index introductio imagines partitura exemplar translatio e-mail

CTH 343.1

translatio

Citatio: E. Rieken et al (ed.), hethiter.net/: CTH 343.1 (TRde 2009-08-30)

1 -- [ ... ] sah den Kampf.
2 -- [ ... ] wie ein Stab [ ... ]
3 -- [ ... ] fort [ ... ]
4 -- [ ... ] begann zu [ ...]en.
5 -- [ ... ] begann zu [ ...]en.
6 -- [ ... ]
7 -- [ ... ] Wettergott meinem Bruder [ ... ]
8 -- [ ... ]
9 -- Jetzt [ ... ] diese zwei? [ ... ]
10 -- [ ... ] das letzte.1
11 -- Dem Bruder [ ... ]st du.
12 -- Während Ištar [ ... ]te,
13 -- LAMMAs Pfei[l ... ]
14 -- [ ... ] traf Ištar, (in ihren) Bus[e]n, in ihre Brust [ ... ]2
15 -- LAMMAs zweiter Pfeil aber [ ... ].3
16 -- Das tiyarrit-4 traf [ ... ] in die Opferschale?5 [ ... ]
17 -- Und ferner [ ... ]t das tiya[rit- ... ] nicht.6
18 -- Die Rinde[r] gehen nicht [ ... ]
19 -- Er bestimmte,7 der LAMMA, [ ... ]
20 -- [ ... ] er nahm [ ... ]
21 -- und [ ... ] ihn hinter dem Wettergott [ ... ]
22 -- Der Stein [ ... ] den Wettergott hinterher [ ... ]
23 -- und schlug den Himmel.
24 -- [ ... ] erhob sich8
25 -- [ ... ] fiel hinunter.9
26 -- LAMMA [ ... ]
27 -- Er nahm dem Wettergott das Eselhalfter (und) [ ... ] aus der Hand.
28 -- Zurück wandte er sich, der Wettergott,
29 -- [und] begann zu sprechen:10
30 -- „Das Es[elhalfter ... ], das er (mir) aus der Hand genommen hat,
31 -- [ ...]te [ ... ] es [ ... ] Hand.11
32 -- Jene [solle]n das Eselhalfter [ ... ]!
33 -- Sie [ ...]en12 dich zum Haus des Fest[es].
34 -- Das Eselhalfter [sol]l di[ch]/di[r ... ]!
35 -- Das Schaf, das sie dem Eselhalfter o[pfe]rn,
36 -- isst [ ... ].13
37 -- [Auch] ein Mann hält [ ... ]
38 -- [ ... so]ll [ ... ]!
39 -- [ ... ] nicht [ ... ]!
40 -- [Als] LAMMA [die Wo]rt[e] des E[a hörte],14
41 -- bega[nn] er [ ... ] zu [sprec]hen.
42 -- Er aß (und) tr[a]nk [ ... ]
43 -- [ ... g]ing [in] den Himmel.
44 -- [In den] Himmel [hi]nauf [ ...]te er [ ... ]
45 -- Neun Jahre war LAMMA im Himmel König.
46 -- In den Jahren gab es keine Unwetter?15, Wölfe (und) Diebe.
47 -- Die Stelle [des] Unwetter[s]16 küsste(n) Mehl (und) Gerstenbrei.17
48 -- An Stelle des [R]egens aber [r]egnete? es tawal-Bier (und) [w]alḫi-.18
49 -- Was aber [ ... ] nachts [ ... ] nimmt/legt,
50 -- nimmt er Butterschmalz.
51 -- Was er [ ... ] legt,
52 -- nimmt er [ ... ]
53 -- Im Tor aber [ ... d]arin.
54 -- Er [ ... ] auch maḫḫuri- 19[ ... ]
55 -- [ ... ] flossen [Bi]er (und) Wein.20
56 -- [ ...]ten die Täler mit ausgegossenem[ ... ]21
57 -- Die Menschheit [ ...]t [ ... ]
58 -- Er [ ... ] vollständig [ ... ]
59 -- [ ... ] (ist) ge[- ... ]t
60 -- Welchem [ ... ],
61 -- er [ ... ] ebendort [ ... ]
62 -- [ ... ] aber [ ... ] ihm nieman[d].
63 -- [ ... ] i[n] der Stadt [ ... ]te.
