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CTH 384.1

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Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 384.1 (TRde 2017-10-29)

1 -- [A]n die Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin, Herrin der Länder von Ḫatti, Königin über Himmel und Erde:
2 -- Du, Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin, (bist) Königin über alle Länder.1
3 -- Du gab[st]2 dir im Lande Ḫatti den Namen 'Sonnengöttin von Arinna'.
4 -- Welches Land du ferner zum (Land) der Zeder machtest,3
5 -- (dort) gabst4 du dir den Namen 'Ḫepat' .
6 -- ICH5 aber, Puduḫepa, (bin) [d]eine langjährige Dienerin,
7 -- ein Kälbchen deines6 Rinderstalls bin ich,
8 -- ein [S]tein aber deines7 Fundaments bin ich.8
9 -- Du, meine Herrin, nahmst mich auf.
10 -- Und Ḫattušili, dein Diener, welchem du mich beigesellt hast,
11 -- auch jener war du[rch] das Los dem Wettergott von Nerik, deinem geliebten Sohn, (als Priester) zugeteilt.
12 -- An welchem Ort du, Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin, uns einsetztest,
13 -- das (ist) der Ort deines geliebten Sohnes, des Wettergottes von Nerik.
14 -- Wie (sehr) die [f]rühen Könige ihn (scil. den Ort) aber [v]ernachlässigten,
15 -- das [w]eißt du, Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin.
16 -- Welche die frühen Könige waren,
17 -- denen du, Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin, Waffen gegeben hattest,
18 -- die pflegten die [benachbart]en Feindesländer zu besiegen.
19 -- Die Stadt [Ne]rik aber [(ver)suc]hte ni[ema]nd einzunehmen.9
20 -- Dein Diener aber, Ḫatt[ušili,] der [ ... ]10
21 -- den du, [Sonnengöttin von] Arinna, meine Herrin, jetzt [(heim)suchst],11
22 -- [er] war (damals) nicht König:
23 -- Er w[ar] (nur) Königssohn.
24 -- Es war ihm (möglich), die Stadt Nerik einzunehmen.12
25 -- Wenn er nicht vermocht hätte, die Sta[dt] Nerik [einzunehmen],
26 -- hätte ihm [sein] Brud[er a]ndere Länder gegeben:13
27 -- Sowohl Ḫattuša [ ... er] ihm [ ... ]
28 -- als auch Katapa wollte er (ihm) ge[ben. ...].14
29 -- [Sonnengö]ttin von Arinna, meine Herrin, das [weißt du]:15
30 -- [ ... ] der Wettergott von N[e]r[ik ... ]
31 -- [ ... ]
32 -- [Für da]s Land N[er]ik und das Land [Ḫakmiš se]tzte er [se]inen Leib und sein [Leben] ein,
33 -- bis16 er [ge]gen den Kö[nig von Ägypten] den Feldzug unternahm.17
34 -- Als aber Muwatalli, [se]i[n Bruder], Gott wurde18,
35 -- [n]ahm er Urḫi-Teššob, [den Soh]n [seines] Br[uders],
36 -- und se[tzte] ihn in die Königsherrschaft [ein].
37 -- Wie (er) den Ḫattušili, deinen Diener, i[n] der/die Stadt Nerik [ ... ],19
38 -- das weißt du, Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin:
39 -- Sein [H]err hetzte ihn.20
40 -- Auch die Königssöhne [r]iefen ihn [ ... ]:21
41 -- „[Wegen] Nerik [wirst du noch umkommen]“,22
42 -- [das we]ißt [du, Gottheit, meine Herrin].
43 -- Jener aber kümm[erte] sich nicht um seinen To[d] noch [se]in Verderben.23
44 -- Er n[ahm] den Tod für Nerik (in Kauf):24
45 -- „[Ich gehe] vorwär[ts,] Nerik einzu[nehmen].“25
46 -- Bezüglich wessen auch immer [ ... ] ihn schlecht behandel[ ... ].
47 -- [ ... en]dete.26
48 -- [ .. N]eri[k] weg [ ... ]
49 -- [ ... sch]wie[g] ni[cht ... ]
50 -- [ ... den Göt]tern si[ch ... ]
51 -- [ … ] wir reinigen uns.27
52 -- [Ferner kümm]ern wir uns um [eu]ch, die Götter, ebenso28.
