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[Folgendermaßen (spricht) PN (…) aus L]iḫša:
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Wenn eine Frau gebier[t],
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dann [ … ] das Kind.
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Sie bringen [ … ] … hinein
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(und) zu/für jene(n) [ … ]
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(und) ich …1 sie/es mit einem Strick
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an (seinem) Kopf, Füßen und Seite2 [ … ]
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ein Gerstenbrot …4 aus der Erde(?) [ … ]
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ich … -e eine unverzierte Haarnadel? darauf
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(und) ich lege sie auf den Kopf des Kindes,
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[(und)] ich [spreche folgendermaßen]:
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[ … das Ki]nd nehme ich
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(und) die Ha[arna]deln für ihn [ … ] … [ … ]
(Kola 19-23 zu fragmentarisch für eine Übersetzung)
(Bruch)
(Kola 24-26 zu fragmentarisch für eine Übersetzung)
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[er/sie soll] das Kind leb[en lassen!]
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[ … ] schwenkt er/sie [ … ] hinweg5.
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Vier dicke Brote aber [ … ]
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[ … ] außerhalb, an einem unberührten [Ort … ]
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„Sonnengöttin der Erde, [ … ] sollst du nehmen!
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Ferner sollst du [ni]cht [ … los]lassen
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dem Kind aber schenke Leben, (körperliche) Kraft (und) lange Jahre!“
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[Folgendermaßen (spricht) PN (…)] aus Liḫša.
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Wenn eine Frau gebiert,
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ist dies sein/ihr (d.h. von dem Priester/der Priesterin aus Liḫša) Wort.
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Erste (Ritual)tafel beendet.
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Für dieses Verb unbekannter Bedeutung vgl. HW2 A, 341b.
Hier handelt es sich um eine 1. Sg. Ind. Präs. des MedP. eines Verbs mit vokalischem Stamm.
Das Wort tamingamar, nur hier belegt, ist nach HEG III, 79, eventuell (als Verbalsubstantiv?) mit damenk- „anheften(?), ankleben(?), verkleben(?)“ zu verbinden. Trifft dies zu, könnte tamingamar mit NINDA.ŠE zu verbinden. Vgl. dazu KBo 15.34 Vs. II 29'-30' (CTH 330.1.O): nu LÚEN.É-TIM (30') 1 NINDA.KUR4.RA ŠA ½ UP-NI an-da da-mi-in-kán-ta-a-an da-a-i.
Für andere Beispiele von Schwenkriten in Geburtsritualen vgl. KBo 17.61 Vs. 9 und Vs. 18 (CTH 430.2).
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