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CTH 448.2.1.1

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Citatio: S. Görke (ed.), hethiter.net/: CTH 448.2.1.1 (TRde 15.07.2016)

1 -- [ … Sub]stitu[te?]
2 -- [ … ] verbeug[t sich zum? ] Sonnengott.
3 -- [ … ] nur der Sonnengott [ … ]
4 -- [ … ] ihre […]e [ … ]
5 -- [ … ]
6 -- [ … ]
7 -- Und dieses Opfer/Ritual [ … ]
8 -- [ … Le]ben [ … i]n Zukunft [ … ]
9 -- [ … ]
10 -- [ … ]
11 -- Sie waschen [si]ch.
12 -- [1. Tag] beendet.
13 -- [Am (nächsten) Morgen] in der Frühe [ … ] schnell leere [ … ] ein wenig weg.
14 -- [Aus? den] Speichergruben nimmt man kostbare Gewänder.
15 -- [ … ]
16 -- Zum Sonnengott verneigt man sich.
17 -- [ … ] das Wort
18 -- Und man macht ebenso.
19 -- Wie [ … ] auf den Tafeln st[eh]t,
20 -- opfert er [ … ]x 1 Rind und 1 Schaf
21 -- [ … op]fert er.
22 -- Und die Worte spricht man dabei.
23 -- Man spricht [folgendermaß]en:
24 -- „Sonnengott des Himmels, mein Herr, [der Erde und] aller [Länder] Herr der Rechtssache [bist du, aller ]Hirte bist du.
25 -- Jetzt [ … ] dem [Sonnengott] Substitute, [ … ] dem Ritualherrn [ lange] Jahre [ … ]
26 -- [ … ] etwa[s … ]“
27 -- „Und? [ … ]
28 -- [ … ]
29 -- und Fet[tbrot … ]
30 -- [Und] die[se … ]
31 -- Und [die Worte sprechen sie dabei in genau der gleichen Weise. ]
32 -- Und es [ … ]
33 -- Und der Sonnengöttin der Erde [ … ]
34 -- Die Beschwörerinnen verneigen1 sich zu ihr.
35 -- [die Worte] von den Tafeln spre[chen sie] dabei wieder in genau der gleichen Weise [für sich].
36 -- Sobald man fertig ist,
37 -- Nimmt man die Ersatzbilder,
38 -- Die neben [der Sonnengöttin der Er]de sitzen, hoch
39 -- Und hält sie [dem Ritualherrn] hin.
40 -- Und den Ritualherren versehen sie vor der [Sonnengottheit d]er Erde mit Kleidern?.2
41 -- Wie es aber auf den Tafeln der Ersatzbilder steht,
42 -- spricht man dabei die Worte der Ersatzbildtafeln.
43 -- Sobald man mit dem Sprechen der Worte der Tafeln fertig ist,
44 -- bringt man ferner die lebenden Substitute, einen Mann und eine Frau, her[auf].
45 -- Und der Mann ist mit 1 Kleid, einem hurritischen Gewand, einem Gewand, 1 bestickten Gürtel, einem Paar Gamaschen mit ŠATURRATU-Tuch, einem Paar Gamaschen, einem Paar Sch[uhe] mit MARŠU-Fell bekleidet.
46 -- Die Frau aber ist mit 1 Kleid, 1 Kapu[ze]?, 1 Unterkleid für Frauen, 1 Kopfbinde, 1 bestickten Gürtel, einem Paar Gamaschen (und) einem Paar Frauenschuhen bekleidet.
47 -- Man [brin]gt sie vor die Sonnengottheit der Erde als Ersatzleistung für die Ritualherren.
48 -- Dabei spricht man aber die Worte dieser Tafel(n) [folgendermaß]en?:
49 -- „Sonnengottheit der Erde und Götter der Erde, i[hr? … ] König (und) Königin in dieser Angelegenheit die/als Substitute [ … ]
50 -- Du, Sonnengottheit der Erde und Götter der Erde, [ ] jenes bösen Wortes, des Blutes, des Tränenstroms, des Eides, des Fluches, der Verhexung, der Verunreinigung, des Blutes
51 -- [ … ] xxx böse xxx3 im Schrecken/Ehrfurcht der Götter und Me[ns]chen behaltet diese [in Erinnerung!]
52 -- Den Ritualherren aber [übe]rlasse dauerhaft4 lange Jahre [ der Zukunft,] Leben, Gesundheit!