53 -- Wir behalten EUREN, der Götter, Vertrag (und) [Kultha]ndlung(en) im Auge.
54 -- Was das betrifft, dass man [die Städte]29 aber euch, den Göttern, blockiert [hatt]e,
55 -- man begeht für die Götter jeweils die alten Feste [des Jahres] und [des Mo]nats.30
56 -- Götter, meine Herren, eure [Städte]31 sollen [ni]cht mehr blockiert (sein),32
57 -- w[ähren]d wir aber, euer Diener (und) eure Dienerin, uns um euch kümmern!
58 -- Diese Worte33 machte ICH, Puduḫepa, deine Dienerin, als Falldarlegung für die Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin, Herrin der Länder von Ḫatti, Königin über Himmel und Erde.34
59 -- Gib mir nach, Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin!35
60 -- Höre mich!
61 -- Unter den Menschenkindern36 haben sie folgendermaßen ein Sprichwort37:
62 -- „Der Frau des Gebärstuhls38 gi[b]t die Gottheit nach.“
63 -- Auch ICH, Puduḫepa, habe mich (wie eine) Frau des Gebärstuhls für deinen Sohn mit meiner (ganzen) Person hingegeben.
64 -- Gib mir nach, Sonnengöttin von Arinna, meine Herrin!
65 -- Was [ich] von dir [wünsche],
66 -- das gib mir!
67 -- Gib dem [Ḫattušili,] deinem [Die]ner, Leben!
68 -- [Und von den Schicksalsgottheiten] (und) den Muttergottheiten39 [sollen ihm] lange Jahre (und) Tage, Rüstigkeit [gege]ben [sein]!
69 -- [ ... als ... ]-e Gottheit [ ... h]ältst du.40
70 -- [Wenn] all[e] Götter [die Versammlu]ng (ab)halte[n],41
71 -- [und ... ] irgendeiner ruft,42
72 -- erbitte [das Leb]en [des Ḫattušili aber am O]rt [der Versammlung] all[er] Götter.
73 -- [Deine] Bitte soll (die) einer [aufricht]igen Gesinnung sein!
74 -- Weil du [Sonnengöttin von A]rinna, me[ine Her]rin, [ ... ] anerkanntest,
75 -- [ ... ] und der rechte43 [ ... ]44
76 -- dem Willen des [ ... ] fürcht[- ... ].45
77 -- W[ie] ich den Willen [der Sonnengött]in von Arinna, meiner Herrin, [ ... ]-e,
78 -- das weißt du, Sonnengöttin von Arinna, [meine] Her[rin].46
79 -- [ ... ]
80 -- Und in dieser Angelegenhei[t ... ]
81 -- [ ... ] die Bitte wieder [ ... ]47
82 -- [ ... ] Braut [ ... ]
83 -- [ ... Angelegenh]eit fürcht[- ... ]
84 -- [ ... ] Sonnengöttin von Arinn[a ... ]
85 -- [ ... ]
86 -- [ ... ]
87 -- [ ... ]
88 -- Und [ ... ]
89 -- [ ... ]
90 -- [ ... ]
91 -- [ ... ]
92 -- [ ... ]
93 -- [ ... ]
94 -- [ ... ]
95 -- [ ... ]
96 -- [Lelw]ani48, meine H[errin,] d[en Göttern] übermittelst du [Gutes].
97 -- Sie gebe[n ... ].49
98 -- Ste[h] mir [ ... bei]!50
99 -- Di[ese]s Wort, welches ich bei den Mensche[n] hörte,
100 -- vor mir [ ... ].51
101 -- Ḫattušili, welcher (als) dein Diener [ … ],52
102 -- was das betrifft, dass man über ihn unter Urḫi-Teššob bei den Me[nschen] sagte:
103 -- „Eines kurzen [Lebens ...“],53
104 -- falls Ḫattušili, de[in] Diener, vor EUCH, den Göttern, durch die Hand54 eines Menschen behandel[t] (worden ist),
105 -- oder (falls) irgendeiner hinter ihm55 die Oberen Götter (oder) die Unteren Götter in böse Gesinnung versetzt hat,56
106 -- oder irgendeiner fü[r] eine böse Gesinnung gegen Ḫattušili den Göttern eine Gabe gegeben hat,57
107 -- du, Gottheit, [me]ine [Herr]in, sollst je[n]e bösen Worte nicht [hö]ren!58
108 -- Du sollst dem Ḫattušili, dein[em] Diener, (gegenüber) [eine böse Gesinnung] nicht zulassen!
