Ritual der Ḫantitaššu
(CTH 395.2.1)
Textüberlieferung
Eine vermutlich vierkolumnige Tafel.
Vs. I zeigt eine sehr zerstörte Oberfläche, weshalb der Text nur fragmentarisch lesbar ist.
Die in gesamter Länge erhaltene Kolumne IV enthält 42 Zeilen.
Es sind maximal 18 Zeichen pro Zeile anzusetzen.
Der Fundort der Tafel kann nicht bestimmt werden.
Die Niederschrift wurde als spätjunghethitisch bezeichnet.
Bemerkungen zu CTH 395.2
CTH 395.2.1 KUB 57.79
CTH 395.2.2 KUB 58.94
Beide Exemplare der Gruppe CTH 395.2 sind sich sehr ähnlich. Es handelt sich jedoch mit Sicherheit nicht um Duplikate.
Charakteristisch für Gruppe CTH 395.2 ist die Verwendung eines farbigen Fells.
Die Gruppe CTH 395.2 unterscheidet sich von Gruppe CTH 395.1 durch eine andere zeitliche Abfolge in Rs. IV.
Editionsgeschichte
Autographie
A. Archi 1987 als KUB 57.79
Editionen und Übersetzungen
Ünal 1996, 90-94 (Transliteration).
Die Darstellung für das Internet fertigte an: A. Chrzanowska 2012.
Inhaltsübersicht
§1
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(bruchstückhaft)
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Nennung des Sonnengottes.
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§2
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Inkantation des Herrn des Wortes (Ausführender des Rituals):
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Ein Mythologem über die Einladung aller Gottheiten und Sterblichen zu einem Fest.
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In bruchstückhaftem Kontext Nennung der Leber.
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§3'
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Dreifache Beschwörung.
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Ein Tisch wird für den Sonnengott hingestellt, darauf werden die Opfergaben für ihn gelegt.
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Opfer an den Sonnengott und Einladung zur Mahlzeit.
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§4'
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In bruchstückhaftem Kontext werden genannt:
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Irgendwelche Frauen, ein Mühlstein, ein allušša, irgendwelche Verwandte, die sich im pulli-Haus ausruhen, sowie irgendwelche Schwestern und Brüder.
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§5'
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Nennung der edlen Steine, eines Hornstückes sowie der parḫuena-Substanz.
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Auf das rote und weiße Fell wird eine Sehne des Rindes gelegt.
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Nennung von kinzalpa sowie eines Fensters.
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Hinbringen der Sachen in das Innengemach.
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Ende des achten Tages.
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§6'
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Anfang des neunten Tages.
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Ein Tisch aus Rohrgeflecht wird vor das Fenster gestellt.
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Der Herr des Rituals beugt sich vor dem Sonnengott und opfert für ihn.
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Inkantation des Herrn des Rituals an den Sonnengott: Einladung zur Mahlzeit.
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§7'
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Die beschworenen Sachen werden auf das rote Fell gelegt.
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Der Herr des Wortes wendet sich an den Herrn des Rituals mit dem Segen.
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§8'
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Der Herr des Wortes beugt sich vor dem Herrn des Rituals.
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Die während der sieben Tage von dem Herrn des Rituals getragenen beschworenen Sachen sollen in einen Kasten gelegt werden.
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Der Kasten soll im Siegelhaus deponiert werden, sodass niemand Zugang zu ihm hat.
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§9'
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Anordnung an den Herrn des Wortes zur Ausführung des Rituals in einem anderen Haus.
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© Universität Mainz – Institut für Altertumswissenschaften