64 -- Die Gottheit [ ... ]
65 -- [ ... ] hob [ ... ]
66 -- Er/Sie [ ... ]
67 -- [ ... ] sa[h ... ] auf drei Meilen ent[ge]gen.
68 -- [ ... be]gann zu sprechen:22
69 -- „Da drüben aber [ ... ] große Götter, Älteste, dein[e ...? ] Großväter.23
70 -- Ge[h] ih[nen] entgegen!
71 -- [ ... ]
72 -- Vernei[ge] dich vor ihnen!“
73 -- [LA]MMA begann, der Kuba[ba] zu antw[ort]en:
74 -- „Die uralten Götter sind groß [ ...? ]
75 -- Sie standen [ ...? ] auf.
76 -- Als ihnen [ ...? ] das Brot nicht im Mund [ ... ]24
77 -- Den Weg aber gehen sie [ ... ]
78 -- Sie kommen [ ... ] den Weg [ ... ]
79 -- „Ich, LAMMA, Köni[g] des Himmels, verneige mich vor den Göttern.“25
80 -- Die starken Winde trugen des LAMMA böse Worte dem Ea auf dem Weg entgegen.26
81 -- Ea be[gann], zu Kumarbi zu sprechen:
82 -- „Komm, gehen wir zurück!
83 -- Wie jener LAMMA, den wir im Himmel zum König machten,
84 -- feindselig27 (war),
85 -- ebenso wur[den] auch die Länder feindselig,
86 -- und nie[man]d gibt den Götter[n meh]r Dickbrot (und) Libation.“
87 -- Ea (und) Kumarbi [w]andten [ ... ] um.
88 -- Ea [ ... ] die Stadt Abzuwa.28
89 -- Kumarbi aber ging fort in die Stadt Du[ddull]a.
90 -- Ea [st]ellte den Boten vo[r] sich
91 -- und begann, ihn zu LAMMA zu sch[ick]en:
92 -- „Geh (und) [ ... ] diese Worte z[u ... ]!
93 -- ‚[W]arum m[ac]hte[n] wir dich ihm Himmel zum König?
94 -- Er machte nie [ ... ].
95 -- [Ni]e [aber] rief er [ ... ] .‘29
96 -- [ ... ] tischt er [ ... ] auf.
97 -- [ ... ] sendet er [ ... a]us.
98 -- Ich [ ... ].“
99 -- Der Bote [g]ing.
100 -- [ ... kü]mmerte er sich ebenso.
101 -- [ ... ] gehört hatte,
102 -- begann er, z[u sich selbst zu sprechen].30
103 -- Ea begann, zu Izzumma, [seinem Wesir, zu sprec]hen:
104 -- „Geh hinab [in die] dunkl[e Erde]!
105 -- Die Worte, die [ich] dir sag[e],
106 -- geh (und) sage [si]e zu Nara (und) Napšara, meinem Bruder!
107 -- ‚Nimm meine Re[de]
108 -- und höre meine Worte!31
109 -- [LAMMA] machte mich wütend,
110 -- und ich habe ihn im Himmel von der Königsherrschaft [a]bgesetzt.32
111 -- LAMMA aber, den wir im Himmel zum Köni[g] machten,
112 -- wie der feindseli[g]33 (war),
113 -- ebenso wurden auch die [Lä]nder [fe]indselig,
114 -- und [ni]emand gibt den Göttern [ ... ] mehr Dickbrot (und) Libation.
115 -- Jetzt aber [h]öre mich [ ...? ] an, Nara, mein Bruder!
116 -- Scheuche alles Getier der Erde auf!‘“34
117 -- Er [ ... ] den Berg Našalma [ ... ]
118 -- Sein [Ko]pf aber [ ... ] ihm [ ... ]
119 -- [ ... ] wie [ ... ]
120 -- [ ... ]
121 -- [ ... ] setzte [ ... vo]r [ ... ]
122 -- [ ... ]
123 -- [ ... f]ort [ ... ]
124 -- [ ... ] nahm [ ... for]t.
