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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 425.4 (INTR 2016-07-22)
Fragment eines Rituals gegen eine Seuche im Heerlager (CTH 425.4) Textzeugnisse
Literatur Neu 1968, 136; Schuster 2002, 257 mit Anm. 465-467, 258. Inhaltsübersicht Das Fragment wurde im Jahr 1926 von H. Ehelolf publiziert und blieb bislang unbearbeitet. Lediglich das Ende der Vs. I und der Anfang der Rs. IV sind erhalten. Der Titel stammt von Schuster 2002, 257 Anm. 4651, und geht zunächst auf die Begriffe KARAŠḪİ.A (Rs. IV 2, 4, 7) und ÚŠ-ni (Vs. I 16', Rs. IV 6) zurück. Die Vs. ist wegen des Vorkommens einiger unbekannter Wörter besonders schwierig zu verstehen (ku-wa-ku-ra-du-li-in (Vs. I 3'), šekri- (Vs. I 6', 11', 16'), pu-ri-uš (Vs. I 8') oder pár-za ma-a-la-i-ma (Vs. I 9')). Der Kontext der Rs. zeigt, dass das Heer dem göttlichen Zorn anheimgefallen ist, weshalb die Truppen weggehen und die Wasser des Bergs greifen (kola 21-23)2. Ferner findet eine orakelhafte Befragung und die Darbringung eines šarlatta-Rituals für die erzürnte Gottheit (kola 24-25) statt. Außer dem König nehmen auch Generäle, die Truppen und der Anführer von Tausend am Ritual teil (kola 26-29). Der Text datiert in die zweite Hälfte des 13. Jhs., wie die Graphie und der typische IIIc Duktus eindeutig zeigen. Schließlich kann man versuchen, Verbindungen oder Übereinstimmungen mit anderen Ritualen aufzuzeigen. Es sind mehrere Rituale gegen Seuchen im Heer bekannt:
Besonders interessant ist der Anfang von CTH 425.1 (KUB 7.54 Vs. I 2-3), der eine gewisse Parallelität mit KUB 17.16 Vs. I 4' zeigt: (2) ma-a-an-kán ŠÀ KARAŠḪI.A ÚŠ-an ki-ša-ri (3) ⌈UN⌉MEŠ-tar ⌈ANŠE.KUR⌉.RAḪI.A GU4ḪI.A KAL-ga-za ak-kiš-kat-ta-ri. Die Gottheit DINIM.INIM.BI (KUB 17.16 Rs. I 15') kommt mehrmals in CTH 425.2 (KUB 7.54 Vs. II 22, 24; KUB 56.59 Rs. III + KUB 54.65 Rs. III! 20, 25?) vor und weist damit wie der Kolophon dieses Rituals (KUB 7.54 Rs. IV 10'-11') eine Parallele zu KUB 17.16 Vs. I 4' auf: (10') ma-a-an-kán ŠÀ KARAŠ (11') KAL-ga-za ak-kiš-kat-ta-ri. Trotz seines schlechten Zustands scheint eine Zuordnung von KUB 17.16 als Ritual gegen Seuche im Heer(lager) zu CTH 425 (evtl. als .4) gerechtfertigt6. © Universität Mainz – Institut für Ägyptologie und Altorientalistik |
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