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CTH 324.3

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Citatio: E. Rieken et al (ed.), hethiter.net/: CTH 324.3 (TRde 2012-06-08)

1 -- [ ... ] von weitem [ ... ]
2 -- [ ... ] deines [ ... ]
3 -- „[Suc]h [du den Telipinu]!
4 -- Wenn [du] ihn fi[ndest],
5 -- [st]ich [ihn (in) seine Hände (und) seine Füße],1
6 -- und [lass] sie au[fstehen].2
7 -- [Nimm dir Wachs,]
8 -- [reibe] seine Augen (und) sei[ne] Hände [ab],
9 -- [rein]ige [ihn],3
10 -- und bring ihn z[u] mir.“
11 -- [Sie ging], die Biene.
12 -- Sie durchsucht[e] die hohen Berge.
13 -- Sie durchsu[c]hte [die tief]en [Täler].
14 -- [Sie durchsuchte die ruhigen] Flut[en].4
15 -- [ ... ] der Honig gin[g] zu Ende.5
16 -- [Das Wachs g]ing zu Ende.
17 -- [Sie fand?] ihn auf einer Wiese in [Liḫz]ina i[m] Wal[d]
18 -- [und] stac[h ihn] (in) seine Hände (und) seine Füße.
19 -- und er erhob sich.6
20 -- Telipinu (sprach) [folgendermaßen]:7
21 -- „Ich wa[r] zornig.8
22 -- [I]ch? [ ... ]
23 -- [Warum] habt ihr aber mich, den Schlafenden, [veranlasst aufzustehen]?
24 -- [Und] warum habt ihr [mich], den Zornigen, veranlasst zu sprechen?“
25 -- [Telipinu] war [wüte]nd
26 -- und [ ...]te? die Quelle.
27 -- Er leite[te] die strömenden Flüsse (um).9
28 -- Er [ ...]te [ ... ],
29 -- riss? sie nieder, die Ufer [ ... ],10
30 -- zerstörte [die Städt]e,
31 -- zerst[örte] die Häuser.11
32 -- Er vernichtete die Menschen,
33 -- vernich[tete] die Rinder (und) Schafe.
34 -- [ ... ste]ht auf.
35 -- Die Götte[r … ]ten [ihm ... ]
36 -- [ ... ]
37 -- „Telipinu wur[de wü]tend.
38 -- [Wi]e sol[len] wir handeln?
39 -- [Was] sollen wir tu[n]?
40 -- Ruf[t] die [Mens]chen!
41 -- De[r] soll [ihm auf dem Berg Ammuna] den Stachel12 (der Biene) [und ... ne]hmen?.
42 -- [ ... ]
43 -- Der [Ad]ler s[oll] vortreten
44 -- [und soll ihn]13 v[e]rbrennen.“
45 -- [ ... ve]rbrannte [ ... ]
46 -- Der Adl[er aber ... mit den Flü]geln.
47 -- Sie ließen [ihn] erlöschen,
48 -- und sein [ ... ].
49 -- [ ... ]
50 -- [ ... ]
51 -- [ ... ] gin[g? ... ]
52 -- [ ... ] kam [nach ob]en.
53 -- [ ... ] i[n] seinen [Körpe]rteilen [ ... ]
54 -- [ ... ] trieb [ ... for]t.
55 -- Die Wu[t, den Zor]n, den Frevel, die b[öse? Zun]ge, die böse Fußsohle14, [ ... ] die neidischen Augen, [ ... ]
56 -- [ ... ] ließ [ ... d]arin,
57 -- und er kam nach o[ben] heraus.
58 -- [ ... ] aber brachte er aus dem Ofen hervor.
59 -- Das Getreide, Fruchtbarkeit15, Miy[ata]nzipa, Teli[pinu ... ], die guten Regen, die guten Winde, [ ... ] des Landes [ ... ] Überfluss[ ... ],
60 -- und er brachte alles hinaus.
61 -- [ ... ] soll mächtig machen!16
62 -- Der Apfelbaum des [ ... ]
63 -- [ ... ] maršigga-Früchte17 de[s ... ]
64 -- [ ... ] seine Seele [ ... ]
65 -- [Telipinu] ging [ ... ] hinein.
66 -- [Der Dunst verließ das Fenster.]
67 -- Der Ra[uch verließ] das Haus.
68 -- [Im Herd kamen] die Holzsche[ite wieder in Ordnung].
60 -- Im Rinderstall [kamen die Rinder wieder in Ordnung].
70 -- Im Viehhof [kamen die Schafe wieder in Ordnung].
