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CTH 386.1

Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 386.1 (TX 2015-06-10, TRde 2015-06-10)



§ 2'
7
--
7
A1 + 2
8
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8
A1 + 2
Vs. 2'/8' [ ... ]-x- dza-aḫ-pu-na-aš Vs. 3/' 9' [ ... ] x [ ... ] MUNUS-aš
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A1
§ 2'
7 -- [ ... Wetter]gott von Nerik, mein Herr, [ ... ].
8 -- Zaḫpuna3 [ ... ] Frau.
9 -- Und dem Wettergott von Nerik in [ ... ] soll sie wie ein Vogel eine angenehme [Bot]schaft zurufen4
10 -- und sie soll den Wettergott von Nerik (damit) aus [an]genehmen Träumen5 [we]cken!
11 -- „Er soll kommen, der Wettergott von Nerik, vom [H]immel (und) von der Erde!
12 -- Komm, Wettergott von Nerik, (von) Sonnenaufgang (und von) Sonnenuntergang!
13 -- Komm, Wettergott von Nerik, vom Himmel!“
14 -- Falls du beim Wettergott, deinem Vat[er], (bist)
15 -- (oder) falls du aber (unten) in der dunklen Erde6, bei Ereškigal7, deiner Mutter, (bist)8
16 -- kom[m] morgens am Tage9, zu deinem Fest!10
17 -- Morgens am Tage wird man den Tudḫaliya für das Priestertum deiner geliebten Orte, der Stadt Ḫakmiš (und) der Stadt Nerik, salben.11
18 -- Und morgens am Tage komm zu deinem Fest!
19 -- Komm (herbei) vom (Berg) Ḫaḫruwa, deinem geliebten (Ort), zu dem Ort, an welchem dein Körper und (deine) Seele (sind)!12
20 -- Komm (herbei) vom (Berg) Zaliyanu (und) Ḫarga-x, vom (Berg) Daḫalmuna, vom (Berg) Idaḫalmuna, [vom ... ], vom (Berg) Tagurtaš, vom (Berg) Ḫulla, vom (Berg) Puškurunuwa [ ... ]
21 -- [ ... ] Wettergott von Nerik, mein Herr, [ ... ] von13 allen Bergen!
Im Text steht ta.
Ab d10 über Rasur geschrieben.
Ab A-NA über Rasur geschrieben.
Zeichen KI.GAL über Rasur geschrieben.
Ab ne über Rasur geschrieben.
Wort über Rasur geschrieben.
Zeichen über Rasur geschrieben.
Wort über Rasur geschrieben.
Haas 1970, 178, liest ḪUR.SAGḫa-ar-pí!-ša!-za, das allerdings sonst nicht belegt ist.
Zeile größtenteils über Rasur geschrieben.
3
Nach Haas V. 1994a, 598 ist Zaḫapuna eine Geliebte des Wettergottes von Nerik.
4
Vgl. ebenso Haas V. 1994a, 596 und CHD Š, 176b.
5
Nach Haas V. 1994a, 596. Ähnlich CHD Š, 176b, aber CHD Š, 211b übersetzt trotz des -nu-Verbs arnu- intransitiv: „Let him wake up the Stormgod of Nerik from sweet dreams“.
6
Haas V. 1994a, 445 erläutert: „Ist der Regengott erzürnt, so steigt er durch 'seine geliebte Quelle' zu seiner Mutter in die Unterwelt hinab, wodurch er eine Trockenperiode auslöst“.
7
Haas V. 1994a, 132 zur Gleichsetzung der Sonnengöttin von Arinna und der Unterweltsherrin Ereškigal.
8
Singer I. 2002c, 106 übersetzt beide Kola abweichend: „From heaven, if you are with the Storm-god, your father, from earth, if you are in the dark earth with Ereshkigal, your mother“.
9
Der Text hat UD.KAM- anstelle von erwartbarem UD.KAM-ti. Ebenso Haas V. 1994a, 596 und Singer I. 2002c, 106.
Die Aufteilung von Vs. 14' in zwei Kola ist unsicher, so übersetzt Haas V. 1994a, 596 folgendermaßen: „Ja, herbei zu deinem Fest in aller Morgenfrühe!“. Singer I. 2002c, 106 hat: „Come at dawn to your festival“.
Hier wird also der Anlass dieser Evocatio benannt, die Salbung zum Priester von Tudḫaliya IV., der von seinem Vater, Ḫattušili als Priester des Wettergottes eingesetzt wird. Zum Kompositionschema vgl. Haas V. 1970a, 176f. Dort wird auch auf die Nähe zur protohattischen Evocatio des Wettergottes Taru (KUB 28.60) verwiesen (bearbeitet von Haas V. 1970a, 183ff.)
Das CDH P, 333b. Haas V. 1994a, 596 übersetzt syntaktisch abweichend: „herbei vom Ḫaḫruwa-Gebirge, von dem von dir geliebten, hin zu dem Ort, der dein Selbst und dein Sinn ist!“.
Mit hyperkorrektem Instrumental für den Ablativ.

Editio ultima: Textus 2015-06-10; Traductionis 2015-06-10