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Folgendermaßen (sprechen) Ammiḫatna, Tulbi und Mati, die purapši-Priester aus Kummanni:
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Wenn irgend jemand in einen Tempel, an einen reinen/geweihten Ort, idḫi-Unreinheiten bringt
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oder drinnen an diesem Ort irgendein Sakrileg begeht,
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(dann) ist dies sein Ritual.
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Etwas Feinöl gießt er in einen Becher;
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1 Fladenbrot, 1 Kanne Wein (und) 1 Stoffbahn aus roter Wolle nimmt er.
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Der SANGA-Priester bringt die beiden Rhyta der Gottheit aus dem Tempel heraus
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und bringt sie nach draußen.
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Und das Fladenbrot, die Kanne Wein (und) die rote Wolle hält er bereit.
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Er stellt sich auf den Weg.
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Vor dem Sonnengott bricht er das Fladenbrot,
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und schüttet es vor den Sonnengott hin;
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und Wein libiert er.
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Die rote Wolle taucht er in das Feinöl.
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(Damit) zieht er die Gottheit vom Gebirge, von den Flüssen, vom Meer und von den 7 Wegen;
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(dabei) spricht er:
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„Gottheit, vor welcher Unreinheit auch immer du geflohen bist,
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wenn du wegen ihr in den Himmel gegangen bist,
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wenn du in das Gebirge gegangen bist,
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wenn du in das Meer gegangen bist,
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wenn du auf den 7 Wegen gegangen bist,
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(so) komm jetzt aber vom Himmel,
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komm aus dem Gebirge (und) vom Fluss,
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komm von den 7 Wegen,
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komm von den 7 Pfaden (zurück)!“
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Eine hochgestellte reine Frau des Tempels nimmt sich weiße ali-Wolle,
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und sie tritt weit zurück.
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Vor den beiden Rhyta der Gottheit zerschneidet sie den ali-Wollfaden
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„Wie die ali-Wolle abgewischt und (so) frei (von Unreinheit) ist,
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ebenso soll auch die Gottheit frei von Unreinheit sein!“
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Danach aber nimmt sie sich Teig aus Gerstenbrei,
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schüttet ihn vor der Gottheit aus
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„Wie der Gerstenbrei sämig (durchpassiert) ist,
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so dass in ihm kein Klümpchen ist,
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(so) soll es auch in Bezug auf die Gottheit Böses (und) Unreinheit nicht mehr geben!
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Und wie der Gerstenbrei frei (von Unreinheit) ist,
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ebenso soll auch die Gottheit frei (davon) sein!“
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Danach aber gehen die reinen katra-Frauen und der AZU-Priester zum Fluss,
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sie nehmen sich Natron
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und waschen die beiden Rhyta der Gottheit.
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Ferner tauchen sie die beiden Rhyta in den Fluss.
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Danach aber träufeln sie Feinöl in den Fluss,
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und sie salben die Rhyta.
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Folgendermaßen sprechen sie (dabei):
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„Wer oder was die Gottheit verunreinigte –
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jetzt aber soll jene Unreinheit von der Gottheit abgewaschen sein!“
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Ferner umkreist der AZU-Priester die Gottheit mit einem ḪURRI-Vogel.
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Danach aber nimmt er sich eine Gans
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und verbrennt sie für die Gottheit „für den Weg“1 als ambašši-Opfer vor dem Fluss.
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(Nun) schafft man die beiden Rhyta der Gottheit zurück in den Tempel
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und stellt sie wieder auf ihr Postament.
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Am Tor schlägt/errichtet man 2 kupti(-Herdaltäre)2 –
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davon 1 kupti(-Herdaltar) für die männlichen Götter des šinapši-Hauses,
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den anderen kupti(-Herdaltar) aber für die weiblichen Götter des šinapši-Hauses.
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Am zweiten Tag aber vollzieht man Fleisch(opfer) und Blut(ritus);
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nachts aber vollzieht man den šeḫelliški(-Ritus).3
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Am nächsten Morgen aber – der Tag vergeht inzwischen –
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nimmt man das Wasser der Reinheit.
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Am dritten Tag vollzieht man den gangati-Ritus für die Gottheit.
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Die Gottheit umkreist man mit einem Adler, einem Falken, einem Lamm, einem Zicklein, einem ḪURRI-Vogel (und) Schwefel.
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Danach aber reinigt man die Gottheit mit Wasser der Reinheit.
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Den Tempel aber besprengt man.
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Danach aber verbrennt man 2 Gänse vor dem Tor des Tempels für (die Beseitigung von) „Ärgernis“ (und) „Schuld“.
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2 Gänse aber verbrennt man im Tempel für (die Erzeugung von) tuwandiḫi (und) enumašše.
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1 Lamm aber verbrennt man im Tempel für (die Erzeugung von) „Heil“ als ambašši-Opfer.
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1 Schaf opfert man für (die Erzeugung von) „Heil“.
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Seitlich des Tempels der Ḫebat aber verbrennt man ebenso Vögel (und) ein Lamm.
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Für (die Erzeugung von) „Heil“ aber opfert man ebenso.
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1 „längliche“ Tontafel, (das Ritual) ist beendet.
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Das Wort Ammiḫatnas, Tulbis und Matis, der purapši-Priester aus Kummanni:
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Wenn man in einem Tempel, an einem reinen/geweihten Ort, irgendein Sakrileg vorfindet,
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(dann) ist dies sein Ritual.
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Diese Tafel hat zuerst Tarušiya geschrieben,
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danach aber habe ich, AMAR.MUŠEN-ana-, sie gemacht.
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Das Brandopfer der Gans erfolgt hier in Verbindung mit dem hurritischen Vokationsterminus ḫari („Weg“), weshalb es wohl der Bekräftigung des zuvor vollzogenen Anlockungsritus dient.
Zu der Formel kuptin walḫ- in den Ritualen aus Kizzuwatna s. Strauß 2006, 79-92.
Zum uzi-zurgi- und zum šeḫelliški-Ritus s. Strauß 2006, 92-101.
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