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CTH 471

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Citatio: R. Strauß (ed.), hethiter.net/: CTH 471 (TRde 03.11.2010)

1 -- Folgendermaßen (spricht) Ammiḫatna, der SANGA-Priester der Išḫara, der Kizzuwatnäer:
2 -- Wenn ein Mensch rein ist
3 -- und ihm jemand unreines Brot zu essen gibt
4 -- oder ihm unreines Fett zu essen gibt,
5 -- oder (wenn) ihm jemand verhextes Brot (oder) Fett zu essen gibt,
6 -- oder (wenn) ihm jemand Brot (oder) Fett des Steinhauses zu essen gibt
7 -- oder ihm Menstruationsblut1 einer Frau zu trinken gibt,
8 -- (dann) vollziehe ich dieses Ritual.
9 -- Dies nehme ich:
10 -- 16 Lämmer, 15 Zicklein, 100 Gänse, 108 kleine Vögel,
11 -- 54 Kannen Feinbier, 14 ḫakkunai-Flaschen Feinöl, 2 wakšur-Maß reines Olivenöl,
12 -- 2 wakšur-Maß Honig, 3 Faustmaß Feigen, 3 Faustmaß Rosinen,
13 -- 1 Käse, 1 Lab, Salz eines ḫazzila-Maßes,
14 -- Sehne, gangati-Pflanze, lakkarwan-Pflanze, ḫuerni(-Pflanze), 1 Becher Süßmilch,
15 -- 14 weiße Kammgarne, 14 blaue Stoffbahnen, 14 rote Stoffbahnen, 14 Tücher, 15 Schekel Silber,
16 -- 14 Wassergefäße für das Wasser der Reinheit,
17 -- 14 Wassergefäße, 14 Gefäße, 14 kleine Opferschalen, 14 Töpfe,
18 -- 14 flache Schüsseln, 40 Becher, 500 ḫupuwai-Töpfe,
19 -- 14 Opfertische, 14 Paar Gefäßständer aus Rohrgeflecht, 5 Tische aus Rohrgeflecht,
20 -- 14 (große) Kannen, 14 Speisegefäße, 14 Mörser,
21 -- 500 Fladenbrote, 32 mulati-Brote eines halben Faustmaßes,
22 -- 8 einfache mulati-Brote eines tarna-Maßes – Salz ist nicht (hinein)geschüttet –,
23 -- 1 Faustmaß einfache Grütze – Salz ist nicht (hinein)geschüttet –,
24 -- 14 flache, mit Suppe aus Gerstenbrei gefüllte Schüsseln, 14 ḫarašpawant-Brote,
25 -- 1 Stuhl, 1 Fußbank, 1 Polster(kissen)/Hocker,
26 -- 1 Garnitur Prachtgewänder, 1 hurritisches Hemd, 1 Garnitur Hemden,
27 -- 1 Tuchgürtel, 1 Garnitur Tunika (mit) Gürtel, 1 Kopfbedeckung,
28 -- 1 Paar Gamaschen, 1 Paar Schuhe –
29 -- und dies stellt man dem Wettergott hin.
30 -- Wenn der Ritualmandant aber eine Frau ist, (nimmt man) für sie einen ḫaššalli-Schemel und Prachtgewänder einer Frau –
31 -- und dies stellt man der Ḫebat hin.
32 -- (Ich nehme weiterhin) etwas Lapislazuli, etwas Karneol, etwas Alabaster,
33 -- etwas Schwefel, 14 kappi-Gefäße mit keimfähiger Gerste, etwas Tamariske (und) etwas Zeder.
34 -- Sobald der AZU-Priester all dies an seinem Ort/an seiner Stelle2 vorbereitet hat,
35 -- und ehe die Sonne ihren Platz einnimmt,
36 -- nimmt sich der AZU-Priester 2 Wassergefäße, 2 Kammgarne, 3 rote Stoffbahnen, 2 blaue Stoffbahnen, 2 Schekel Silber, 2 Flaschen Feinöl, 2 Tücher, 2 Fladenbrote (und) 2 Kannen Wein.
37 -- Dies nimmt der AZU-Priester hoch,
38 -- und er geht zum Fluss hinaus.