125 -- [ ... ]
126 -- [ ... ] den LAMMA [ ... ]
127 -- [ ... ] aus der dunklen [ ... ]
128 -- [ ... ] Stein [ ... ]
129 -- [ ... ] und [ ... ]
130 -- [ ... ] alle [ ... ]
131 -- [ ... le]gte den [ ... ]
132 -- [ ... ] begann [zu spre]ch[en]:
133 -- „[ ... ] vor [ ... ]
134 -- Wer legte die [L]ast [ ... ]?“
135 -- [ ... ] begann [ ... zu spr]ech[en]:
136 -- „[ ... ]
137 -- H[öre] meine [Wor]te!35
138 -- [ ... genei]gt [ ... ]36
139 -- Und [ ... ]
140 -- [ ... ] vom Rücken hinauf [ ... ] Lastkarren [ ... ]
141 -- Der Unterschenkel aber [ ... ] ihm vom Rücken unter siebenhundert [ ... ].“
142 -- Der Wettergott (und) NIN.URTA37, sein Wesir, [ ... ]
143 -- und den LAMMA behandelten sie ebenso.
144 -- Sie traten [ ... ] nieder.
145 -- Und den LAMMA [ ... ]
146 -- Sie zerschnitten ihm vom Rücken [ ... ]
147 -- Den Unterschenkel aber schnitte[n] sie [ ... ]
148 -- LAMMA [begann], dem Wettergott [zu] ant[worten]:
149 -- „Wettergott, mein Herr,
150 -- früher [ ... ]
151 -- [ ... ] mir [ ... ]“
152 -- Der Wettergott [begann], zu LAMMA [zu] spr[echen]:
153 -- „Sie sollen gehen (und) dir [ ... ]
154 -- [ ... ] mir [ ... ]
155 -- Dich, den großen, [ ... ] all[e ... ]38
156 -- Ich aber ihn dir [ ... ]
157 -- [ ... ]
158 -- Und [ ... ]
159 -- [ ... ]
1
Siehe HW2 A 187b mit weiteren Beispielen von appazzi; siehe auch HED 1, 92. Eventuell sind dieser und der folgende Kolon zusammenzufassen.
2
Vgl. zu einer anderen Kola-Aufteilung CHD Š 107f.: „The arrow of LAMMA ...-ed Istar's breasts. It penetrated her chest.“
3
Vgl. dazu die Ergänzung von Hoffner, Myhts2, 1998, 46: „A second arrow of LAMMA [sped].“
4
Siehe dazu Starke, StBoT 31, 1990, 218-220, mit einer Bedeutung „Spindel, auch spindelförmiger Gegenstand“. Siehe dort und auch in HEG III 367-369 die Diskussion einer Beziehung zu „Wagen“. In CHD Š 108a liegt eine andere Textzusammenstellung vor, daher lautet die Übersetzung dort: „The second arrow of LAMMA ... They ...-ed the wagon. The ... penetrated ...“ Vgl. auch Hoffner, Myths2, 1998, 46,
5
Wohl zu akkadisch saḫḫar(r)ru/siḫāru „kleine Opferschale“ (Ahw 1008b) zu stellen.
6
Hoffner, Myths2, 1998, 46, lässt den Ausdruck unübersetzt, da die Bedeutung „niederknien“ sich mit dem Kontext nicht recht vereinbaren läßt. Eventuell ist eine Übersetzung „und ferner wird ein Pfeil/eine Spitze (tiyarrit-) nicht abgeschossen“ in Erwägung zu ziehen.
7
Nach HEG II 1012 eine 3.Sg.Prt.luw.
8
So nach HEG II 903 mit einer Bedeutung šarganiya- „sich erheben“. CHD Š 264 ergänzt in der Lücke n[epiš dannaraš TÚG-aš mān arḫa] šarganiyattat nach der vergleichbaren Passage des Ullikummi-Mythos und übersetzt: „... and h[eaven] was torn(?) (or: h[eaven] tore(?)) [like an empty garment.]“ mit Vergleichen aus der Bibel. Ebenso auch Hoffner, Myths2,1998, 46.
9
Vgl. zu einer Ergänzung Hoffner, Myths2,1998, 46: „so that [Tessub] fell down [from the sky.]“
Hoffner, Myths2,1998, 46, ergänzt: „[to LAMMA]“. Vgl. die Anmerkung der Transliteration.
Hand kann nicht Objekt sein. Vgl. zu möglichen Ergänzungen Hoffner, Myths2,1998, 46: „You have taken [my] reins [and whip] from my hand and [taken them into your own] hand.“
Vermutliche „rufen“ bei einer Ergänzung zu ḫalziyanzi. Vgl. Hoffner, Myths2,1998, 46; HED 3, 23.
