index introductio imagines partitura exemplar translatio e-mail

CTH 348.I.1

translatio

Citatio: E. Rieken et al (ed.), hethiter.net/: CTH 348.I.1 (TRde 2009-09-01)

1 -- [ ... ] drei Meilen [ ... ]
2 -- [ ... ] Zahn [ ... ]
3 -- [ ... ]
4 -- [ ... ]
5 -- [ ... ] gesamte [ ... ]
6 -- [ ...]te [ ... ]
7 -- [ ... ] vor dem [ ... ]
8 -- und die [ ... ]
9 -- [ ...]t aber [ ... ]
10 -- [ ... Him]mel und Erde [ ... ]
11 -- [ ... a]lle [ ... ]
12 -- Er trat? aber [ ... ] in die dunkle Erde hinab.
13 -- [ ... ]
14 -- Nachdem er in die dunkle Erde hinab gelangt war,
15 -- [isst er nicht mehr ... ]
16 -- und trinkt nicht[s].
17 -- [ ... ]
18 -- Der Wind [iss]t ihn, den Pflock.
19 -- [ ... hi]nauf zu Enli[l ... ]
20 -- [ ... ] isst [nicht me]hr
21 -- [und] trink[t nichts.]
22 -- [ ... ] niemand [ ... ]
23 -- Und [ ... Zun]gen? [ ... ] die M[ensc]hheit [ ... ]
24 -- [ ... ] unten im Meer [ ... ]
25 -- [ ... ] zu Ḫedammu [ ... ]
26 -- [ ... ] schluckt [ ... ]
27 -- Ištar [ von Ninive?, ... ]
28 -- [ ... ] macht [ ... vö]llig.
29 -- [ ... ]te [ ... ]
30 -- Und das Meer [ ... -]t sich [ ... ]
31 -- Es isst.
32 -- Als [ ... ],
33 -- [begann er,] zu sich selbst zu sprechen:1
34 -- „[ ... ]
35 -- [We]lche Gottheit aus dem Meer unten [ ... ]
36 -- [ ... ] die leeren Städte [ ... ]“
37 -- [Wä]hrend sich Ḫedammu [ ... ],
38 -- [ging] Ištar aber zum Meer hi[naus].
39 -- [ ... ] sah Ištar.
40 -- [ ... Ḫedammu ... ]
41 -- Der Himmel [ ... ] hinauf [ ... ]
42 -- Ich fürchte sie, [die] Schl[angen].
43 -- [ ... ]
44 -- [ ... ]
45 -- [ ... -]Stein [ ... ]
46 -- [ ... ] Op[fer ... ]
47 -- [ ... ] Berge [ ... ]
48 -- [Irge]ndjemand [ ... ] etwas [ ... ]
49 -- [ ... ] sieh[t ... a]n.
50 -- [ ... ]
51 -- [ ... ] w[ie] die Scheibe ein[es Töpf]ers [ ... ]
52 -- [Ea,] der König der Weisheit, sprach unter den Göttern.
53 -- [ ... ] begann zu [spre]chen:
54 -- „Warum vernicht[et ihr] sie, [die Menschhei]t2?
55 -- Sie werden den Göttern kein Opfer (mehr) bringen.
56 -- Sie werden aber kein Zedernholz (mehr) für euch verbrennen.3
57 -- [Wenn] ihr [ab]er die Menschheit vernichtet,
58 -- [feie]rn sie die Götter nicht meh[r],
59 -- und euch opfert auch niemand mehr [Dickbro]t und Libation.4
60 -- Es wird (noch dazu) kommen, (dass) der Wettergott, der heldenhafte König von Kumme, [selbs]t den Pflug ergreift.
61 -- Es wird aber (noch dazu) kommen, (dass) Ištar und Ḫepat (mit dem) [Müh]lstein selbst mahlen.“5
62 -- [E]a, der König der Weisheit, begann, zu Kumarbi zu sprechen:
63 -- „Warum such[st d]u, Kumarbi, denn die Menschheit [oben] im Bösen heim?6
64 -- Legt [nicht die Mens]chheit das Getreide hin?
65 -- Und beop[fer]n sie dich, Kumarbi, nicht sc[hne]ll?
66 -- Auch im Innern des Tempels beopfert sie dich, Kumarbi, den Vater der Götter, in Freude (und) schnell.
67 -- Beopfern sie nicht den Wettergott, den Kanalinspektor7 der Me[nsc]hheit?
68 -- Nennt man mich aber nicht Ea, de[n] König8, (mit) Namen?
69 -- Du stellst die Weisheit aller [ ... ] hinter.9
70 -- [ ... ] Blut (und) Tränen der Menschheit [ ... ]
71 -- [ ... K]umarb[i ... ]
72 -- [ ... ]
73 -- [Lege den Weg] unten [mittels Fluss] (und) Erde [zurück]!10
74 -- [Der Mondgott,] der Sonnengott [und die Götter] der Erde [sollen dich nicht sehen]!
75 -- Ko[mm] zu Kum[arbi ... ] unten [durch Fluss] (und) [Erd]e hinauf!“
76 -- [Mukišanu] hörte die [Wor]te,
77 -- und [er stand] so[gleich auf].
78 -- [Er] legte den Weg unten mittels Fluss (und) Erde zurück.
79 -- Der Mondgott, der Sonnengott und die Götter der Erde [s]ahen ihn [nicht],
80 -- [und er] ging hinab zum Meer.
81 -- Mukišanu begann, Kumarbis Worte dem Meer zu wiederholen:
82 -- „Komm!
83 -- Er ruft dich, der Vater der Götter, Kumarbi.
84 -- Die Angelegenheit, in der er dich ruft,
