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[Folgendermaßen (spricht) Tapalazu]nauli, der Mann aus Arzaw[a (…)]:
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[Wenn eine Seu]che im Land oder im Heer[lage ausbricht,]
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[füh]rt man [dieses Ritual durch].
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[man treibt] einen Stier, einen Schafbock [und sein Zicklein her;]
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[ … ] bindet man [ … ] an dem Schafbock und dem Zicklein […].
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[Man] schmück[t ihre] Hörn[er mit roter Wolle, wei]ßer [Wolle] und schwarzer Wolle
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[ … ] rote [Wo]lle, weiße Wolle, [schwarze] Wol[le … ]
(Bruch)
(Lücke unbestimmter Größe)
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Danach … vor dem/der [ … ]
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„[ … ] diese (Tiere, Akk. Pl.), den Stier, den Schafbock und [sein] Zick[lein], [ … ];
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iss (und) stille deinen Hunger!
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Trink sie? (und) stille deinen Durst!
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(Dann) [w]ende [dich zurück],
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geh in das Land des Feindes
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(und) komm [ni]cht in das Ḫatti-Land!“
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Danach treibt man aber einen Esel her.
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Er (d.h. der Ritualausführende) holt [ … her]auf
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(und) spricht folgendermaßen:
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„Es nahm der Esel (Nom.) [ … ] … ;
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dieser (d.h. der Esel) soll das Böse (weg)tragen
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(und) e[s in das Land des Feindes hin]bringen.
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Das Böse soll nicht zu [mi]r kommen“.
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[Danach brin]gt man den Esel [ … ] her
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(und) treibt ihn in das Land des Feindes hinein.
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[Wen]n man aber aus der Steppe zurückko[mmt]
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[(und)] die Seuche [ … ] wieder ausgebrochen (ist),
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[ … ] in das/dem Haus [ … ]
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[ … nimm]t er es/sie aus dem Feuer.
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[Ferner] schüttet er ein wenig [Str]oh davor
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und bricht ein wenig Brot davor.
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Sobald die Zeit des Abends (ein)tritt1,
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schüttet er sie (d.h. Stroh und Brot) in einem Korb(?) [hin]
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(und) schafft sie aus dem Haus hinaus.
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Eine Frau aber im Tor drinnen sc[hr]eit2.
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Man trägt es (d.h. den Korb mit Stroh und Brot?) hinüber
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Er (= der Ritualausführende) spricht folgendermaßen:
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„Nun, Gottheit, ich habe dir das Viehfutter hergebracht,
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deinen Hunden aber habe ich für dich das Futter hergebracht“.
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Falls aber die Seuche im Heerlager ausgebrochen (ist),
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macht man (es) genauso3 mit den Zelten von jedem4.
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Der erste Tag ist beendet.
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Am zweiten Tag nimmt er den Stier, den Schafbock und sein Zicklein nicht.
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Hinsichtlich des Landes schüttet er ein wenig [Str]oh davor
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und bricht ein wenig Brot davor.
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Sobald die Zeit des Abends einsetzt,
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schüttet er es (d.h. Stroh und Brot) in einen Korb
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(und) bringt es aus dem Haus hinaus.
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Eine Frau aber im Tor drinnen schreit.
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Man trägt es (d.h. den Korb mit Stroh und Brot?) hinüber
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(Dann) spricht er folgendermaßen:
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„Nun, Gottheit, ich habe dir das Viehfutter hergebracht,
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deinen Hunden aber habe ich für dich das Futter hergebracht“.
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Am dritten Tag bricht man aber nochmals [ … ] … [ … ]
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Am vierten Tag [ … ] aber [ … ]
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Ferner drei [ … ]-Brote [ … ]
(Bruch)
(Unterer Rand sehr nah)
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Vgl. Tischler HEG III, 44.
Für ähnliche Beispiele mit Dat.-Lok. KÁ-aš und Verb + Präverb, vgl. HW2, 410b und 414b.
Gemeint ist wahrscheinlich, dass man ein Ritual in den Zelten des Heerlagers mit den gleichen Modalitäten, die das Ritual im Haus kennzeichnen, (vgl. kolon 31) durchführt.
Vgl. Melchert C. 2007b, ex. 328. „They do the same with the tent of each one“. Dieser Ausdruck hat aber keine Parallele. Eine mögliche Übersetzung könnte sein: „They do the same thing (starting) from the tent of each one“.
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