39 -- Er bricht 2 Fladenbrote
40 -- und wirft sie in den Fluss.
41 -- Er nimmt 2 Kannen Wein
42 -- und libiert aus den 2 Kannen Wein (in den Fluss) hinein.
43 -- Ferner nimmt er Feinöl, (und zwar) 2 Flaschen,
44 -- und träufelt etwas in den Fluss.
45 -- Und von der Sonnengöttin der Erde fordert er das Wasser.
46 -- [Der AZU-Priester] nimmt 2 Wassergefäße
47 -- und [füll]t siebenmal Wasser hinein.
48 -- Weiterhin gießt er (es) siebenmal in den Fluss hinein.
49 -- [Beim achten Mal] aber füllt er (das Wasser in die Gefäße).
50 -- [Der AZU-Priester] nimmt [zweimal] 7 Kieselsteine vom Fluss(ufer) auf.
51 -- [In 1] Wassergefäß wirft er 7 Kieselsteine,
52 -- [und auch i]n das andere Wassergefäß wirft er 7 Kieselsteine;
53 -- und [Tamari]ske in 1 Wassergefäß [ … ] [wi]rft er.
54 -- Tamariske [ … ] 2 Wassergefäße füllt er (bis) oben (voll).
55 -- [Die beiden Wassergefäße] verhüllt er [mit einem Tuch]
56 -- und bringt sie auf das Dach hinauf.
57 -- Er stellt 2 Paar Gefäßständer aus Rohrgeflecht hin
58 -- und stellt die beiden Wassergefäße auf die Gefäßständer aus Rohrgeflecht.
59 -- Vor den beiden Wassergefäßen macht er unten 1 Räucheraltar aus Holz,
60 -- hinter den Räucheraltar aber stellt er 1 Tisch aus Rohrgeflecht.
61 -- Auf den Tisch aus Rohrgeflecht stellt er 2 mulati-Brote, 10 Fladenbrote,
62 -- 2 kleine Opferschalen frisches Olivenöl, Zeder (und) 4 Becher Wein.
63 -- (Dann) entzündet man den Räucheraltar.
64 -- Der AZU-Priester nimmt sich eine Gans
65 -- und libiert sie (d.h. deren Blut) in das Wasser(, in dem sich nachts) der Mondgott (spiegelt,) dem Šarimmati.3
66 -- Er nimmt sich noch eine Gans
67 -- und libiert sie (d.h. deren Blut) in das Wasser des Sonnengottes der Šaluš-Pitinḫi.
68 -- Er nimmt 4 einfache mulati-Brote, auf welche kein Salz geschüttet ist, und einfache Grütze.
69 -- Der AZU-Priester bröckelt das mulati-Brot in das Wasser hinein
70 -- und legt es zu Boden.
71 -- Und die Grütze schüttet er von oben aus,
72 -- von oben schüttet er (sie) auf das mulati-Brot.
73 -- Dabei spricht der AZU-Priester folgendermaßen auf Hurritisch:
74 -- „Im(-)butte, Šilalluḫi, Tochter des Tupkiya,
75 -- diese mirzi(-Speise), dieses Geschenk, dieses Rundbrot und diese tuluzzi
76 -- ne-en nicht (und) kommen nicht (von allein) –
77 -- für das Wasser der Reinheit sollen sie erschaffen/gegeben? sein!“
78 -- (Dann) ruht das Wasser unter den Sternen.
79 -- Wenn am nächsten Morgen die Sonne aufgeht,
80 -- nimmt der AZU-Priester das ganze Opfer auf
81 -- und bringt es an einen unberührten Ort.
82 -- Der AZU-Priester bereitet an dem unberührten Ort zweimal 7 Räucheraltäre vor,
83 -- hinter die Räucheraltäre aber stellt er zweimal 7 Opfertische.
84 -- Auf einem Opfertisch richtet er folgendermaßen her:
85 -- 32 ḫupuwai-Töpfe – (davon sind) 16 ḫupuwai-Töpfe mit Feinbier gefüllt,
86 -- (die anderen) 16 ḫupuwai-Töpfe aber sind mit Honig, Olivenöl, Feigen, Rosinen (und) Oliven gefüllt.
