2
--
Wasser [gießt er/man] w[ieder?] in die Rinn[e ...]
3
--
Der/den Ofen wieder [...]
4
--
Von der Erde hinauf [...]
5
--
Dahinter ... nicht [...]
6
--
"Ihr1 Wege, wenn [...] ... [...]
7
--
oder der Herr ... [...] den Menschen ... […]."
9
--
[...] ... weiß ich/er nicht [...]
10
--
Oder der König [...] ... einen gerechten Mensch[en ... ]
11
--
Jener aber stö[ßt] für den König Schmerzensschreie?2 und Tränen aus.3
12
--
[...] von Gerede [der Menge], Blut, Tränen, Ei[d ...]
13
--
Wege, den Eid der Götter, Gerede der Menge, das Blut, die Trä[nen tri]ebt ihr [fort].
14
--
Der König spricht folgendermaßen zu den Bergen:
16
--
Was bin ich gekommen?
17
--
Warum strengte ich mich an?
18
--
Das Menschen[kind] warf er [wie ein Rind] hinter [die Umzäunung der Viehhürde].
19
--
Und auch ihr, Berge, [sollt] mir [beistehen].“4
20
--
[Fol]gendermaßen (sagen) die Berge:
21
--
„Fürchte dich nicht!
22
--
[Wir] werden dir beistehen!
23
--
Sei[ne Bau]mspitze wird das Holz/den Baum entzweibrechen,
24
--
sein miya- wird die [Fe]uerhölzer bind[en],
25
--
sein miya- wird das aliyana- und die zum aliyana- Vogel Gehörigen.5
26
--
[Schm]erzensschrei, Bl[ut, Trä]nen, Gerede der Menge be[handeln wir],
27
--
geben sie den uralten Göttern.
28
--
(und) sie schaffen sie hin[u]nter in die dunkle Erde.“
29
--
[Dana]ch aber geht er [zu?] den großen Quellen (und) den kleinen Quellen
31
--
„[Was bin] ich [gekommen]?
32
--
Was habe ich mich ange[stren]gt?
33
--
Sie warfen mich Menschenkind [wie ein] Rind hinter die starke Umzäunung.
34
--
von [...] kam ich zum Meer ammama6.
35
--
[Und] auch [ihr] sollt [mir] beistehen!“7
36
--
Folgendermaßen (sagen) die [Q]uellen:
37
--
„Fürchte sie nicht!
38
--
[Wir werden Dir beiste]hen!8
39
--
Der Frosch nimmt mit9 dem M[und],
40
--
[... schluck]t er [hinunter].
41
--
Der ḫarziyalla-10 [...] es [mit dem šappu-11].
42
--
Der [Fr]osch [...] es zu den tiefen [Wassern].12
43
--
Der [Fl]uss schafft es ins Meer.
44
--
[…] … schafft es hinab.
45
--
[...] ... kommt es nicht zu[rück].“
46
--
[...] gießt er [w]eg.13
47
--
Und er spricht folgendermaßen:
48
--
„[W]ie [dieses Wasser] zugrunde ging,
49
--
und es nicht zu[rück] in die Quelle fließt14,
50
--
[ebens]o sollen [ … ] … Gerede der Menge zugrunde gehen
51
--
[...] in? [...] soll es nicht mehr gelangen.“
52
--
[... einen Fal]ken und einen šurašura[-Vogel] ergreift er
53
--
und er spricht folgendermaßen:
54
--
„[Der flüch]tige? [ … s]ah die Adler.
55
--
Warum ergriff er (ihn?)?
56
--
[...] siehe, die uralten und die Götter der Erde [...]
57
--
Seine [Berge]15, seine Flüsse sind Quellen (und) Wege .
58
--
Und den König [reinigt? m]an von [E]id, jedem Gerede, Tränen.
59
--
Und nimm du, Adler, es!16
60
--
Und [schaff] es [hinauf] in den Himmel!
61
--
Es soll zugrunde gehen!
62
--
Du aber, Falke, [nimm] es!
63
--
[Und] trag [e]s fort zu den reinen [B]ergen!
