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[...] ... vom Weg [...]
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soll er / sie [...]!
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Und vor dem König [...]
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[...] oh [Gott]heit vernichte!
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[...]... dein [...]
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[... sie (die Alte) v]erneigt sich,
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auch die Auguren [verneigen sich ...]
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Der 1. Tag (ist beendet, das Ritual) ist nicht beendet.
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[Am 2. Tag ...]t sie.
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2 x 9 [...] einer kleinen Portion Teig [...]
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[...]... ein wenig Schaffett [...]
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[...]... Holzkohlen?1 [schü]ttet sie [...]
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Ferner [n]immt sie [...] mit Schaffett.
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[... r]östet?2 sie.
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Und [...] schüttet sie ihn unten [zu den Holz]kohlen? hin.
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[...]... nimmt sie / stellt sie hin.
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Und es / sie (Pl.) [...]
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Und ihn [...] 9 Holzkohlen?, 9? [...]
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[... die] Alte, die Auguren und der Priester3 [gehen] aus dem Tor hinaus.
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[...] schüttet?4 die Alte ebenso weg.
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[Wi]e man am er[sten Tag] gehandelt hat,
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ebenso handelt man jetzt.
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[...]... die Alte begibt? sich weg.
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Dazu ...t sie [...] ferner ebenso.
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Und? dann, wenn sie in den Tempel vor die Gottheit kom[men],
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spricht [die A]lte vor der Gottheit wieder genau jene Worte.
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[Dana]ch aber nimmt die Alt[e ...] kleine Linsen?,
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schüttet [sie] in den Herd
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und spricht folgendermaßen:
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„[LAMMA-Gott] kurša-, dir [...] der Zuwendung jetzt [...]
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Stoße ferner das [B]öse aus dem Sinn
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und nimm dir [...]...!“
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„Wende dich [dem König,] der [König]in und d[en Prin]zen in Güte zu!
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Wende dich auch [den] Auguren in Güte z[u]!“
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„Wie dich, den Herd, [tag]s der Mensch umkreist,
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umkreisen dich nachts aber die Götter.“
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„Und wenn dich die Götter folgendermaßen fragen werden“:
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'Warum haben sie dies getan,
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(warum) haben sie den LAMMA-Gott kurša- und die Siebengottheit unentwegt angerufen?'
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„Dann sprich du aber, oh Herd, zum LAMMA-Gott kurša-, der Siebengottheit und allen Göttern ausschließlich Gutes!“:
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'Dem König, der Königin und den Prinzen seid in Güte zugewendet
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und gebt ihnen ständig Leben(skraft) und Rüstigkeit!'
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„Dich, den Herd, sollen die Enkel und Urenkel des Königs, der Königin (und) der Prinzen immerfort umkreisen!“
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„Und ihr sollt ihnen den Weg ständig zeigen!
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(Auch) den Auguren sollt ihr den Weg ständig zeigen!“
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Nun nimmt die Alte ein kleines süßes Brot.
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Sie zerkrümelt es in der Hand,
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verknetet es mit Schaffett
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und verarbeitet es zu einem Fettgebäck.
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Sie nimmt ein wenig Fettgebäck mit der Hand
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und legt es für den LAMMA-Gott kurša- zurück.
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Den Auguren legt sie Fettgebäck in ihren Mund hinein
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und spricht folgendermaßen:
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„LAMMA-Gott kurša- und Siebengottheit, das Böse, den Zorn und den Groll sollt ihr wegstoßen!
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Euch soll Fettgebäck in eurem Mund liegen
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und Fett soll euch aus dem Mund heraus fließen!
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Wenn irgendein Augur vor der Gottheit ein böses Wort gesagt hat,
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oder wenn dich irgendein (Augur) erzürnt hat,
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dann sollen auch die Auguren, (also) ihr Mund, mit Fettgebäck abgewischt sein!“
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Und das Fettgebäck, das vor dem LAMMA-Gott kurša- liegt,
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nimmt die Alte herauf
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und wirft es in den Herd.
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Das Fettgebäck, das den Auguren in ihrem Mund liegt,
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und wirft es in den Herd.
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Der 2. Tag (ist beendet, das Ritual) ist nicht beendet.
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Morgens aber, am 3. Tag, geht die Alte in der Frühe vor den LAMMA-Gott kurša-5.
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Sie nimmt ein wenig karš-Getreide und Gerste
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und röstet es mit Feuer
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und schüttet Mehl darauf.
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Dann schwenkt sie es über den LAMMA-Gott kurša- hinweg
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und über allen Auguren schwenkt sie (es) hinweg.
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Und dann spricht sie dazu folgendermaßen:
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„Die Worte, die böse (und) schrecklich sind,
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sollen heraus gehen!
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Hinein kommen aber sollen gute, milde (und) weise (Worte)!“
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Dann bringt die Alte das karš-Getreide und Gerste hinaus
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und wo Felsen sind,
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dort schüttet sie es6 weg.
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Sobald es aber Nacht wird,
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[...]t sie [...] vom? Fuß?.
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3 kleine süße Dickbrote (sind vorhanden):
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davon ist 1 süßes Brot gesondert hingestellt,
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das eine (der übrigen Brote) ist oben auf dem anderen angebunden.
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Man nimmt eine Kanne Wein und einen Ziegenbock.
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Danach aber gehen die Alte und alle Auguren,
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bringen sie7 vor die Gottheit hinein
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und halten sie der Gottheit hin.