87 -- Er nimmt 24 Lämmer.
88 -- Auf ein Fladenbrot legt er Salz (und) Sehne,
89 -- auf ein (anderes) Fladenbrot aber legt er gangati(-Kraut),
90 -- auf ein (weiteres) Fladenbrot aber schüttet er Früchte,
91 -- und er gießt Olivenöl auf/in ein Gefäß (mit) šimmallu.
92 -- 7 kleine Vögel (und) 1 Zicklein setzt er auf einen kupti(-Herdaltar);
93 -- 7 kleine Vögel (und) 1 Lamm setzt er auf einen irmuši(-Gegenstand).
94 -- Wie dies auf/bei einem Opfertisch hergerichtet ist,
95 -- so richtet er (es) auf/bei zweimal 7 Opfertischen her.
96 -- Vor den ersten Räucheraltar stellt er einen Stuhl;
97 -- unter den Stuhl aber stellt er eine Fußbank;
98 -- auf den Stuhl legt er ein Prachtgewand;
99 -- auf die Fußbank aber stellt er Schuhe (und) Gamaschen.
100 -- Der AZU-Priester nimmt 1 kleinen Vogel
101 -- und schwenkt ihn über dem Stuhl, dem Räucheraltar, dem Opfertisch und dem Ritualherrn.
102 -- Der Ritualherr stellt sich hinter den ersten Räucheraltar.
103 -- Den ersten Räucheraltar opfert er dem Wettergott auf? ein(em) kupti(-Herdaltar).
104 -- Den zweiten aber dito opfert er dem reinen/heiligen Bruder des Wettergottes.
105 -- Den dritten Räucheraltar aber [opfert er] dem Kumarbi.
106 -- Den vierten dito opfert er dem Ea.
107 -- Den fünften aber dito opf[ert er] dem Mondgott.
108 -- Den sechsten aber dito opfert er dem [Sonne]ngott
109 -- Den siebenten aber dito opfert er den Vatergottheiten, Aštabi, Nupatik, Pišaišapḫi, [ … ], Himmel (und) Erde und allen Göttern, (nämlich) den männlichen Göttern.
110 -- Den achten aber dito opfert er der Ḫebat.
111 -- Den neunten aber dito opfert er der Išḫara.
112 -- Den zehnten aber dito opfert er der Allani.
113 -- Den elften aber dito opfert er der Nikkal.
114 -- Den zwölften aber dito opfert er der Ištar.
115 -- Den 13. aber dito opfert er den Schicksals- und Muttergöttinnen.
116 -- Den 14. Räucheraltar aber opfert er Nabarbi, Šuwalu, Ayun(-)Ekaldu, Šaluš(-)Pitinḫi, Adamma(-)Kubaba(-)Ḫašuntarḫi (und) allen weiblichen Gottheiten.
117 -- Er nimmt 2 Rohrstengel.
118 -- Wo der Stuhl des Wettergottes steht,
119 -- (dort) macht er vorn, vor dem Stuhl die Rohrstengel zu einem Tor,
120 -- und er zieht blaue Wolle darüber hinweg.
121 -- Er nimmt 2 Vögel;
122 -- einen Vogel bindet er rechts an,
123 -- den anderen Vogel aber bindet er links an.
124 -- Hinter dem Tor aber macht er 2 Räucheraltäre aus Holz;
125 -- einen stellt er rechts hinter das Tor,
126 -- den anderen aber stellt er links hinter das Tor.
127 -- Den Räucheraltar, der der rechte ist, opfert er als/für iniyannaḫi des Sonnengottes.
128 -- Den Räucheraltar aber, der links (steht), opfert er als/für nišḫinzi šuntinnanzi der Ištar.
129 -- Ein Zicklein lässt er in der Funktion eines Sündenträgers für die Götter, die männlichen Götter und die Göttinnen, frei.
130 -- Wenn dieses Ritual aber irgendein Herr (und/oder) Großer zelebriert, und wenn es sein Wunsch ist,
131 -- so lässt er in der Funktion eines Sündenträgers einen Menschen frei.
