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Folgendermaßen aber (spricht) Uruwanda:
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Wenn ich (jemanden wegen Auswirkungen) von Verleumdung behandle,1
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dann flechte ich die Sehne in Bänder ein
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und halte es (d.h. das aus Sehne und Bändern geflochtene Produkt) in der Hand.2
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Und ich ziehe die Sehne zu einem Schilfrohr heran3
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Dann schneide ich es durch
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und werfe es in die offene Flamme.
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Darüber spreche ich immer wieder folgendermaßen:
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„Ich habe jetzt die Zunge des Bösen (und) die Zunge der Behexung hinunter gezogen.4
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Das Band zog die Zunge zusammen.5
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… der Sonnengott soll … sein!“
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„Der böse Beschwörer soll die Bösen hinter den Schultern schützen.6“
14'
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Dies führe ich 3 Tage lang aus.
15'
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Dickbrot, Bier, Wein (und) ein Libationsgefäß halte ich.
16'
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Am 3. Tag aber7 fache ich auf der einen Seite 7 Feuer und auf der anderen Seite 7 Feuer an.
17'
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Dickbrot, Bier, Wein und das Libationsgefäß lege ich auf die eine Seite und auf die andere Seite hin.
18'
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Auf 2 Broten liegen Käse und šimmallu-.8
19'
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Und ich halte alles dem Sonnengott hin.
20'
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Ein leerer [Becher aus gebranntem T]on steht (dort).
21'
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… mitten im Feuer …
23''
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[…] zerbra[ch ich.]
26'''
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Ein weibliches Schaf, 2 Schalen (Sesam)Öl, 2 Schalen: 1 (mit) Bier, [1 (mit) Wein,] 1 Schekel Zinn, 1 Schekel lullūri-, 2 Schmiede,9 1 Hemd, 1 Paar Schuhe, 1 Paar Decken, 1 kleines Messer aus Kupfer, 4 leere ḫanišša-Gefäße, 14 Fußknochen, 14 ajartu-Steine10, 1 geflochtenes kureššar-Tuch.
27'''
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Der König stellt sich selbst hin.11
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Siehe CHD L-N 24b: „whenever I treat (someone for ill effects) of slander/blasphemy“. Haas 2003, 667: „Wenn ich (in der Angelegenheit) der Zungen ritualisiere:“.
Haas 2003, 667 übersetzt: „Dann ziehe ich die Sehne in ein Schilfrohr hinein.“
Übersetzung nach HED 3, 347. Haas 2003, 667 add.: „(von dem Verfluchten)“.
Unklar nach CHD P 79b. paltānaš wird in CHD P 79a als Lok.Pl. analysiert.
Text C: „am 4. Tag aber“; vgl. dazu die Introseite.
Zu einer leicht abweichenden Übersetzung siehe HEG II, 1039.
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