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CTH 434.4

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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 434.4 (TRde 13.08.2014)

1 -- [ … ]
2 -- [ … ] bitteres Brot [ … ]
3 -- [ … ] šamama-Pflanz [ … ]
4 -- [ … ] setzt sich [ … ] auf
5 -- [ … ]
6 -- Der betreffende [ … ] … [ … ]
7 -- Ḫannaḫanna [ … ]-t ihn [ … ]
8 -- [ … ] begann zu Kamrušepa zu sprechen:
9 -- Du wirst [ … ] den Himmel halten
10 -- Er/Sie wird [ … ] die Länder halten
11 -- [ … ]
12 -- [ … ]
13 -- Warum hat die Königin [ … ] getrennt/zu Ende war
14 -- [ … ]
15 -- Sprich mir gütig!
16 -- [ … ] mir/mich [ … ]
17 -- Ich werde [ … ] hinbringen
18 -- Ich werde ihm/ihr [ … ] sagen
19 -- [ … ] …
20 -- Mir/mich unten [ … ]
21 -- [ … ] unten gut nicht [ … ]
22 -- [ … ] lebendiges (sei?)
23 -- [ … ] … gut(e)(n) [ … ]
24 -- [ … ]
25 -- Er/sie geht
26 -- [ … ] die [ … ] … Gulš-Göttin (Akk.)
27 -- [ … ] der Gulš-Göttin (Dat.) [ … ]
28 -- [ … ]
29 -- [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmter Größe)
30 -- [ … ] … gegenüber [ … ] …
31 -- Ferner die guten [ … ]
32 -- [ … ] erkannte die uralte Gulš-Göttin [ … ]
33 -- Außerdem [ … ] den Hof [ … ]
34 -- [ … erkann]te
35 -- [ … ] … erkannte
36 -- [ … ] erkannte [ … ] … dicke Bröte
37 -- [ … Kö]nig, Königin, (ihren) Söhnen zum Leben [ … ]
38 -- [ … ] …
39 -- [ … ] … kam
40 -- [ … ]
41 -- [ … ] …
42 -- Hinter mir/mich … [ … ]
43 -- Ich habe [ … ] die König (und) die Königin aufgerichtet1
44 -- (und) gut … [ … ]
45 -- Zu mir, Son[nengott … ], sollst du eilen“2.
46 -- Der Sonnengott [ant]wortet [ihm/ihr]:
47 -- „[Ich werde] aber dich in Ordnung [bringen];
48 -- Du siehst das Rind an,
49 -- es ist kraftvoll(?);
50 -- du siehst aber das Schaf an,
51 -- es wird zottig werden3.
52 -- Vo[n jetzt a]n sollst du dich nicht mehr abwenden,
53 -- sollst du dich (hingegen) auf den König, die Königin (und) auf (ihre) Söhne wenden.“
54 -- Wie das Rind kraftvoll ist,
55 -- ebenso soll auch die Sohnschaft [d]es Königs (und) der Königin kraftvoll sein.
56 -- Wie aber das Schaf zo[tt]ig w[i]rd,
57 -- soll(en) auch des Königs, der Königin (und) (ihrer) Söhne Jahren zottig werden.
58 -- Das Land (ist) für sie4 innen ebenso zotti[g]5.
59 -- Die Gulš-Göttin, (die) gütige6 (Gottheit), kam:
60 -- sie forderte [dem] Gott Kurwašu das Lebe[n] des Königs, der Königin (und) ihrer Söhne ab
61 -- (und) er brachte es ihnen.
62 -- Ferner soll niemand das (Dem. Pron. Akk.) [ … ] anfechten;
63 -- das Wort des Kurwašu (ist) ehrwür[dig.]
64 -- Er hat der Gulš-Göttin (mit diesen Worten) entgegengesehen:
65 -- „Nochmals haben die Götter die alte Gulš-Göttin [zur]ück [zu mir] [ …gebr]acht;
66 -- noch einmal kam die ušammi-7 Gulš-Göttin zu mir
67 -- (und) legte mir eine Last8 auf meine Seele“.
68 -- „Ich werde dich (und) sie für mich9 wieder erfreuen, die Götter (werde ich erfreuen folgendermaßen):10
69 -- für den Sonnengott (gibt es) ein Dickbrot mit Käse11
70 -- für den Wettergott (gibt es) aber einen zottigen Widder“.
71 -- Der Sonnengott antwortete der Königin:
72 -- „Für mic[h] (gibt es) ein Dickbrot mit Käse,
73 -- für den Wettergott aber (gibt es) einen zottigen Widder;
74 -- du wirst die ušammi- Gulš-Göttin hinbringen
75 -- (und) ich werde sie erfr[euen].
76 -- Sie sollen [ … ]-en
77 -- [ … ] die uša[ammi-] Gulš-Göttin (Nom./Akk.) [ … ]
78 -- [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmter Größe)
79 -- [ … ] … [ … ]
80 -- [ … ]
81 -- „Ihr sollt [ … ] haben/halten
82 -- Alles [ … ] werde ich machen
83 -- Er/sie hat eine gütige Gesinnung [ … ]
84 -- Er/sie ruft [ … ].
85 -- Seine/Ihre mimmami-12