132 -- Wenn es aber sein Wunsch ist,
133 -- so lässt er ein Rind frei.
134 -- Der AZU-Priester nähert sich.
135 -- Er ergreift die Hand des Ritualherrn4,
136 -- setzt ihn auf den Stuhl des Wettergottes
137 -- und bespricht ihn auf Hurritisch.
138 -- (Dann) lässt er ihn aufstehen
139 -- und bringt ihn durch das Tor hervor.
140 -- Vor dem Tor stehen 2 kulaši-Gegenstände aus Holz des Gebirges – hier einer und dort einer.
141 -- Rechts vor dem Tor steht Wasser der Reinheit mit/in einem Becher,
142 -- darin liegt Tamariske(nholz).
143 -- Links aber steht 1 Becher (mit) Süßmilch,
144 -- darin liegt Olivenbaum(holz).
145 -- 1 AZU-Priester steht vorn rechts am Tor
146 -- und hält den Becher (mit) Wasser der Reinheit;
147 -- 1 (anderer) AZU-Priester aber steht links am Tor
148 -- und hält den Becher (mit) Süßmilch.
149 -- Sobald der Ritualherr aus dem Tor hervorkommt,
150 -- sprengen die AZU-Priester die Süßmilch und das Wasser der Reinheit auf ihn.
151 -- Der AZU-Priester aber bespricht ihn auf Hurritisch.
152 -- An einem geheimen Ort ist ein Zelt errichtet;
153 -- dorthin geht er.
154 -- Wasser der Reinheit gießt er aus einem Wassergefäß aus,
155 -- füllt einen Becher
156 -- und bringt ihn in sein Haus.
157 -- Das Prachtgewand wirft er ab
158 -- und wäscht sich mit dem Wasser der Reinheit.
159 -- Das Prachtgewand aber nimmt sich der AZU-Priester.
160 -- [ … wirf]t er [weg?],
161 -- und er [ … komm]t zurück/wieder.
162 -- [ … ] sind [2] Räucheraltäre hergerichtet.
163 -- [Wenn] es einen Torbau gibt, macht man sie im Torbau;
164 -- [wenn] es aber keinen Torbau gibt, macht man sie auf dem Dach.
165 -- Hinter einem Räucheraltar steht [ein Tisch aus Rohrge]flecht,
166 -- und auch [hint]er dem anderen Räucheraltar steht ein Tisch aus Rohrgeflecht.
167 -- Auf einem Tisch aus Rohrgeflecht richtet er folgendermaßen her:
168 -- 5 Fladenbrote, 1 mulati-Brot, 1 kleine Opferschale (mit) Olivenöl, Zeder(nholz), 1 Becher (mit) Feinbier, 1 Becher (mit) Wasser;
169 -- und er stellt (dies) auf den Tisch.
170 -- Der AZU-Priester nimmt sich 1 Gans
171 -- und opfert sie dem Wettergott für (die Wiederherstellung seiner) Reinheit.
172 -- Ferner richtet er5 auf dem anderen Tisch aus Rohrgeflecht folgendermaßen her:
173 -- 5 Fladenbrote, 1 mulati-Brot, 1 flache Schüssel (mit) Gerstenbrei, 2 ḫarašpawant-Brote, 1 kleine Opferschale (mit) Olivenöl, 1 Becher (mit) Feinbier, 1 Becher (mit) Wasser.
174 -- Der AZU-Priester nimmt sich 1 Gans
175 -- und opfert sie dem Sonnengott für (die Wiederherstellung seiner) ḫurnišše.
176 -- 1 kappi-Gefäß (mit) Gerste nimmt er,
177 -- etwas Lapislazuli, Karneol (und) Alabaster nimmt er,
178 -- etwas Schwefel, Zeder(nholz) (und) Tamariske(nholz) nimmt er.
179 -- Er zerstößt dies in einem Mörser,
180 -- im Wasser der Reinheit aber löst er es auf.
181 -- (Dann) tritt der Ritualherr dem Sonnengott gegenüber hin
182 -- und trinkt diese wašši-Lösung (auf) nüchtern(en Magen).
183 -- Der Ritualherr setzt sich, um zu essen.
