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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 430.2 (INTR 2013-01-02)
Ein Geburtsritual für ein neugeborenes Kind (CTH 430.2) Textzeugen
Bibliographie Haas 1971, 417-418; Berman 1972, 466-468; Watkins 1982, 262 Anm. 28; Beckman 1983, 42-59; Fauth 1998, 296-297; Haas 2003, 66 mit Anm. 365, 73 mit Anm. 383, 593, 616 mit Anm. 170, 724. Editionsgeschichte Das Fragment 2302/c wurde 1993 im Großen Gebäude auf Büyükkale ausgegraben. H. Otten hat es 1969 als KBo 17.61 publiziert. Erstmals wurde das Ritual konzis bearbeitet von Berman 1972, 466-468; Beckman 1983, 42-59, legte eine vollständige Edition mit Transkription, Übersetzung und Kommentar vor. Inhaltsübersicht Es handelt sich um eine einkolumnige Tafel, die mittelhethitisch zu datieren ist1. Darauf weist auch der Beginn der Beschriftung am oberen Rand hin sowie die geringe Schriftgröße. Es fällt auf, dass die Schrift auf der Rückseite kleiner ist als auf der Vorderseite. Der Unterschied ist marginal, doch beim Vergleich von Abschnitten mit gleicher Zeilenanzahl zeigt sich, dass drei Zeilen der Rs. vier Zeilen der Vs. entsprechen (vgl. z.B. §4 mit §10 und mit §13 oder §6 mit §14). Ohne Zweifel ist die Handschrift der Vs. und Rs. die gleiche. Bemerkenswert ist auch die Form einiger Zeichen2: 1) ŠA weist den unteren Winkelhaken sehr klein oder knapp skizziert auf3. 2) Die zwei Winkelhaken des ḪA stehen sehr weit unten und sind beide sehr schmal gezeichnet4. 3) In der Zeichenfolge MA-A-NA-AŠ beginnt der waagerechte Keil von NA auf dem zweiten senkrechten Keil von A. Es handelt sich also um eine besondere Art der Ligatur5. Dieses Merkmal erscheint besonders deutlich, in Vs. 14 und, nicht ganz so deutlich in Vs. 15. Die folgende Tabelle veranschaulicht diese Merkmale:
Bezüglich des Inhalts ist es communis opinio, dass das Ritual einen Bezug zur Königsfamilie besitzt. Die Königin wird in Vs. 20 genannt, doch wegen der Lückenhaftigkeit des Textes bleibt ihre Rolle unklar. Die Erwähnung eines Palastangestellten (DUMU.É.GAL) wenige Zeilen vorher kann als weitere Bestätigung für diese Hypothese gelten6. Ferner beschreibt das Ritual Handlungen, die einer Geburt unmittelbar folgten. Das Ritual wird wahrscheinlich von einer Hebamme (MUNUSḫašnupalla-) ausgeführt, die, zumindest im ersten Teil des Rituals, die Ritualakteurin ist. Weiterhin bemerkenswert ist der Ritus zur Behandlung von dreizehn Körperteilen des Kindes in §117, der in genauer Abfolge von den Augen bis zu den Füßen durchgeführt wird. Das Ritual endet mit der Vernichtung eines Ziegenbocks als Substitut für das Kind. © Universität Mainz – Institut für Ägyptologie und Altorientalistik |
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