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CTH 324.2

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Citatio: E. Rieken et al (ed.), hethiter.net/: CTH 324.2 (TRde 2009-08-26)

1 -- [ ... ]
2 -- [Rinder, Schafe (und) Me]nsch[en werden nicht schwanger.]
3 -- [Und welche sc]hwan[ger] (sind),
4 -- [auch die gebären nicht.]
5 -- Im [Land] en[tstand] eine Hungersnot.
6 -- [Der große Sonnengott bereitet]e [für sich ein Fest]
7 -- und [rief] die großen Götter (und) [die kleinen] Gött[er] (herbei).
8 -- [Sie aßen,]
9 -- [und] sie [stil]lten [ihren Hunger nicht].
10 -- Sie tranken [ab]er,
11 -- und sie [stillten ihren Durst nicht].
12 -- Der [Wettergott] sp[ra]ch zu den Göttern:
13 -- [„Telipinu ist nicht dabei.]
14 -- [Geä]rgert hat er sich
15 -- und [alles Gute mit sich davongetragen],
16 -- und im Land [ents]tan[d] eine Hun[gersnot.].“
17 -- [Die großen Götter] (und) die kleinen Götter begann[en], den Telipinu z[u suchen]
18 -- und [fanden] ihn nicht.
19 -- Der Sonnen[gott] sand[te] den flinke[n Adl]er:1
20 -- [„Geh, suc]h [den Tel]ipi[nu]!“
21 -- Der Adler gi[ng],
22 -- [durchs]uchte [die Berge],
23 -- [durchsuchte] die Flüsse
24 -- [und] fand ihn nicht.
25 -- Er brachte [dem Sonnengott die Botschaft] zur[ück]:
26 -- „[Ich] fand ihn nic[ht].“
27 -- Ḫannaḫanna sandte die Biene:
28 -- „Geh [ ... ]!
29 -- Such du den Telipinu!
30 -- Wenn du [ihn find]est,
31 -- stich ihn (in) seine Hände (und) seine Füße,2
32 -- und lass sie au[f]stehen.3
33 -- Nimm dir Wachs
34 -- und reibe ihn ab,
35 -- reinige ihn,
36 -- säubere ihn4
37 -- und bring ihn [z]u mir.“
38 -- Der Wettergott sprach zu Ḫannaḫanna:
39 -- „Die großen Götter (und) die kleinen [Gö]tter haben ihn gesucht
40 -- und ihn nicht gef[und]en.
41 -- [Und] sie geht, diese Biene, (und) findet ihn?5
42 -- Ihre [Flü]gel (sind) klein,
43 -- und sie (selbst ist) [klei]n,
44 -- außerdem schneid[en sie] sie vorne ab.6
45 -- Ḫannaḫanna sprach zum Wettergott:
46 -- „Lass ab!
47 -- S[ie wird geh]en (und) [ihn] finden.“
48 -- Die Biene [ging] (und) begann, [Telipinu] zu [suc]hen.
49 -- Sie [durchsucht]e die hoh[en Berge],
50 -- [durchsuch]te die Flüsse [ ... ],
51 -- [ ... ] die Quellen [ ... ]7
52 -- [ ... ]
53 -- [Hier] lieg[t für dich desgleichen galaktar?.]
54 -- [ ... ] sollen [beruhigt sein.]
55 -- [Wende dich dem König, der Königin (und) den Prinzen] im Guten [z]u.
56 -- [Hier li]egt [für dich desgleichen parḫuena-.]
57 -- [ ... ] Seele [ ... ]
58 -- [Se]i [ ... ] dem König, der Königin (und) [den Prinzen ....]
59 -- [Hier] liegt [für dich desgleichen ein rechter Schenkel.]
60 -- [Wie ... ] und dem [Land Ḫatt]i [ ... ],
61 -- [ ... ] sie [a]rlipa8 [ ... ]
62 -- [Hier liegt für dich des]gleichen eine [Feige],
63 -- [W]ie [ ... ]
64 -- [ ... Tel]ipinu [ ... ]
65 -- [ ... soll [ ... ] vertrei[ben].
66 -- [Hier] liegt [für di]ch desgleic[hen Wa]chs.
67 -- [ ... b]ekämpf[- ... ]
68 -- [Auch des Telipinu W]ut, Zorn, [Frevel (und) Ärger] soll es [be]i dir heraustreiben.9
69 -- [H]ier liegt für dich desgleichen Emmer.
70 -- Wie der Emmer rein (ist),
71 -- ebenso sollen10 auch sein, des Telipinu, Inneres (und) seine Seele11 [d]ann [re]in werden.
72 -- [Hie]r liegen12 für dich des[gleichen Bi]erwürze (und) Malz.
