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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 425.1 (INTR 2016-07-22)
Das Ritual des Auguren Maddunani aus Arzawa gegen Seuche im Heerlager (CTH 425.1) Textzeugnisse
Literatur Otten H. − Rüster C. 1982a, 139-141; Klengel 1984, 174-176; Košak 1988, 313; Popko M. 1988g, 92; Groddek 2002b, 18; Bawanypeck 2004, 31ff.; Bawanypeck D. 2005a, 126-136; Bawanypeck D. 2005b, 8-9; Groddek 2007, 13-14; Archi 2015, 287ff.; Metcalf 2015, 198-202. Editionsgeschichte Exemplar A, KUB 7.54, wurde im Jahr 1923 als Autographie von H. Ehelolf publiziert. Die Autographien von KUB 54.65 und KUB 56.59 wurden von H. Klengel 1984 bzw. 1986 publiziert2. Im Jahr 1985 veröffentlichte H. Freydank KUB 55.9 in Autographie. KUB 57.114 wurde von A. Archi 1987 kopiert und später von Košak 1988, 313 als Duplikat zu KUB 7.54 Vs. I 1-5 identifiziert. Inhaltsübersicht Das Ritual des Auguren Maddunani besteht aus zwei verschiedenen Sammeltafeln. Die erste, KUB 7.54 Vs. II 7 - Rs. IV 8 (Ende der Tafel), enthält auch das Ritual des Auguren Dandanku gegen eine Seuche im Heerlager (CTH 425.2). Die zweite (Exemplar B) aus mehreren Fragmenten bestehende Sammeltafel enthält vier Rituale: Vs. I – Vs. II 7: ein nicht identifiziertes, ebenso von einem Auguren durchgeführtes Ritual3. Der Text ist sehr fragmentarisch und es ist unklar, ob es sich um ein weiteres Seuchenritual handelt. Vs. II 8 – Vs. II 35: Ritual von Maddunani. Vs. II 35 – Ende von Rs. III: Ritual von Dandanku. Rs. IV: Ritual von Zarpiya aus Kizzuwatna. ␣␣ Wegen der neuen Anschlüsse ist die Edition des Rituals von Maddunani in Bawanypeck D. 2005a, 126-136, korrekturbedürftig geworden. Das Ritual ist nämlich deutlich kürzer (es umfasst insgesamt nur 28 Zeilen) und leider auch schlechter erhalten, als zuvor gedacht. Ob ein Tordurchschreitungsritus wirklich in §§ 3-4 erhalten ist (vgl. Bawanypeck D. 2005a, 250), bleibt unsicher. Was diesen Passus betrifft, sind die neu identifizierten Joins Bo 5451 (B6) und KUB 54.65 (B3) sehr fragmentarisch und deshalb leider nicht bei der Interpretation hilfreich4. Auch ist ein solcher Ritus in anderen Seuchenritualen nicht belegt. Der erste Tag des Rituals endet wahrscheinlich mit KUB 54.65 Vs. II! 6' (B3 = kolon 27) und seine letzte Ritualhandlung ist das Befüllen der Becher (KUB 54.65 Vs. II 5' = kolon 26)5. Danach folgt ein sehr fragmentarischer Paragraph, in dem ein kleiner Hund erwähnt wird (vgl. kolon 31)6. Die in Bawanypecks Edition entsprechenden Paragraphen V-IX sind zu streichen, denn sie gehören nicht zu dem Ritual von Maddunani sondern zum ersten, nicht identifizierten, Ritual des Exemplars B (vgl. oben). Stattdessen entsprechen §10 und §§ 11-13 in Bawanypecks Edition dem zweiten Teil von § 4 (kolon 19 ff.) und §§ 5-7 in der vorliegenden Edition. Die folgende Tabelle veranschaulicht die gegenseitigen strukturellen Korrespondenzen:
Inhaltlich und strukturell scheint das Ritual von Maddunani viele Gemeinsamkeiten mit dem Ritual von Dandanku7 zu haben. Außerdem enthält das Ritual von Maddunani typische Elemente anderer Seuchenrituale8. Ausnahmsweise fehlt aber der Name der Gottheit, die die Seuche verursacht hat, und das Ritual wird als SISKUR muranza9 bezeichnet. Was die Struktur angeht, gibt der Kolophon von KUB 7.54 den genauen Titel von keinem der beiden auf dieser Tontafel erhaltenen Ritual wieder; somit kann angenommen werden, dass es sich eher um einen allgemeinen Titel für beide Rituale handelt10. Für weitere Einzelheiten sei hier auf die Bawanypecks Edition verwiesen. © Universität Mainz – Institut für Altertumswissenschaften – Abteilung Altorientalische Philologie 2016 |
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