Vgl. zu einer Ergänzung „das isst eine Frau nicht“ Hoffner, Myths2,1998, 46 und die Anmerkung zur Transliteration.
Eine Ergänzung zu „Als LAMMA die Worte des Ea hörte“ ist wahrscheinlich.
Vgl. zur Diskussion mit Hinweis auf ältere Übersetzungen CHD Š 246f.
Nach CHD Š 238 eventuell zu šarai- „to unravel(?)“ zu stellen. Ebenso Hoffner, Myths2,1998, 46: „The [ ... ] of weaving(?)/woven cloth (?) was striking/crushing [ ... ] the BABAZA.“
Vgl. HED 4, 311: „kept kissing the mush“.
Die Übersetzung ist problematisch. Zum einen ist für pedan kein adverbieller Gebrauch belegt; „an Stelle von“ wird normalerweise mit pedi(=šši) gebildet (siehe CHD P 342f.; vgl. die Übersetzung des vorangehenden Kolons). Darüber hinaus ist die Verbalform aktivisch (vgl. HED 3, 303), so dass man bei einer zum vorangehenden Kolon parallelen Konstruktion die -ant-Erweiterungen der Neutra tawal und walḫi erwarten würde. Vgl. Hoffner, Myths2,1998, 46: „[ ...ed the ...] place, tawal- and walhi-drink.“
Vgl. dazu CHD L-N 113b, wo maḫhurišša als möglicherweise mit maḫḫuri- in Verbindung stehend extra aufgeführt wird.
Vgl. del Monte 1995 zum Ausdruck KAŠ.GEŠTIN.
CHD L-N 27b.
Hoffner, Myths2,1998, 46, schlägt eine Ergänzung „[The goddess Kubaba(?)] begann to say [to LAMMA]“ vor.
Vgl. dazu HED 3, 356: „lo, the great gods, the old men your grandfathers“.
Anders Hoffner, Myths2,1998, 46f.: „(But) [I do not fear] them at all. [Do I] not [put] bread into their mouths?“
Vgl. HED 3, 289f.: „what road they go, and what road they come, I, K., king of heaven, assign to the gods.“ Ähnlich auch Hoffner, Myths2,1998, 47.
Vgl. dazu CHD L-N 283b; CHD P 351.
Melchert 2001 (LuvLex, s.v.): „alien, hostile“ für das Adj. (N.sg.c.) und „make/become alienated“ für das Verb in Kolon 85 (3.sg. Prt). Siehe auch CHD L-N 460.
Vgl. zur Ergänzung Hoffner, Myths2,1998, 47: „Ea [went] to Apzuwa.“
Anders Hoffner, Myths2,1998, 47: „Ever since we made you king in heaven, [you] have not done anything. You have never convoked [an assembly...]“ Während iyat sowohl 2. als auch 3. Sg. Prät. sein kann, ist ḫalzaiš nur als 3. Sg. zu interpretieren (vgl. Hoffner – Melchert 2008, 203 und 223).
Vgl. Hoffner, Myths2,1998, 47: „he began to [rejoice] within himself.“
Wörtl.: „Höre mir die Worte“ oder „Höre mich, (nämlich) die Wörte“.
Vgl. zu dem Ausdruck HEG III 386 und Hoffner – Melchert 2008, 259.
Melchert 2001 (LuvLex, s.v.): „alien, hostile“ für das Adj. (N.sg.c.) und „make/become alienated“ für das Verb (3.sg. Prt). Siehe auch CHD L-N 460.
Hoffner, Myths2, 1998, 47 übersetzt: „Now, Nara, my brother, hear me. Mobilize all the animals of the earth.“ Vgl. CHD L-N 442a: „and stir up all the animals of the earth.“
Wörtl.: „ Höre mir meine Worte!“
Vgl. zu dem Ausdruck „halte dein Ohr geneigt“ CHD L-N 17b; siehe auch Hoffner, Myths2,1998, 47.
Lt. Haas 1994, 332 u. 443, kann es sich hier sowohl um Suwaliyatt- als auch um Telipinu handeln.
Anders Hoffner, Myths2,1998, 47: „[Let them ... ] the cup from you quickly(?).“