73 -- [Wi]e Bierwürze und Malz sich aber im W[es]en zusammenfügen,
74 -- und ihnen ihre Seele (und) ihr Inneres eins wird,13
75 -- [ ... ]
76 -- Mit Bier14 macht man einen verärgerten [Mensch]en betrunken,
77 -- und sein Ärger [versch]windet.15
78 -- Einen sorgenvollen Menschen aber macht man [betr]unken,
79 -- und seine Sorge [verschwind]et16.
80 -- Auch dich, [den Telipinu], sollen17 [Bierwürze und Malz ebenso] betrunken machen,
81 -- [ ... Ä]rge[r ... ]
82 -- [Dein? g]anzes [ ... ] s[oll] verschwinden.18
83 -- [ ... ]
84 -- ebenso [sollen] auch [dem?] [Tel]ipinu Bös[es, Wut, Zorn, Frevel (und) Ärge]r er[löschen].
85 -- [Telipin]u, lass die Wut los,
86 -- [lass den] Zo[rn los],
87 -- lass [Frevel] (und) Ärger los.
88 -- [So wie] (die Wasser) der Rohre [nicht wieder rückwärts] fließen,19
89 -- so [sollen auch des Telipinu Böses, Wut], Zorn, Frevel (und) Ä[rger] nicht wie vorher [wieder]kommen.
90 -- [Geh]en sollen20 das Böse, die Wut, der Zorn, der Fr[evel, der Ärger]!
91 -- Und i[n] das [fruc]htbare Feld, den Garten (und) den Wald [sollen sie nicht gehen]!
92 -- Den Weg der [dun]klen Erde [sollen] sie gehen21!
93 -- [ ... ] in der [dunkl]e Erde lie[gen] Gefäße aus Eisen.
94 -- [Ihre Deckel (sind) aus Blei.]
95 -- [Wa]s hineingeht,
96 -- das [kommt nicht wieder nach oben hervor.]
97 -- Es geh[t da]rin zugrunde.
98 -- [Auch des Telipin]u[ Böses, Wut, Zorn ... ]
1
Vgl. KUB 17.10 Vs. I 24', wo lēliwandan nachgestellt ist; siehe auch Hoffner – Melchert 2008, 272.
2
Vgl. dazu CHD Š 18b: „... sting him (on) his hands (and) his feet.“
3
Vgl. dazu CHD Š 220a; Als wahrscheinlicher wird dort eine Emendation zu na-an angesehen mit folgender Übersetzung: „When you find him, sting him on his hands and feet and make him(!) stand up.“ Ebenso Hoffner, Myths2,1998, 18; Pecchioli Daddi – Polvani 1990, 84.
4
Vgl. CHD P 171a: „When you find Telipinu ... wipe him off with wax, purify him, consecrate him, and bring him to me.“ Hoffner, Myths2,1998, 18 übersetzt šuppiyaḫ mit „make holy again“; vgl. Pecchioli Daddi – Polvani 1990, 84: „consacrolo“.
5
Vgl. KUB 17.10 Vs. I 37'f. (CTH 324.1). Haas, Literatur 2006, 107, übersetzt es nicht als Frage.
6
Unklar. Hoffner – Melchert 2008, 13: „And furthermore, it (i.e. the bee) is ḫanti tuḫšanza.“ Vgl. dazu HED 3, 93 („They also cut them in two.“); Hoffner 21998, 18 übersetzt: „Its wings are small. It too is small. And furthermore it is all by itself?.“ Noch belegt in KUB 17.10 Vs. I 39' (CTH 324.1). Vgl. auch die Anmerkung dort.
7
Nach HEG II 1037f. ist die Bedeutung von šilma- unklar; noch belegt in KUB 33.10 Vs. II 9 (CTH 324.3).
8
Vgl. dazu HED 1, 151, und Peled, Fs Singer (in Vorbereitung).
9
Vgl. Hoffner, Myth2, 1998, 19; Pecchioli Daddi – Polvani 1990, 85. Anders CHD P 145a.
Form ist Sg.
Vgl. zu dem Ausdruck zuletzt Melchert, Fs Ivanov (in Vorbereitung); vgl. HED 4, 75f.
Form ist Sg.
Vgl. Neu StBoT 5, 161.
Hoffner, Myth2, 1998, 19, stellt das vor šiēšnit stehende Wort noch dazu: „... beer of [ ... ]“. Ebenso CHD L-N 446a.
Vgl. CHD L-N 294b; HED 6, 148.
Wörtl. „ihm verschwindet die Sorge.“
Form ist Sg.
Vgl. CHD L-N 294b: „They get an angry [ma]n drunk, and his wrath [disap]pears. They [g]et a worried man drunk, and his worry [disappear]s. Let the [malt and beer-bread] make you, [Telipinu], drunk [in the same way]. [Le]t it make ang[er ... and a]ll [evil(?)] disappear.“ Vgl. ebenso CHD P 357a.
Vgl. KUB 17.10 Rs. III 25f. (CTH 324.1); zur Diskussion der Übersetzung siehe CHD P 196f.
Form ist Sg.
Form ist Sg.