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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 434.2 (INTR 2016-05-24)
Fragment eines Rituals für die Göttin Ḫannaḫanna des Flussufers (CTH 434.2) Textzeugnisse
Inhaltsübersicht KBo 11.17 ist das Fragment der unteren Hälfte der Vs. einer zweikolumnigen Tafel, die ein Ritual für die Göttin DINGIR.MAḪ/Ḫannaḫanna des Flussufers enthält. Auf welche Person das Ritual zurückgeht, ist unbekannt und es ist nicht einmal möglich zu bestimmen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Schauplatz des Rituals in Vs. I ist eine Wegkreuzung, bei der eine an den Ritus der Götteranlockung erinnernde Handlung stattfindet, wofür sowohl der Ort selbst als auch auch die materia magica spricht1. Als ein weiteres Ritual mit Handlungen an einer Wegkreuzung ist das Ritual der Ālli von Arzawa gegen Behexung (CTH 402)2 , anzuführen, dem allerdings ein Ritus der Götteranlockung fehlt. Von den Resten der Vs. II sei die e kurze Anlockungsformel in § 6 hervorgehoben. Im darauf folgenden Paragraphen wird ein Lamm für die Gottheit geopfert und am Flussufer geschlachtet. Man lässt das Blut des Lammes auf die Erde fließen, eine Handlung, die auch im Ritual von Tunnawi (KUB 55.45 Vs. II 4ff.; hier wird ein Schaf geopfert und geschlachtet) und im Ritual von Ḫantitaššu aus Ḫurma (KBo 11.14 III 8ff.; hier wird ein Ferkel geopfert und geschlachtet) vorkommt. Der Ausspruch in den kola 19-20 „Nun, Ḫannaḫanna des Flussufers, wir haben dich gesucht (und) jetzt haben wir dich gefunden“ könnte sich auf eine verschwundene Gottheit beziehen. In diesem Fall gehörte das vorliegende Ritual zu einem mugawar/Mythos des Verschwindens von Ḫannaḫanna3 (CTH 334). Allerdings ist bislang in keinem dieser Mythen die Hypostase der Göttin Ḫannaḫanna als Hauptfigur bekannt. . © Universität Mainz – Altorientalische Philologie/Institut für Altertumswissenschaften |
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