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CTH 456.1

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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 456.1 (TRde 24.08.2015)

(kola 1-2 zu fragmentarisch für eine Übersetzung) (Lücke von ca. 7 Zeilen) (kola 3-9 zu fragmentarisch für eine Übersetzung) (Lücke von ca. 18-19 Zeilen(?))
10 -- [ … ]
11 -- [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe)
12 -- … [ … ]
13 -- [ … ] … [ … ]
14 -- Als [ … ]
15 -- Der zweite Tag [ … ]
16 -- [ … ] die Stadt (Akk.) fol[gendermaßen … ]
17 -- [ … ] … [ … ]1
18 -- Die St[adt]bewohner [ … ]
19 -- [ … ] jenem/jener [ … ]
20 -- Und/auch jenes/jener [ … ] ruf[t]
21 -- [ … ] dickes Brot (und) (Getränke)spende [ … ]
22 -- [ … ] … im Laufe der Tage … [ … ]
23 -- [ … ] schaffen sie jenen Totengeist [aus der Stadt] heim[lich we]g
24 -- [ … ] ihm wie[der … ]
25 -- [ … g]ehen in seine(n)/ihre(n) [ … ] hinunter
26 -- [ … ]
27 -- [ … ]
(Lücke von 2-3 Zeilen)
28 -- [ … ]
29 -- [ … ]
30 -- [ … ] geht er/sie in die [Sta]dt
31 -- Er soll den [Befe]hl [ … ] hören;
32 -- er soll nicht [ … ] wieder wegnehmen;
33 -- er soll nicht [ … ] gehen.
34 -- Er wird [ … ] daran drücken
35 -- Ein Regenguss droht(?) ih[n … ]
36 -- der Regenguss schickt ihn [in die] Stadt zurück;2
37 -- oder wenn ein Mann [aus] dem Palast in Eile auf den Weg geschickt (wird),
38 -- (dann) soll er in die Stadt gehen.
39 -- Derjenige, der vom großen (Platz)3 geschickt (wird),
40 -- soll zu den Stadtbewohnern mit (ihrer) Zustimmung4 sprechen.
41 -- Sie sollen ihn mit Zustimmung auf den Weg setzen;
42 -- sie sollen ihm willig zu Essen und zu Trinken geben.
43 -- Er wird sich nicht streiten,
44 -- er soll nichts beschädigen,
45 -- er soll niemanden verfluchen,
46 -- er soll in der Stadt schlafen.
47 -- Sobald die Nacht aber hell wird,
48 -- der Morgenstern aufgeht,
49 -- es (aber) noch nicht (richtig) hell wird,
50 -- soll er sich eilends von der Stadt entfernen.
51 -- Der Sonnengott soll ihn in der Stadt nicht antreffen.5
52 -- (Es ist) nicht angemessen.
53 -- Falls er sich aber streitet,
54 -- sollen sie ihn bestrafen.
55 -- Der König aber soll sich um das Vergehen nicht kümmern.
56 -- Wann aber die Tage der Versöhnung geschehen,
57 -- wenn in der Stadt eine kleine Statue des Wettergottes
58 -- oder wenn ein kleiner Tempel des Wettergottes (vorhanden) ist,
59 -- führen die Priester (und) die Gottesmütter vorher die (rituelle) Waschungen durch.
60 -- Sie nehmen sich aber die Kränze vom Kopf ab,
61 -- binden sich die Köpfe mit einer weißen Kopfbinde
62 -- und ziehen weiße Gewänder an6.
63 -- (Dann) reinigen sie den Tempel,
64 -- fegen die Fußböden,
65 -- besprengen den Tempel drinnen (und) draußen,
66 -- (und) bewahren die Dächer vor Undichtigkeit.
67 -- Wenn es aber in jener Stadt keinen kleinen Tempel des Wettergottes gibt,
68 -- (und) wenn (dagegen) irgendein königliches Gebäude übrig ist,
69 -- werden sie (d.h. die Priester und die Gottesmütter) es reinigen,
70 -- sie werden die Fussböden fegen,
71 -- sie werden die Dächer vor Undichtigkeit bewahren,
72 -- sie werden (den Tempel) drinnen (und) draußen besprengen.
73 -- Danach werden sie duftende Substanzen verbrennen.
74 -- Wenn aber in der Stadt kein Tempel (und) kein Palast (vorhanden) ist,
75 -- bestimmt man ihnen (d.h., den Priestern und den Göttesmüttern) irgendein Haus eines armen Mannes,
76 -- (und) sie werden es reinigen.
77 -- Danach führen sie das Ritual durch.
78 -- Wie sie aber in jener Stadt [das Haus] eines armen Mannes reinigen7,
79 -- erledigen sie es (d.h. das Ritual) ebenso;
80 -- sie fegen die Fußböden,
81 -- [be]wahren die [D]ächer,
82 -- (und) besprengen (das Haus) drinnen (und) draußen.
83 -- Der Hausherr geht [ … ] hinaus.
84 -- Wenn das Haus undicht ist,
85 -- geben sie/gibt man [ … ] … .
86 -- Wenn das Schlafzimmer [ … ] undicht ist,
87 -- … [ … ]
88 -- Ihn sehen (Inf.) [ … ]
89 -- [ … ] wieder/zurück [ … ]
90 -- [ … ] in dem/das Haus [ … ]
91 -- Der Altar aber [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe) (kola 92-104 zu fragmentarisch für eine Übersetzung) (kola 105-107 zu fragmentarisch für eine Übersetzung) (kola 108-109 zu fragmentarisch für eine Übersetzung) (Bruch)
1
Das Nebeneinander von GIDIM und akka[n- … ] ist problematisch, weil das Partizip akkant- allgemein als hethitische Lesung von GIDIM anerkannt ist. Die Deutung von akka[n- … ] als Partizipialform, akkant-, von ak(k)- „sterben, getötet werden“ ist die einzig mögliche, da die alternativen Ergänzungen, akka[nzi] und akka[ndu], auszuschliessen sind, weil GIDIM ein Singular ist. Die Bruchstückhaftigkeit des Kontextes verbietet weitere Schlussfolgerungen.
2
Kloekhorst 2008, 971-972 interpretiert warša- als „fog, mist“ und bietet eine ganz andere Übersetzung von Vs. II 6'-7' an: [ … ] will oppress, and [the Storm]-god of u̯. (wa-ar-ša-ašD⌉[U?]) will oppress [ … ] and [ … ] of u̯. [will … ] him“.
3
Cohen 2002, 125 mit Anm. 585 übersetzt „the 'Great (City)'“ und schlägt vor, dass es sich um die Hauptstadt Ḫattuša handelt. So auch Melchert 2005, 94.
4
So nach CHD L-N, 130a und Melchert 2005, 94. HW2 Ḫ, 248a: „mit Verständnis“.
5
Kola 46-50 vgl. Kümmel 1967, 32-33.
6
Für das enklitische Pronomen -šmaš als Ersatz für -za vgl. Boley 2000, 248.
7
Für diese Bedeutung vgl. Hoffner 1980, 199b (s. 86d). Vgl. auch KBo 24.45+ Vs. 19', wo É.DINGIR-LIM Objekt von arḫa aniyazi ist.

Editio ultima: Traductionis 24.08.2015