184 -- Sobald aber die mištiliya-Zeit eintritt,
185 -- richtet man 2 weitere Räucheraltäre her.
186 -- Beim ersten Tisch aus Rohrgeflecht, auf dem kein Breigericht steht,
187 -- nimmt sich der AZU-Priester 1 Gans
188 -- und opfert sie dem Bruder des Wettergottes für (die Wiederherstellung seiner) Reinheit.
189 -- Bei dem Tisch aber, auf dem ein Breigericht steht,
190 -- nimmt sich der AZU-Priester 1 Gans
191 -- und opfert sie dem Mondgott für (die Wiederherstellung seiner) ḫurnišše.
192 -- Aus dem mit Wasser der Reinheit gefüllten Gefäß, das mit Ständer dasteht,
193 -- gießt der AZU-Priester (Wasser) aus
194 -- und füllt einen Tonbecher.
195 -- Mit dem Wasser der Reinheit, das in dem Gefäß ist, wäscht er sich.
196 -- Den Becher aber, der gefüllt ist, nimmt er für die wašši-Lösung.
197 -- Die wašši(-Ingredienzien) zerstößt man.
198 -- (Dann) tritt er dem Mondgott gegenüber hin
199 -- und trinkt sie (d.h. die wašši-Lösung) (in) gesättigt(em Zustand).
200 -- Wie er das Wasser der Reinheit am ersten Tag nimmt,
201 -- ebenso nimmt er es auch an 7 Tagen.
202 -- Wie er das Ritual am ersten Tag vollzieht,
203 -- ebenso vollzieht er es an 7 Tagen.
204 -- Wie er die wašši-Lösung am ersten Tag trinkt,
205 -- ebenso trinkt er sie an 7 Tagen.
206 -- Und mit einem Vogel schenkt er ebenso an 7 Tagen.
207 -- Am siebenten Tag aber nimmt er 2 Lämmer.
208 -- 1 Lamm opfert er dem Wettergott für (die Wiederherstellung seiner) Reinheit;
209 -- einen Vogel aber nimmt er (dazu) nicht.
210 -- Das andere Lamm aber opfert er dem Sonnengott für (die Wiederherstellung seiner) ḫurnišše;
211 -- einen Vogel aber nimmt er (dazu) nicht.
212 -- Der AZU-Priester nimmt sich 1 Fladenbrot,
213 -- darauf legt er gangati-Kraut,
214 -- 1 Schekel Silber nimmt er,
215 -- gießt Wasser in eine flache Schüssel
216 -- und wirft den Schekel Silber hinein.
217 -- Der AZU-Priester nimmt sich das Fladenbrot und gangati(-Kraut);
218 -- (damit) behandelt/entsühnt er dich gegenüber den (dir) zürnenden Göttern.
219 -- Dem Ritualherrn legt er das Silber in den Mund;
220 -- der AZU-Priester spricht (dabei) folgendermaßen:
221 -- „Wie das Silber mögest du vor den Göttern, den männlichen (und) den weiblichen Gottheiten, rein sein!“
222 -- Erste Tafel(, das Ritual) ist beendet. Das Wort des Ammiḫatna:
223 -- Wenn ein Mensch rein ist
224 -- und ihm jemand irgendetwas Unreines gibt,
225 -- (dann) vollziehe ich dieses Ritual.
1
Vgl. Burde 1974, 13.
2
D.h. „an Stelle des Ritualherrn“; vgl. CHD P, 342b.
3
Zur Übersetzung von § 22f. vgl. Haas 1994, 880.
4
Auch möglich: Der Ritualherr ergreift die Hand (des AZU-Priesters).
5
Mit HW H, 164a und HED 3, 97 wird ḫandai als 3. Pers. Sg. – und als Variante zu ḫandaizzi in Kolon 167 – betrachtet. Kammenhuber 1988, 91, deutet die Form als Imperativ der 2. Pers. Sg. Zu den in der hethitischen Ritualliteratur eher spärlichen Belegen für Ritualanweisungen in Form von Imperativen der 2. Pers. s. Strauß 2006, 251.

Editio ultima: Traductionis 03.11.2010