85 -- (ist) eine eilige Angelegenheit.11
86 -- Komm schnell!
87 -- Komm aber unten fort mittels Fluss (und) Erde!
88 -- Der Mondgott, der Sonnengott und die Götter der Erde sollen dich nicht sehen!“
89 -- Als das große Meer die Worte gehört hatte,
90 -- stand es sogleich auf,
91 -- und l[egte] unten den Weg der Erde und des Flusses zurück.
92 -- Es durchquerte (den Raum) mit einem Mal.12
93 -- Es kam von unten, von der mit Pfeilern? versehenen Erde hinauf zu Kumarbi zu [seinem] Thron.13
94 -- Man stellte ihm, dem Meer, einen Stuhl zum Sitzen hin,
95 -- und [das] groß[e Meer] setzte sich auf seinen Stuhl.
96 -- Er stellt ihm einen gedeckten Tisch [zum] Esse[n] hin.
97 -- Der Mundschenk aber gib[t] ihm süßen Wein zum Trin[k]en.
98 -- Kumarbi, der Vater der Götter, und das große Mee[r si]tze[n],
99 -- und sie essen (und) trinken.
100 -- Kumarbi begann, die Worte zu [seinem] We[sir] zu [spr]echen:
101 -- „Mukišanu, mein Wesir,
102 -- Die Worte, [die ich] d[ir sage,]
103 -- halte dein Ohr [meinen W]orten geneigt!
104 -- Verri[egele] die Tür!
105 -- [ ... ]
106 -- Die Riegel aber schiebe!14
107 -- [ ... ]
108 -- [ ... soll] ni[cht] wie [Be]sänftigung [ ... ]!
109 -- [ ... ] wie ein pušpuši-15 [ ... ] Arme [ ... ]“
110 -- [Mukišanu hörte] die Wort[e],
111 -- [und] er [stand] soglei[ch auf].
112 -- [ ... ] begann [ ... ]
113 -- Der Ri[eg]el ... [ ... ]
114 -- [ ... B]ronze [ ... ] hinein [ ... ]
115 -- [ ... ]
116 -- [ ... ] Schlage[n ... ]
117 -- Blitz[e] und [D]onner des Wettergottes und der Ištar [ab]er zusammen mit Wasser sind uns noch nicht fortgegangen.16
118 -- Wir sind noch nicht in [ ... ] gekommen.
119 -- Die Knie [z]ittern uns [ ... ]17
120 -- Der Kopf aber dreht sich uns wie die [Schei]be eines Töpfers.
121 -- Nach Art des mienu- ein Zicklein aber [ ... ] uns [ ... ].
122 -- [ ... ]
123 -- [ ... ]
124 -- [ ... ] weiter [ ... ]
125 -- [ ... ]
126 -- [ ... ]
127 -- [ ... soll] nicht [ ... ]
128 -- [ ... ]
1
Siehe zu diesem Ausdruck CHD L-N 260b.
2
So nach Text D; die anderen Texte dürften „ihn, [den Mensche]n“ zu übersetzen sein.
3
Vgl. CHD Š 122b.
4
Vgl. HED 2 437.
5
Vgl. CHD L-N 126a.
6
Anders CHD Š 166a: „Why [are] you seeking to harm mankind, O Kumarbi?“; ebenso Hoffner, Myths2, 1998, 52.
7
Siehe HZL, Z. 256. Siegelová 1971, 47, übersetzt: „Deichgraf“.
8
Oder: „hinter alle [ ... ]“. Om. in Text D.
9
Anders Hoffner, Myths2, 1998, 52: „ ...] you (Kumarbi) are putting wisdom behind [the ... ] of all [ ... ].“
Weil in Kolon 91 der Weg des Flusses und der Erde („ták-na-aš ÍD-aš-ša KASKAL-an“) klarmacht, daß sich das Meer nicht unterhalb von Fluß und Erde bewegt, wird hier und in den Kola 78 und 87 der Ablativ als instr. Abl. aufgefaßt. Anders Hoffner, Myths2, 1998, 53: „Make your journey] under [river] (and) earth!“; ähnlich Pecchioli Daddi – Polvani 1990, 140: „..., sotto il fiume], sotto la terra, [percorri la strada“.
So nach CHD L-N 62a. Eventuell heißt es auch: „Die Angelegenheit (ist) eilig.“
Vgl. Hoffner, Myths2 1998, 53: „He (i.e. the great Sea God) traversed (the distance) in one (stage).“
Vgl. dazu CHD Š 254b; Hoffner, Myths2 1998, 53: „... and came up below Kumarbi's chair from/by ... and earth.“ Vgl. auch Pecchioli Daddi – Polvani 1990, 141: „egli salì da Kumarbi, da sotto il šarhula, dalla terra, presso il [suo] sedile.“
Als idiomatischer Ausdruck für „schließen“. Siehe CHD P 319b.
Bedeutung nach CHD P 400a unklar; ebenso HEG II 673.
Im Sinne von „haben noch nicht aufgehört“. Vgl. Siegelová 1971, 53: „die Blit[ze] und [Don]ner des Wettergottes und der Istar gehen uns mit Wasser(güssen) noch nicht weg, ...“.
Vgl. CHD L-N 243b: „our knees tremble [greatly(?)], our head spins like a potter's wheel, our goat kid(s) [ ... ] like a m. (or: our [x ...-es] like the m. of a goat kid)“'.