86 -- [ … ] oben über/auf den hohen Dächern [ … ]
87 -- Ihr sollt [ … ] brennen
88 -- [ … ] herunter aus dem Fenster [ … ]
89 -- [ … ] die [ … ] …-en13 Hände
90 -- [ … ] … böse [ … ]
91 -- Sie stehen hinter den Festern [ … ]
92 -- [ … ] Mensch14 nicht [ … ]
93 -- niemand soll [ … ] Wort/Wörter sprechen
94 -- [ … ] … kleine(n) [ … ]
95 -- sie werden [ … g]reifen.
96 -- Der König (und) die Königin [ … ]
97 -- Sie sollen das [(…)] Wort sprechen
98 -- Sie sollen die (Akk. Pl.) [ ] greifen
99 -- [ … ] …
100 -- Ein Riegel aber [… ]
101 -- [ … ] böses Mensch15 [ … ]
102 -- [ … ] niemand [ … ]
103 -- Sie [ … ]-en
104 -- [ … ]
105 -- [ … ess]en (und) trinken
106 -- [ … ] die Gulš-Göttinnen
107 -- [ … ] …
108 -- [ … ] …
(Bruch)
1
Anders HEG I, 634 mit Verbbedeutung „untersuchen, (an)schauen“.
2
Anders HED N, 127, wo dem Verb nuntarriya- die Bedeutung „be present, be ready“ zugewiesen ist.
3
Übersetzung nach HW2 Ḫ, 263a. Für eine andere Deutung vgl. Neu 1968, 46: „ein Rind siehst du drinnen, es ist angebunden(?), ein Schaf aber siehst du drinnen, es wird zottig (= wollreich?) werden“.
4
Das enklitische Personalpronomen -šmaš bezieht sich vermutlich auf das im vorhergehenden kolon erwähnte Königspaar und ihre Söhne.
5
Da unklar ist, ob warḫu[- ] als Nom. Sg. oder als Verbalform ergänzt werden soll, handelt es sich bei der Übersetzung lediglich um einen Vorschlag. Das Wort warḫu[- … ] – sei es ein Adjektiv oder ein Verb – bezieht sich anscheinend auf die Bevölkerung des Ḫatti-Landes, die so zahlreich wie die Haare des (zottigen) Vlieses eines Schafs sein soll. Für ein ähnliches Beispiel vgl. CTH 458.11.1.
6
Ich nehme aššuš als Apposition von Gulšaš an. Anders Carruba 1966, 28: „eine gute Gulša kam … „.
7
Fraglich ist die Interpretation in CHD Š, 118 als šammi- mit Glossenkeil „sullen, hostile“. Ebenso schwierig scheint auch eine Korrelation mit dem luw. Lehnwort :uša- (vgl. HEG U, 113 sub :uša- und 114 sub (:)ušantari-; vgl. auch Starke 1990, 107) zu sein, weil es 'eine vergöttlicht gedachte positive Eigenschaft' bedeutet. Da die Göttin Gulšaš eine Last auf die Seele des Gottes Kurwašu legt, ist deutlich, dass die Bedeutung von ušammi- besser negativ zu deuten ist. Mit Carruba 1966, 29 sollte an eine Verbindung mit dem Substantiv ušša-/i- „Jahr“ in der Bedeutung „verjährt“ gedacht werden.
8
Die Last könnte sich auf die in kolon 60 genannte Forderung der Gulš-Göttin an den Gott Karwašu beziehen.
9
Die Reflexivpartikel -za wird als dativus ethicus interpretiert.
Das Subjekt dieses kolon ist wahrscheinlich nicht mehr der Gott Kurwašu, sondern die MUNUS.LUGAL, an die sich in kolon 71ff. der Sonnengott wendet. Ferner wird der Subjektwechsel sowohl durch den Paragraphenanfang als auch durch das Vorkommen des Personalpronomens uk bestätigt. Durch die aus dem Verb dušg[a- … ] ausgedrückte Aktion versucht die MUNUS.LUGAL den Gott Karwašu von seiner Last zu befreien. Es ist nicht völlig klar, warum auch der Sonnen- und der Wettergott durch Weihgaben (ŠA GA.KIN.AG NINDA.KUR4.RA bzw. warḫuiš UDU.NÍTA) erfreut werden sollen. Auf jeden Fall spielen sie eine wichtige Rolle in der ganzen Erzählung. Schließlich wird der Pl. Akk. DINGIRMEŠ-uš als allein stehender Akkusativ interpretiert und dient dazu, das enklitische Pronomen -uš zu erklären.
Wörtl.: „Des Käses sein Dickbrot“.
Zu dieser luw. Part. vgl. Melchert 1988, 218-220.
[ … ]x-pašuš ist wahrscheinlich der Akkusativ eines Adjektives, das mit kiššariuš übereinstimmt.
antuwaḫḫa könnte ein Vokativ sein, diese Kasusform ist aber für dieses Substantiv nicht belegt.
Es könnte auch ein Genitiv sein: „des bösen Menschen“.

Editio ultima: Traductionis 13.08.2014