudḫaliya machte folgendermaß[en] seine1 [Falldarlegun]g:
2
--
Ich frevelte [gegen (dich,) die Sonnengöttin von Arinn]a, meine Herrin.
3
--
Ich [k]ränkte (dich,) die Sonnengöttin von Arinn[a, meine Herrin].
4
--
So2 nahm ich [der Sonnengöttin von Arinna Fes]t weg
5
--
und beschnitt deine3 (anderen) F[est]e.4
6
--
[Falls D]U5, Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin, irgendwie zornig [auf mich] gewesen bist wegen der Feste,
7
--
(jetzt) kümmere dich wieder [um mich, Sonnengöttin von] Arinna, meine Herrin!6
8
--
Ich will den Feind [be]zwingen!
9
--
[Falls DU,] Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin, [an meine] Seite trittst,
10
--
werde ich den Feind [bez]wingen.
11
--
Meinen7 Frevel werde ich [vor DIR bekenne]n.
12
--
(Deine) Feste [werde ich] niemals mehr beschneiden.8
13
--
Frühlings[feste] und [Herbstfeste] werde ich nicht mehr vertauschen:
14
--
[Ich werde Frühli]ngs[feste] nur im Frühling [feiern],
15
--
[H]erbst[feste] aber [werde ich] nur im Herbst feiern.
16
--
Lass [im Inn]eren des Tempels [die Feste niem]als (unbeachtet)!9
17
--
[Falls DU, Sonnengöttin von Arinna, mei]ne [Herrin,] aber wegen eines verloren gegangenen Götterbildes irgendwie zorn[ig auf mich geworden bi]st – 10
18
--
was das betrifft, dass ein Götterbild verloren ging:
19
--
[Zu Lebzeiten des Vaters meiner Majestät (oder) des Großvaters] meiner Majestät ging es verloren.
20
--
Zu Lebzeiten des Šuppilu[liuma geschah es].
21
--
[ ... ] kam [e]mpor.
22
--
Er nahm die Götter der Erde [ ... ].
23
--
Auch was das betrifft, dass die Göttlichkeit [ ... ] wurde,
24
--
[ ... ] ging verloren.
26
--
Die Göttlichkeit [ ... w]ieder [ ... ]
27
--
Und s[e]tz[- ... ] mi[ch] ein.
29
--
[ ... ] Götter [ ... ]
32
--
[ ... ] machte[t] ihr. / Mach[t ... ]!
33
--
Als [ ... ] k[am- ... ]
34
--
[ ... ] wi[e ... ] es [ ... ]
35
--
[ ... ] Axt aus Bro[nze ... ]
37
--
[ ... (auf dem) Ber]g Puškurunuwa11 werde ich machen.
38
--
[ ... ] bestehend [ ... ]
39
--
[ ... ] (auf dem) Berg Ḫulla werde ich [ ... ].
40
--
Auch werde ich mir (auf dem) Berg T[agurqa ... ].
41
--
Ich werde dir in Arinna [ ... ] einen Tempel errichten.
42
--
[ ... ] meine Majestät beim Winterfest wieder zur Rückkehr [ ... ].12
43
--
Falls ich den Feind bez[w]inge,
44
--
wenn ich vom Weg13 [ ... zur]ückkehre,
45
--
werde ich auf den Berg Tagu[rq]a kommen.
46
--
[U]nd ich werde dir Tausende [ ... g]eben:
47
--
Ich werde Entschädigung leisten.
|
Possessive Funktion ausgedrückt durch -z(a).
⑄Zur Funktion der -škeuwan dai/tiye-Konstruktion im Junghethitischen vgl. Daues A. 2007a.
Possessive Funktion ausgedrückt durch -tta.
Houwink ten Cate Ph.H.J. 1986a, 110 ergänzt und übersetzt die Passage folgendermaßen: „[and whe]n I began to ask [you] for oracular guidance, (it turned out that) I omitted f[estival]s (due) to you“. Ähnlich Singer I. 2002c, 108.
Der Fokus, der im hethitischen Text durch die Setzung des betonten Personalpronomens ausgedrückt ist, ist hier und im Folgenden mittels Großschreibung markiert.
Nach Singer I. 2002c, 108.
Possessive Funktion ausgedrückt durch -z(a).
Singer I. 2002c, 108 übersetzt mit „and never again [shall I omit] the festivals“.
Houwink ten Cate Ph.H.J. 1986a, 110 übersetzt das Verb in der 1. Sg.: „I shall never leave out [the festivals(?)] in [your] temple“.
Das CHD P, 39b übersetzt die hier beginnende Textpassage wie folgt: „[ ... ] angry somehow on account of the lost divine image. Because the divine image got lost (or: the divine image which got lost) [ ... of] His Majesty got lost“.
Der Berggott Piškurunuwa oder Puškurunuwa wird nach Haas V. 1994a, 462 in Zippalanda, Ḫaita und Katapa verehrt.
Emendation nach Singer I. 2002c, 108.
Gemeint ist mit Singer I. 2002c, 108 „vom Feldzug“.
|
|