71 -- Das Rind18 [erkannte sein] Kalb [an],
72 -- das Schaf19 aber [erkannte sein] Lamm [an].
73 -- [Auch] Telipinu [erkannte den König, die Königin, die Prinzen] und das Land Ḫatti [an]
74 -- [und versorgte sie] mit Leben, Kra[ft (und) Zukunft].
75 -- Telipinu [kümmerte sich um den König].
76 -- [Vor] Telipin[u steht ein eya-Baum],
77 -- und [von] dem eya-Baum (herab ist) [das Vlies eines Schafes] gehängt.
78 -- [Darin] l[iegen ... ] lange Jahre.
79 -- [Darin liegt] Nachkommenschaft, (nämlich) Söhne (und) Tö[chter].
80 -- Darin [liegt] Gedeihen [der Kinder der] St[erblichkeit, der Rinder] (und) der Schafe.
81 -- [Darin liegen] Männlichkeit (und) Mut[ ... ]20
82 -- Darin [liegt] Beständig[- ... ]
83 -- Darin [liegen] Wachstu[m? (und) Gedeihen?].
84 -- Darin [liegen] Zustimmung [(und) Gehorsam].
85 -- Darin [liegt Sättigung].
86 -- Telipinu [ließ] ihn [zum König wegbringen].
87 -- [ ... ] ihm alles [ ... ]
88 -- [ ... ]
89 -- [ ... ] Wachs [ ... ]
90 -- [ ... ] den Wettergott [ ... ]
91 -- [ ... ]
1
Vgl. CHD Š 18b und zu dem Abschnitt IBoT 3.141 Vs. I 6'ff. (CTH 324.2).
2
Vgl. dazu CHD Š 220a und Fußnote zur Übersetzung von CTH 324.2 Kolon 32.
3
Vgl. CHD Š 70a: „Wipe off his eyes (and) his hand(s) and purify him.“
4
So nach HED 4, 303; EHS 196 schlägt „dunkel, blau?“ vor; vgl. dazu die Anmerkung zu KUB 17.10 Vs. I 26' (CTH 324.1).
5
CHD L-N 251b: „(in his search for the missing deity the bee) used up the honey in his [bel]ly.“ Vgl. auch Pecchioli Daddi – Polvani 1990, 86: „nel (suo) [inter]no il miele finì.“; Hoffner, Myths2,1998, 20: „The honey was exhausted in its interior,...“
6
Vgl. CHD Š 18b: „stung [him] on his hands (and) feet and made him get up.“ Hoffner, Myths2,1998, 20: „It stung [him] on his hands and feet, so that he got up.“ Pecchioli Daddi – Polvani 1990, 86f.: „[lo] punse sulle mani e su i piedi ed egli si al[zò].“
7
Vgl. CHD Š 13b (teilweise auch CHD L-N 268a, 59a): „Telipinu [speaks as follows]: 'I have become [ ... ] sullen. [Why did] you [make] me [get up] (when I was) sleeping? Why did you make me talk (when I was) sullen/sulking? [Telipinu] was [fur]ious.“
8
Vgl. CHD Š 13b und Hoffner – Melchert 2008, 238.
9
Wörtl. „zog“. Vgl. HED 1, 172; Hoffner, Myths2,1998, 20: „He drew the rivers and brooks.?“ Pecchioli Daddi – Polvani 1990, 87: „... de[viò] i fiumi scorrenti.“
Nach Oettinger 1979, 234 mit Verweis auf Neu StBoT 5, 1968, 187. Vgl. auch Kloekhorst 2008, 949f.
Vgl. CHD P 369b: „He overthrew cities?, he overthrew houses.“
Vgl. HED 3, 263f.; EHS 291, 501. HW2 497 „Hacke?“.
I.e. den Stachel.
Vgl. zu einer übertragenen Bedeutung „Handlungsweise, Verhalten“ CHD P 239.
Hier mit Gottesdeterminativ geschrieben; vgl. Otten RlA s.v. („Heth. Gottheit oder deifizierter Begriff der Fruchtbarkeit“); vgl. Anmerkung zu KUB 17.10 Vs. I 10'ff. (CTH 324.1).
Vgl. HEG III 149f., sowie die Anmerkung zu HKM 116 35' (CTH 335.24).
Vgl. CHD L-N 200a: „tree or its fruits“.
Wörtlich: „die Rinder“.
Wörtlich: „die Schafe“.
Vgl. CHD P 328b: „Into it, virility and brave[ry ... are placed].“