64
--
Es soll [zu]grunde gehen!“
65
--
[... der šuraš]ura-Vogel
66
--
Entweder ein Mensch aß Fett,17
68
--
[o]der sein Mund war blutbefleckt,
70
--
[... T]ränen aber nahmen! sie.
72
--
Und [er] schaf[ft] ihn zurück in die Berge.
73
--
[... ] sie gehen [vora]n.
75
--
„[... zugru]nde geht,
76
--
soll dies Bl[ut?]/Tr[änen? ...] Gerede [der Menge ] ebenso zugrunde g[ehen]."
77
--
[...] ... […] (Text bricht ab.)
78
--
[...] wieder? ... [...]
79
--
[Und ] man gießt wieder Wasser in die Rinn[e].
81
--
„[Wie dieses Wasser] zugrunde geht,
82
--
soll nun das Blut, der [Eid ...] ebenso zugrunde gehen.“
83
--
Und der König [...] sich mit dem Adler, dem Falken, dem Ziegenbock ....
84
--
Und den Adler (und) den Falken lässt man frei.
85
--
Und dazu spricht man folgendermaßen:
86
--
„Je[tzt … ] in die dunkle Erde hinab [...]
87
--
[...] den Eid (und) das Gerede der Menge eben[so …].“
88
--
Erste Tafel; (Ritual) beendet.
90
--
Wenn einem Mann ... [...] weg [...]
92
--
Sohn des Kamm[aliya? …]
93
--
des [ … ] Enkel [ schrieb (es) vor ...]
|
Es ist wohl anzunehmen, dass es sich hierbei um eine direkte Rede handelt.
Vgl. zu iyauwan HW2 III, s.v. ḫalzai- 4d; HW2 IV 33f., s.v. iyauwa(n) und iyauwan(-).
Vgl. HED 2, 392. Eventuell schließt sich in den folgenden beiden Kola (12 und 13) direkte Rede an.
Vgl. zur Ergänzung der letzten beiden Kola CTH 400.1 §11'''.
Übersetzung unsicher. Zu dieser Interpretation von aliyana- und aliyanzina- vgl. Oettinger 1980a, 56. Für abweichende Übersetzungen vgl. CHD L-N, 223a: „The waršīma- (that is) its own miya- will bind it; the aliyanzina- (that is) its own miya- will strike the a.-sheep“. HED 4, 369: „Sein eigenes mīya schlägt das aliyana des aliyanzina“.
Haas V. 1994A, 433, sieht hier einen Bezug zur Göttin Am(m)am(m)a, jedoch fehlt ein Determinativ. Nach HW2 A 66a unbekannter Bedeutung.
Vgl. zur Ergänzung CTH 401.1 §5' Kolon 31.
Vgl. zu den Ergänzungen CTH 400.1 §11'''. Vgl. auch HW2 Ḫ 388 für Ergänzungsvorschläge.
Ein unbekanntes Tier, vorgeschlagene Interpretationen umfassen „Eidechse“ (HW 61), „Molch“ ( Siegelová J. 1971a, 72f.), „Schnecke“ (Watkins C. 1981a), „Salamander“ (Collins B.J. 1989a, 265-269) und „Ratte“ (HW2 Ḫ 387f.). Die Belegstellen legen ein Wassertier nahe, da häufig neben Fröschen genannt, das Dinge tragen und sich schnell fortbewegen kann (vgl. Belege HW2 Ḫ 387f., zu letzterem insb. Mastigga).
CHD S, 209 „body part of certain animals“, gesagt von Ziegen, harziyalla- und Esel (?); vgl. auch die Diskussion bei Collins B.J. 1989a, 268.
Vgl. zu den Ergänzungen CTH 400.1 §12'''.
Objekt vmtl. Wasser, vgl. die ähnliche Handlung in CTH 400 § 16''''.
Vgl. zu dieser Ergänzung HW2 Ḫ 199b.
Vgl. HW 2 Ḫ 267a. Anders Strauß R. 2006A, 199 Anm. 46: „Nimm einen Adler und [schicke] ihn in den Himmel; (dort) soll es zugrunde gehen! Du aber [nimm] einen Falken und schicke ihn in das reine Gebirge; (dort) soll es zugrunde gehen!“
|
|