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CTH 456.3

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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 456.3 (TRde 17.02.2015)

1 -- Folgendermaßen (spricht) Punaušḫa, die Frau aus dem Dorf … [ … ]
2 -- [Wenn für einen Menschen (...)] eine männliche Gottheit oder eine weibliche Gottheit vertrieben, verhex[t oder gefesselt (ist)],
3 -- so [werde] ich ihn wieder gesund mach[en].
4 -- [Man] mach[t] ein kippa-Zelt [ … ]
5 -- hint[er] dem König [ … ]
6 -- [ … ] vor dem/der [ … ]
7 -- [ … ] fünf Dickbrote aus? Emm[er … ] mit Bier [ … ]
8 -- … [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe)
9 -- [ … ] … [ … ]
10 -- [ … ] vor dem/der/den … [ … ]
11 -- Er/Sie reinig[t … ] aus dem/der [Unreinhe]it1.
12 -- [ … ] reine ali-Wolle (Akk.) [ … ] …
13 -- Er/sie greift [ … ]
14 -- (und) s[agt:]
15 -- Sobald [aber diese al]i-Wolle rein (und) abgewischt (ist),
16 -- sollen auch die Götter [ … von der Blut]tat, den Tränen, [dem Me]ineid, der Verwünsch[ung], [den gesamt]en bösen Zungen [(und) vor]her, [j]etzt (und) [zukünftig von dem Rechtsstreit (und) aus der Gerichtssitzung des Vate]rs, der Mutter, des Bruders, der Schwester, [ … , der Nachkommenscha]ft, des Dieners, der Dienerin, der umlie]genden (und) inneren Länd]er re[in s]ein.
17 -- [Jet]zt aber [gibt es] keine Verfe[hlung] vor diesen Göttern;
18 -- [auch in dieser le]tzten Ange[le]genheit [sollen sie] von der Sünde fr[ei sein].2
19 -- Danach aber nimmt sich die Beschwörerin warḫui- aus (durch)gesiebtem (Gersten)brei,
20 -- setzt ihn/sie/es vor die Götter [ … ]
21 -- (und) sagt:
22 -- [w]i[e] dieser (Gersten)brei [(durch)gesiebt (ist)],
23 -- (so dass) in ihm kein Klumpen (vorhanden) ist,
24 -- (so dass) er nicht auf die Weise von einem Samen (ist)
25 -- (und) er nicht [ … ] lässt,
26 -- aber der Pflug rodet ihn nicht mit dem Fuß,3
27 -- [ … ] (durch)gesiebt (ist),
28 -- soll [ … ] (durch)gesiebt werden/sein.
29 -- Für die Götter Bluttat (und?) Mein[eid … ]
30 -- [ … ] von den bösen gesamten Zungen [ … vorher, jetz]t (und) zukünftig [von dem Rechtsstreit] (und) aus der Gerichtssitzung [des Vaters, der Mutter, des Bruders, der Schwester, [ … ], der Familie, der Nachkommenscha]ft, des Dieners, der Diener[in, der umliegenden] (und) inne[ren Länder rein sein].
31 -- [Sobald er zu red]en aufgehör[t hat,]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe)
32 -- [ … de]mjenigen, de[r4 … ]
33 -- [ … ] für das Ritual … [ … ]5
34 -- Sie sind immer im Begriff [ … ] zu [ … ]-en;
35 -- sie sind im Begriff [ … ] zu [ … -e]n
36 -- Man stellt es [ … ]6
37 -- [Die Beschwörerin … ] nimmt Te[ig] aus Brei [ … ] fest.
38 -- Die Götter, di[e (Akk. Pl.) … ],7
39 -- [ih]re [Namen] ruft sie laut an
40 -- [ … ] irgendeiner auf? den Göttern [ … ]
41 -- Sie hält blaue Wolle [ … ]
42 -- [(und) sagt:]
43 -- Jetzt [sollen] die Götter [von der Bluttat, den Tränen, dem Me]ineid, der Verwünschung, [den gesamten bösen Zungen (und) vorher], jetzt (und) [zukünftig von dem/der … des Vaters, der Mutt]er, des Bruders, der Schwester, [ … , der Nachkommenschaft, des Dieners, der Dienerin, des fr]em[den … rein sein]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe)
45 -- [Ei]ne Ta[fel (beendet): darauf sind zwei Rituale durchgeführt]
46 -- [E]in (Ritual): we[nn sie … ]-en.
47 -- [Ein Ritual: we]nn einem Menschen [eine männliche Gottheit oder] eine weibliche Gottheit we[ggerufen, behex]t oder gefesselt (ist)8, [ … so werde ich ihn] wieder gesu[nd machen]
(Rest der Tafel unbeschrieben)
1
Man nimmt eine Ergänzung [papran]naz an.
2
Die Auslegung dieser letzten zwei kola bleibt sehr unsicher.
3
Auf welchen Teil des Pfluges sich das Sumerogramm GÌR bezieht, ist unklar; es könnte auf die Schar anspielen.
4
Oder: [di]ejenige, di[e … ]“
5
Vielleicht ist eine Form des Verbs war(nu)- „(ver)brennen“ zu ergänzen.
6
Oder: „Sie stellen [ … ]“. Das enklitische Pronomen -at kann sowohl Nom. Pl. c. als auch Nom./Akk. Sg. n. sein.
7
Es ist auch möglich, dass DINGIRMEŠ Subjekt ist. Dann würde die Übersetzung folgendermaßen lauten: „Die [ … ], die (kueuš) die Götter [ … ]“.
8
Für tarmānza soll man natürlich einer übertragegen Bedeutung denken, weil die Grundbedeutung des Verbs, un zwar „hämmern, befestigen, annageln“, passt nicht dem Kontext an.

Editio ultima: Traductionis 17.02.2015