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CTH 424.1

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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 424.1 (TRde 02.08.2016)

1 -- [Folgendermaßen (spricht) Tapalazu]nauli, der Mann aus Arzaw[a (…)]:
2 -- [Wenn eine Seu]che im Land oder im Heer[lage ausbricht,]
3 -- [füh]rt man [dieses Ritual durch].
4 -- [man treibt] einen Stier, einen Schafbock [und sein Zicklein her;]
5 -- [ … ] bindet man [ … ] an dem Schafbock und dem Zicklein [].
6 -- [Man] schmück[t ihre] Hörn[er mit roter Wolle, wei]ßer [Wolle] und schwarzer Wolle
7 -- [ … ] rote [Wo]lle, weiße Wolle, [schwarze] Wol[le … ]
8 -- [ … ] … [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmter Größe)
9 -- [ … ]
10 -- [ … ]
11 -- [ … ]
12 -- [ … ]
13 -- Danach … vor dem/der [ … ]
14 -- „[ … ] diese (Tiere, Akk. Pl.), den Stier, den Schafbock und [sein] Zick[lein], [ … ];
15 -- iss (und) stille deinen Hunger!
16 -- Trink sie? (und) stille deinen Durst!
17 -- (Dann) [w]ende [dich zurück],
18 -- geh in das Land des Feindes
19 -- (und) komm [ni]cht in das Ḫatti-Land!“
20 -- Danach treibt man aber einen Esel her.
21 -- Er (d.h. der Ritualausführende) holt [ … her]auf
22 -- (und) spricht folgendermaßen:
23 -- „Es nahm der Esel (Nom.) [ … ] … ;
24 -- dieser (d.h. der Esel) soll das Böse (weg)tragen
25 -- (und) e[s in das Land des Feindes hin]bringen.
26 -- Das Böse soll nicht zu [mi]r kommen“.
27 -- [Danach brin]gt man den Esel [ … ] her
28 -- (und) treibt ihn in das Land des Feindes hinein.
29 -- [Wen]n man aber aus der Steppe zurückko[mmt]
30 -- [(und)] die Seuche [ … ] wieder ausgebrochen (ist),
31 -- [ … ] in das/dem Haus [ … ]
32 -- [ … nimm]t er es/sie aus dem Feuer.
33 -- [Ferner] schüttet er ein wenig [Str]oh davor
34 -- und bricht ein wenig Brot davor.
35 -- Sobald die Zeit des Abends (ein)tritt1,
36 -- schüttet er sie (d.h. Stroh und Brot) in einem Korb(?) [hin]
37 -- (und) schafft sie aus dem Haus hinaus.
38 -- Eine Frau aber im Tor drinnen sc[hr]eit2.
39 -- Man trägt es (d.h. den Korb mit Stroh und Brot?) hinüber
40 -- (und) geht weg.
41 -- Er (= der Ritualausführende) spricht folgendermaßen:
42 -- „Nun, Gottheit, ich habe dir das Viehfutter hergebracht,
43 -- deinen Hunden aber habe ich für dich das Futter hergebracht“.
44 -- Falls aber die Seuche im Heerlager ausgebrochen (ist),
45 -- macht man (es) genauso3 mit den Zelten von jedem4.
46 -- Der erste Tag ist beendet.
47 -- Am zweiten Tag nimmt er den Stier, den Schafbock und sein Zicklein nicht.
48 -- Hinsichtlich des Landes schüttet er ein wenig [Str]oh davor
49 -- und bricht ein wenig Brot davor.
50 -- Sobald die Zeit des Abends einsetzt,
51 -- schüttet er es (d.h. Stroh und Brot) in einen Korb
52 -- (und) bringt es aus dem Haus hinaus.
53 -- Eine Frau aber im Tor drinnen schreit.
54 -- Man trägt es (d.h. den Korb mit Stroh und Brot?) hinüber
55 -- (und) geht weg.
56 -- (Dann) spricht er folgendermaßen:
57 -- „Nun, Gottheit, ich habe dir das Viehfutter hergebracht,
58 -- deinen Hunden aber habe ich für dich das Futter hergebracht“.
59 -- Am dritten Tag bricht man aber nochmals [ … ] … [ … ]
60 -- Am vierten Tag [ … ] aber [ … ]
61 -- Ferner drei [ … ]-Brote [ … ]
62 -- [ … ]
(Bruch) (Unterer Rand sehr nah)
1
Vgl. Tischler HEG III, 44.
2
Für ähnliche Beispiele mit Dat.-Lok. -aš und Verb + Präverb, vgl. HW2, 410b und 414b.
3
Gemeint ist wahrscheinlich, dass man ein Ritual in den Zelten des Heerlagers mit den gleichen Modalitäten, die das Ritual im Haus kennzeichnen, (vgl. kolon 31) durchführt.
4
Vgl. Melchert C. 2007b, ex. 328. „They do the same with the tent of each one“. Dieser Ausdruck hat aber keine Parallele. Eine mögliche Übersetzung könnte sein: „They do the same thing (starting) from the tent of each one“.

Editio ultima: Traductionis 02.08.2016