109 -- Ihr, Götter, Herr[en des Rechtsstreits, sollt] euch [n]icht (gegen) uns den Neidern, den b[ösen ...]-n, zuwend[en]!59
110 -- Du, Gottheit, mei[ne] Herrin, hältst ihn am Leben.60
111 -- Fü[r] die Götter [ü]bermittelst du [Gutes].
112 -- Diese böse[n Worte] trittst du [mit den F]üßen nieder.
113 -- Du [ ... ]-st sie fo[rt].
114 -- Dir, Lelwan[i, meiner Herrin, soll] vor den Göttern das Leb[en] des Ḫattušili, deines Dieners, und der [Puduḫ]e[pa], deiner Dienerin, [aus] deine[m M]und [komm]en!
115 -- Dem Ḫattušil[i, dein]em [Diener,] und der Puduḫepa, deiner Dienerin, gib [lang]e Jahre, Monate und Tage!
116 -- Falls du, Lelwa[ni], meine Herrin, [den Göttern] Gutes übermittelst,
117 -- und [dei]nen Die[ner], den Ḫattušili, am Leben hälst,
118 -- und ihm lange Jahre, Monate (und) Tage gibst,
119 -- werde ich später der Lelwani, meiner Herrin, eine silberne Statue des Ḫattušili – ebenso groß wie Ḫattušili –, seinen Kopf, [sei]ne Hän[de] (und) seine Füße aus Gold herstellen (lassen).
120 -- Ich werde s[ie a]ber gesondert abwiegen lassen.
121 -- Zintuḫi61, meine Herrin, geliebte Enkelin des Wettergottes und der Sonnengöttin von Arinna,
122 -- für den Wettergott und die Sonnengöttin von Arinna (bist) du die (Schmuck-)Nadel an der Brust.
123 -- Stunde um Stunde geben sie auf dich acht.
124 -- [Du üb]er[mittelst Gutes an die Götter].62
125 -- [ ... ]
126 -- Zintuḫi, meine Herrin, [zeige in dieser Angelegenheit dein] göttliches Walten!63
127 -- Zum Wettergott, deinem Großvater, [und zur] Sonnengöttin von Arinna, deiner Großmutter, [be]fördere (die Bitte um) das Leben und die langen Jahre [des Ḫa]ttušili, deines Dieners, [weit]er!
128 -- Es soll aus ihrem64 Mund kommen!
129 -- [F]alls du, Zintuḫ[i,] meine [Her]rin, diese [meine65] Worte [hö]rst
130 -- und sie weiter zum Wettergott, deinem Großvater, [und] zur Sonnengöttin von Arinna, deiner Großmutter, beförderst,
131 -- werde ich der Zintuḫi, meiner Herrin, ein [gro]ßes Schmuckstück herstellen (lassen).
132 -- [DU66,] Mezzulla67, mei[ne Her]rin, (bist) [für den] Wettergott [und] die Sonnengöttin von Arinna die geliebte Tochter.
133 -- [Wa]s DU, Mezzulla, meine Herrin, [dem] Wettergott, deinem Vater, und der Sonnengöttin von Arinna, deiner Mutter, sagst,
134 -- [d]as hören68 sie:
135 -- Sie weisen es nicht (zurück).69
136 -- Auch diese Worte, die [IC]H, Puduḫepa, deine Dienerin, [dem] Wettergott, deinem Vater, und der Sonnengöttin von Arinna, deiner Mutter, als meine70 [Fall]darlegung gemacht habe,
137 -- [übermit]tle sie für mich, Mezzulla, meine Herrin,
138 -- und [b]efördere sie weiter zum Wettergott, deinem Vater, [und] zur Sonnengöttin von A[rinn]a, dei[ner] Mutter,
139 -- [und mache mich] bemitleidenswert!71
140 -- [Und f]alls du, Mezzu[lla, meine Herrin], die[se] Wort[e dem] Wetter[gott], deinem Vater, und [der] Sonnengöttin von A[rinna], deiner Mutter, weiter beförderst
141 -- [u]nd (mich) bemitle[idenswert machst],
142 -- werde ich der Mezzulla, meiner Herrin, irgend-[ ... ] zusammen mit Deportierten geben.72
143 -- [DU, Wettergott von Zip]palanda, mein Herr, (bist) [für den Wettergott und di]e Sonnengöttin von Arinna der geliebte Sohn.