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Und dann spricht sie dazu folgendermaßen:
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„LAMMA-Gott kurša-, jetzt gehe ich
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und gebe den Ziegenbock den männlichen (Göttern).
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Nun sei mir (gegenüber) wieder besänftigt!
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Auch die Siebengottheit soll sich das Opfer nehmen!“
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Die weiße Wolle, die an ihm, dem LAMMA-Gott kurša-, angebunden ist
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und die parḫuena-Substanz8, die an den Gott angebunden ist,
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entfernt die Alte von der Gottheit.
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Die weiße Wolle, die den Auguren an ihren Nacken gebunden ist
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und die weiße Wolle, die an den Holzscheit gebunden ist,
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entfernt die Alte von ihnen
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und legt sie in einen ḫulta-Stoff.
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Und dann schafft sie 3 kleine süße Dickbrote, 1 Kanne Wein (und) 1 Ziegenbock zum Tor hinaus.
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Danach gehen alle Auguren.
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Rechts vom Weg legt sie Laubwerk zu Boden
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und legt die 3 kleinen süßen Brote darauf.
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Dann weiht sie den Ziegenbock der Siebengottheit
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und zerbricht 2 süße Dickbrote für die Siebengottheit.
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1 süßes kleines Brot aber zerbricht sie für Ḫannaḫanna.
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Dann weiht sie den Ziegenbock den männlichen Göttern.
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Man schlachtet den Ziegenbock auf dem Laubwerk
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und sie spricht folgendermaßen:
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„Jetzt haben wir euch (und) der Siebengottheit (Pl.) ein Opfer gegeben.9
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Nun esst (und) trinkt!
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Die schrecklichen Siebengottheit (Pl.) aber soll wieder vom Weg wegtreten!
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Dem LAMMA-Gott kurša- gebt Mildheit
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und wendet euch dem König, der Königin (und) den Prinzen in Güte zu!
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Zeigt ihnen [ständig] den Weg!
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Wendet euch auch den Auguren ... in Güte zu!
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Z[eigt] ihnen [ständig] den Weg!
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Er/es soll? ...! Er/es soll? ...!“
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Die [ro]hen (Stücke) des Ziegenbocks brät man.
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Sie stellt [...] oben für die Siebengottheit hin.
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Danach [br]ät man Leber (und) [Herz?].
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[...] auf dem Laubwerk libiert sie Wein.
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Und die Auguren e[sse]n ihn10 auf.
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[...Rei]sig aber bringt man hinein.
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[...]... schüttet sie es in das Fell eines Ziegenbockes hinein.
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[...]... die Alte dem LAMMA-Gott kurša-, de[m? ...]...
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[... die Alte spri]cht:
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„[...] und jene [...]
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[...] Fell des Z[iegenbocks?...]
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„[...] das Böse aus dem Mund heraus [...]
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[... a]us [dem Mund] soll Fett heraus fließen!
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[...an we]lchem/r er sich anheftet?
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[...Z]unge, an der einer haftet?
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[...]... zu? euch, zu den Auguren [...]
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Sie sollen euch umfassen11!“
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[...]... liegen sie.
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[...]... libiert man.
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Die Alte aber [spricht] folgendermaßen:
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„[Wenn dich irgend]einer [...] hat,
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oder dir/dich Gottheit ein böses Wort, Groll [...]
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[... die] Alte und die šarriyant-Leute? verneigen sich.
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Einen Ziegenbock [...]... stellt man hin.
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Der Oberste der Auguren [...] läßt mit dem Messer das Blut auf die Dickbrote (laufen).
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[...]... kocht man.
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Danach [...] es/sie (Pl.)
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Sobald man aber [zu] tr[inken?...]
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Den Auguren, [den]en man zu trinken [gibt?],
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Die Alte setzt? hinauf
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[...] weiße? [Wolle?] entfernt sie immer wieder.
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Und die Alte (und) ein Augur [...]
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[...] mit [...] beschäftigt sie sich folgendermaßen12:
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oder, oh Gottheit, Föhre(nharz)13 [...]
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[...j]etzt aber die Föhre [...]
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[...] trete/stelle dich hin!
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Es soll dir verloren gehen!“
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[...] Wolle schlägt sie ebenso wiederholt.
172
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[... we]iße? [Wolle?] nimmt sie/stellt sie hin.
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[...] zur Gottheit hinaus.
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„Entweder dir/dich [...]
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[...]... Föhre(nharz) [...]...
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[...] stößt er/sie weg
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[...] Auguren [...]
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Zur Deutung siehe C. Kühne 1993, OBO 129, 229 ff.; E. Rieken 1999, StBoT 44, 398 ff.
Oder 3. Sg. eines sonst nicht belegten Verbs ((-)šaḫḫuwa-) unbekannter Bedeutung.
Folgt man P. Taracha, ZA 98, 2008, 154 wäre hier „... und die Auguren, (nämlich) Priester ...“ zu übersetzen.
Zur Bedeutung von arḫa šuniya- s. D. Bawanypeck 2005, 42, 99.
d.h. sie tritt im Tempel vor seine Statuette
parḫuena-, eine Art Getreide, wird gerne zur Anlockung und Besänftigung von Gottheiten benutzt.
oder: „Jetzt haben wir euch, der Siebengottheit, ein Opfer gegeben.“
den restlichen Ziegenbock
Zur Übersetzung von anda ḫulḫuliya- s. HED 3, 362.
oder: [...] zählt sie folgendermaßen dazu:
aššaḫḫi- c. entspricht hurritisch ašoḫi „Föhre (oder Kiefer)“, „Föhrenharz“
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