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CTH 458.10.1

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Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 458.10.1 (TRde 05.02.2013)

1 -- [ … ] … [ … ]
2 -- [ … ] liegt/gelegt ist.
3 -- [ … ] Wettergott [des Himmels] … [ … ]
4 -- [ … ] mit dem Wasser des [ … ] … [ … ]
5 -- [Nun] ḫä[lt?? Labarna für dich] das Opfertier1 der [Krank]heit.2
6 -- [Iss]
7 -- [(und) sättige dich!]
8 -- [Trink]
9 -- [(und)] trink dich satt!
10 -- [ … ] an diesem Tag des Laba[rna, seine Krankheit … ]3
11 -- Neige [wohlwollend] deine Augen!
12 -- [Erfülle] Labarna [mit Wohl!]
13 -- Erneuere seine [Gesta]lt!
14 -- Mache ihn wieder krä[ftig!]
15 -- [Nun hält ] Labarna [für di]ch das Op[fertier] des Frevels.
16 -- [Iss]
17 -- [(und) sä]ttige dich!
18 -- Trink
19 -- (und) trink dich satt!
20 -- [ … an diesem Tag] den Frevel des Labarna4 … [ … ]5
21 -- Neige [wohlwollend dei]ne [Augen]!
22 -- [Fülle] Labarna [mit Wohl!]
23 -- Erneuere seine Gestalt!
24 -- Mache [ihn wieder] kräftig!
25 -- [Nu]n [hält] Labarna für d[ic]h das Opferti[er] deiner Zusammenfügung6.
26 -- [Iss]
27 -- [(und) sä]ttige dich!
28 -- Trink
29 -- (und) trink dich satt!
30 -- Nimm an diesem Tag die Zusammenfügung des Labarna7!
31 -- Neige [wohlwollend d]eine [Au]gen!
32 -- [Fülle] Labarna mit Wohl!
33 -- Erneuere s[ei]ne [Gestalt]!
34 -- Mache ihn wieder kräftig!
35 -- Danach beginnt er/sie das Fleisch hinzulegen
36 -- … [ … ]
37 -- Wenn er mit dem Fleisch fertig wird,
38 -- (dann) [ … ] er das ḫarš[upanni]-Gebäck
39 -- [(und) er (der AZU-Priester?) rezitiert]:
40 -- Wettergott des [Hi]mmels, nun [häl]t Laba[rna] für dich [das Opfertier der Zusammenfügung].
41 -- Iss
42 -- (und) sätti[ge] dich!
43 -- [Trink]
44 -- [(und) trink dich satt!]
45 -- [Nimm an diesem Tag] die Zusammenfügung des [Lab]arna8!
46 -- [ … ] … [ … ]
47 -- [ … ] … [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe)
48 -- [ … ]
49 -- [ … ] des marnuwa-Getränks [ … ]
50 -- ḫarwil[i]-Gefäß [ … ]
51 -- [ … ] siehe marnuwa-Getränk [und Bier … ]
52 -- [ … ] soll das böse Wort verschwinden,
53 -- ab[er] das gute [Wort …9 ]
54 -- Bier, auch jenes beha[ndelt] (wörtl.: macht) er ebenso,
55 -- [walḫi-Getränk (und) Wein], auch jenes behandelt (wörtl.: macht) er ebenso.
56 -- [Dann] li[biert] er [Bier mit Wein] in ein ḫariulli-Gefäß.
57 -- Der AZU-Priester rezitiert (folgendermaßen):
58 -- [Neige] wohlwollend d[eine] Augen!
59 -- Fülle Labarna mit Wohl!
60 -- [Erneuere seine] G[estalt!]
61 -- Mache ihn wieder kräftig!
62 -- Trage das böse Wort [ … ] fort!
63 -- Seine Gottheit (ist) angerufen,10
64 -- … [ … ]
65 -- Tagsüber (ist) er (sc. der Labarna) erschöpft,
66 -- na[chts (ist) er erschöpft],
67 -- tagsüber steht er (auf festen Füßen)
68 -- nachts ste[ht] er (auf festen Füßen).
69 -- Nimm die Seele des Lamms!
70 -- Nimm die 'Botschaft' des šaša-Tieres.
71 -- Gestatte nicht den bösen Fluch,
72 -- gestatte nicht den/die/das böse(n) [ … ]11;
73 -- behandele ihn (sc. den Labarna) freundlich
74 -- (und) [sei] freun[dlich!]12
75 -- Oh Sonnengott der Götter,
76 -- wie marnuwa-Getränk und Bier sich vermischt haben13
77 -- (und) ihre Seele und ihr Leibesinnere eins wurden,
78 -- mögen an diesem Tag des Sonnengottes der Götter [und des] Labarna, ihre Seele und ihr Leibesinnere eins werden.
79 -- Wie Bier mit Wein und walḫi-Getränk sich vermischt haben,
80 -- (und) ihre Seele und ihr Leibesinnere <eins wurden>,