53 -- Dafür, dass wir [eben gerade] an Stelle jener bösen Worte [diese Substit]ute hingestellt haben,
54 -- seid du, Sonnengottheit der Erde, [und Götter der Erde] Zeugen!
55 -- Und in jenen bösen [Worten sollt ihr diese ]erinnern!5
56 -- Und [zieh]t nichts stattdessen [in Rechnung]!“
57 -- Anschließend [kommt] der Ritualherr dieTreppe hinauf.
58 -- Sobald man an die Beschwörerinnen ebenso das Wort richtet,
59 -- sc[hick]t man die lebendigen Sub[stitut]e aber wieder auf diesen Weg.6
60 -- Und die Ritualherren gehen [zu den Zel]ten der Waschung
61 -- Und sie waschen sich.
62 -- Der 2. Tag ist beendet.
63 -- [Am nächsten Morgen] aber [handelt ma]n am 3. Tag ebenso und [am] 4. Tag ebenso.
64 -- Sobald man aber fertig ist,
65 -- [sch]reibt man ferner [seinen?] Stamm [auf 2 Holztafeln ] nieder.
66 -- Eine Tafel bindet man einem Schaf, die andere Tafel einem Ziegenbock [um].
67 -- Und die Opfergruben füllt man auf:7
68 -- [ … ] in der Grube der Sonnengöttin der Erde vergräbt man ein Schaf, in der Grube der männlichen Götter einen Ziegenbock, [beide gefa]ngen (und) lebendig.
69 -- [Und sobald] man das Auffüllen der Opfergruben erledigt,
70 -- ist jenes Ritual des aus-der-Erde-Nehmens und das Ersatzfigurenritual beendet.
71 -- Ferner (ist es ) die Frau, welche das Schlachtopfer macht.8
72 -- [Und vo]n der Gottheit war es folgendermaßen festgesetzt, genau an welchem Tag.
73 -- An diesem [Tag gr]äbt man eine große [Opfergrube]
74 -- und den Sonnengott des Himmels, die Sonnengöttin der Erde und [die zwei Substit]ute setzt man folgendermaßen hin.
75 -- [ … ] die dort in der Nähe gebauten, welches das obere Innengemach ist,
76 -- Setzt man [den Sonnengott des Himmels hine]in.
77 -- Die Statue des Sonnengottes des Himmels: eine mit Silber überzogene Holzstatue, Ohrrin[ge aus Gold? … ] lieg[t].
78 -- [ … ] aus 1 Schekel? [ … ] innen [ … ]
1
Nach HED 3, 290, könnte die Form von ḫenk-, ḫi(n)k- „übergeben, überlassen; opfern“ stammen (die entsprechende Übersetzung lautete: „Die Beschwörerinnen überlassen/opfern es/ihn wieder.“). Aufgrund der Verbindung mit appa wurde hier eine Abstammung von ḫe(n)k-, ḫi(n)k-, ḫai(n)k- „sich verbeugen“ in Erwägung gezogen (vgl. HED 3, 294).
2
Nach HEG W-Z 531 eher nicht zu „bekleiden“ zu stellen. Verb u.B.
3
Text E add. eventuell „des Redens“. Vgl. zu Kolon 50 und 51 auch CTH 448.2.1.4 § 3' Kolon 7.
4
Wörtl.: „halte überlassen“. Vgl. zu der Konstruktion Hoffner – Melchert 2008, 311f.
5
Vgl. zur Übersetzung Taracha P. 2001b, 688; nicht erwähnt in CHD Š 30b, wo für appan šak(k)- „erinnern“ nur Beispiele mit -za aufgeführt sind.
6
Vgl. zu dem Ausdruck KASKAL-an piya- „auf den Weg schicken“ CHD P 74a.
7
Vgl. zu diesem Ausdruck Taracha 1990, 177: „they fill the storage pits up.“ Vgl. auch HED 2, 273ff. mit einer Bedeutung von anda ep(p)- „take in, hold in, round up, wrap around, include, inlay, insert“.
8
Nach Hoffner H.A. 2010c, 139, sollte es wohl „Welcher Viehhof auch immer gemacht ist,“ lauten.

Editio ultima: Traductionis 15.07.2016