144 -- [Was du dem Wettergott,] deinem [Vat]er, und der Sonnengöttin von Arinna, deiner Mutter, übermitt[elst],73
145 -- dein Wor[t w]eisen [der Wettergott,] dein Vater, (und) die Sonnengöttin, deine Mutter, [nicht (zurück)],
146 -- (sondern) sie hören dich.
147 -- Dieses [Wort, d]as ICH, Puduḫepa, deine Dienerin, als meine74 Falldarlegung m[ache],
148 -- das übermittle DU, Wettergott von Zippalanda, mein Herr, für mich
149 -- und befördere e[s w]eiter!
150 -- Gott, mein Herr, gib mir in dieser Angelegenheit nach!75
151 -- Was das betrifft, dass ich (als) Frau des Gebärstuhls dem Gott, meinem Herrn, per[sön]lich (scil. für diese Angelegenheit) Entschädigung geleistet habe:
152 -- Gott, mein Herr, mache mich beim [Wettergott], deinem Vater, und bei der Sonnengöttin von Arinna, deiner Mutter, bemitleidenswert!76
153 -- Auch Ḫattušili, dein Diener, bemühte sich um den Sinn der Gottheit:
154 -- Er setzte sich, sein[en Ko]pf und sein Leben ein,
155 -- bis77 er Nerik, die gelieb[te Sta]dt [des Gott]es, meines Herren, wieder aufgebaut hatte.
156 -- Auch DU, Gott, [me]in [Herr], s[t]ehe dem Ḫattušili, deinem Diener, zum Wohle bei!
157 -- Diese Worte, die ich dem Wettergott, deinem Vater, und der Sonnengöttin von Arinna, deiner Mutter, (gerade) als Falldarlegung mache,
158 -- befördere sie für mich weiter, Wettergott von Zippalanda, mein Herr!
159 -- Falls du diese Worte, Wettergott von Zippalanda, mein Herr, dem Wettergott, deinem Vater, und der Sonnengöttin von Arinna, deiner Mutter, weiter beförderst,
160 -- dem Ḫattušili, deinem Diener, aus dem Bösen [ ... ].78
161 -- werde ich [ ... ] einen Schild aus Gold mit zwei Minen (Gewicht) machen (lassen).
162 -- [ ... ] werde ich ma[chen (lassen)].
163 -- [ ... ] die Stadt Puputana aber der Gottheit (Dat.) [ ... ].79
1
Singer I. 2002c, 102 übersetzt als Apposition: „O Sun-goddess of Arinna, my lady, queen of all the lands!“. Ebenso Haas V. 2006a, 265. Die Setzung der Reflexivpartikel zeigt jedoch den Nominalsatz an.
2
Wörtlich: 'setzte[st]'.
3
Singer I. 2002c, 102 setzt hier keinen doppelten Akkusativ an: „but the land which you made, that of the cedar, there you gave yourself the name Hebat“. Haas V. 2006a, 265 übersetzt KUR-e als Dativ/Lokativ: „aber (in dem) Lande, das du zu dem der Zeder(n) (Libanon) machtest“.
4
Wörtlich: 'setztest'.
5
Der Fokus, der im hethitischen Text durch die Setzung des betonten Personalpronomens ausgedrückt ist, ist hier und im Folgenden mittels Großschreibung markiert.
6
Possessive Funktion ausgedrückt durch -du.
7
Possessive Funktion ausgedrückt durch -du.
8
Entgegen Singer I. 2002c, 102 handelt es sich wegen der Setzung der Reflexivpartikel um Nominalsätze.
9
Singer I. 2002c, 102 zieht für das Verb zwei verschiedene Übersetzungen in Betracht: „but no one tried] to take/[succeeded] in taking the city of Nerik“.