81 -- sollen auch [des Sonnengottes] der Götter und des [L]abarna, ihre Seele [und] i[hr] Leibesinnere eins werden.
82 -- … [ … ]
83 -- mögest [(du) u]mgekehrt sein!
84 -- [A]ls der König [ … ] eines männlichen Zickleins [ … ]14
85 -- Die männlichen [Götter] und ihre Göttin Maliya mit [ihm … ]
86 -- [ … ] einen Zedernzweig mit Wasser [ … ]
87 -- [ … ] das Opfert[ier] des Labarna [ … ]
88 -- [Esst]
89 -- (und) sätti[gt] euch!
90 -- Tr[inkt]
91 -- [(und) trinkt euch satt!]
92 -- [ … an di]esem Tag [ … des] Laba[rna].
93 -- [ … ] sollt ihr sprechen.
94 -- [Neigt] wohl[wollend eure Augen]
95 -- [Füllt Laba]rna mit Woh[l]!
96 -- [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe)
97 -- Besorgt … [ … ]
98 -- [ … ] wohlwollend [ … ]
99 -- schaut (und) neigt [ … ]
100 -- Füllt [Laba]rna mit Wohl!
101 -- [ … ] ein Zicklein … [ … ]
102 -- [ … ] šarnumar-Fleisch15 [ … ] …
103 -- … [ … ]
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe) (kola 104-111 zu fragmentarisch für eine Übersetzung)
112 -- [Oh (…) männ]liche [Götter]
113 -- Nun marnuwa-Getränk (Akk.) [und] Bie[r (Akk.) … ]
114 -- Wascht meinen Mund
115 -- [ … ] möge das böse Wort verschwinden,
116 -- ab[er] das gute Wort … [ … ]16
117 -- [Oh gü]tige männliche [Götter und ihre] Göttin Maliya [(…)]
118 -- [wie marnuwa-Getränk] und [B]ier sich vermischt haben
119 -- (und) [ihre Seele] und ihr Leibesinnere [eins wurden],
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe)
120 -- [ … ]
121 -- [ … ]
122 -- [ … ]
123 -- [Ess]t
124 -- (und) sätti[gt] euch!
125 -- [Trinkt]
126 -- [(und) trinkt euch satt!]
127 -- [ … an dies]em [Tag … ] des Laba[rna … ]
128 -- [ … ] sollt ihr sprechen
(Bruch) (Lücke unbestimmbarer Größe) (kola 129-131 zu fragmentarisch für eine Übersetzung) (kola 132-133 zu fragmentarisch für eine Übersetzung) (Bruch)
1
Zum Wort auli- vgl. HW2 A, 627ff.
2
Vgl. KBo 59.17 kolon 4 (CTH 458.10.6).
3
Vgl. Anm. zum kolon 20.
4
Wörtl.: des Labarna seinen Frevel.
5
Es ist wahrscheinlich, dass das Verb in der Lücke eine Imperativform ist. Der kolon zeigt dieselbe Struktur wie die kola 8 und 28.
6
Zur Bedeutung von takšul in magisch-rituellem Kontext vgl. Starke 1979, 91-92 mit Anm. 94, und Giorgieri 1995, 93 Anm. 16.
7
Wörtl.: des Labarna seine Zusammenfügung.
8
Wörtl.: des Labarna seine Zusammenfügung.
9
Giorgieri 1991, 259, 261 (nach CHD L-N, 193), ergänzt das Partizip KAR-an und übersetzt: „e [sia trovata? una parola] favorevole/buona!“. Der gleiche Ausdruck findet sich auch in A2 Rs. III 9' und 11' (kola 111 und 113).
Für eine andere Übersetzung der kola 63ff. vgl. Collins 1990, 42.
Giorgieri 1991, 259, ergänzt ut-tar.
Hier wurde eine Ergänzung mit dem Adjektiv genzuwala- „freundlich“ angenommen. Zu einer ähnlichen Folge genzuwala-/genzu (dāi-) vgl. KUB 31.127++ Vs. I 7-8 (CTH 372.A) und KUB 24.3++ Vs. I 39'-40' (CTH 376.II.A). Torri 2003, 137, ergänzt ge-en-zu-[u-wa-i] und versteht alles als einen Satz „trattalo amorevolemente“.
Vgl. Kammenhuber 1964, 166, die DUTU-ú-i als Dativ auffasst: „Wie marnu-Trank und Bier sich für die Sonnengottheit der Götter (19) ganz und gar vermischt hat“. Für eine ganz andere Auslegung vgl. CHD L-N, 147 und 193. Vgl. auch den gleichen Ausdruck in kolon 118.
Für eine alternative Übersetzung vgl. auch CHD P, 327b.
Zum UZUšarnu(m)mar vgl. Haas – Wegner 2001, 121 und CHD Š, 286-287.
Die kola 113, 115-116 wiederholen sich in den kola 51-53.

Editio ultima: Traductionis 05.02.2013