Sürenhagen D. 1981a, 111 nimmt keine Ergänzung vor: „Dein Diener aber, welcher ist Ḫatt[ušili]“.
Nach Haas V. 2006a, 265. Anders Ünal A. 1991b, 814 und Sürenhagen D. 1981a, 111: „[den Du, Sonnengöttin von] Arinna, meine Herrin, jetzt sie[hst (?)]“.
Wörtlich: „Die Stadt Nerik war ihm (möglich) zu erobern.“ Ünal A. 1991b, 814 interpretiert: „war ihm bestimmt“. Ganz anders ergänzt Lebrun R. 1980e, 337 dieses und die folgenden Kola.
Nach Singer I. 2002c, 102. Dagegen interpretiert Haas V. 2006a, 265 den Matrixsatz als Frage: „Hätte er die Sta[dt] Nerik [einzunehmen] nicht vermocht, hätte ihm da [sein] B[ruder] [an]dere Länder [übergeb]en?“ Allen Übersetzungen ist gemeinsam, dass trotz des Fehlens einer overten Konditionalkonjunktion hier und in den beiden folgenden Kola mit einer Irrealis-Funktion eines Konditionalsatzes gerechnet wird. Zu man in der doppelten Funktion als Irrealis- und Konditionalmarker vgl. CHD L-N, 141f. und Rieken E. - Sasseville D. 2012A, 217. Wieder ganz anders Ünal A. 1991b, 814.
Übersetzung mit konativer Funktion der ške-Form. Singer I. 2002c, 102 übersetzt: „He even(?) gave him Hattusa whole[heartedly(?)], as well as Katapa [but he refused them.(?)]“. Haas V. 2006a, 265 ergänzt: „[Selbst] auf Hattusa hat er ihm die Aug[en gerichtet]; und er gab (ihm) (die Stadt) Katapa. [Er aber lehnte ab]“.
Ergänzung nach Haas V. 2006a, 265.
Zur Bedeutung von kwitman mit bzw. ohne Verbalsuffix vgl. Daues A. 2010a. Anders Ünal A. 1991b, 814.
Ähnlich Sürenhagen D. 1981a, 111: „bis er [ge]gen den Kö[nig von Ägypten] zu Felde zog“. Anders übersetzt Singer I. 2002c, 102: „as long as he held the campaign against [the Kaska enemy(?)]“. Haas V. 2006a, 265: „indem er [ge]gen [die Kaskäer] zu Felde zog“.
D.h. „als er starb“.
Singer I. 2002c, 102 vermutet für das Verb: „How he [oppressed(?)/limited(?)] Hattusili, your servant, in/to Nerik“. Ähnlich Haas V. 2006A, 265. Anders García Trabazo J.V. 2002a, 361 : „[hostigó]“. Sürenhagen D. 1981a, 111 ergänzt und übersetzt dagegen: „Und wie der den Ḫattušili, Deinen Diener, [ ␣␣] nach Nerik [schickte (?)]“.
Nach Haas V. 2006a, 265. Etwas anders CHD P, 144a: „His lord (i.e., Urḫi-Teššup) kept pursuiing him (sc. Ḫattušili III.)“.
Singer I. 2002c, 102 übersetzt hier: „and the princes kept intimidating him saying:“. Ebenso Haas V. 2006a, 265f.
Zur Ergänzung s. Singer I. 2002c, 102 und Haas V. 2006a, 266. Ganz anders Sürenhagen D. 1981a, 111: „[Wie er ihn aber] darüber hinaus immer wieder anstachelte und die Prinzen ihn dauernd [auf]forderten: „(Auf) nach Nerik!“, [das, Gottheit, meine Herrin, wei]ßt Du.“ Ähnlich Ünal A. 1991b, 814.
Als euphonisches Stilmittel ist die gemeinsame Verwendung von ḫargan und ḫinkan zu werten.
Singer I. 2002c, 102 und Haas V. 2006a, 266 gehen von einer Verbalform in der 1. Sg. aus und lassen die direkte Rede schon in diesem Kolon beginnen.
Anders ergänzen Singer I. 2002c, 102 („And [before I hand(?)] over Nerik [ ...]“) und Haas V. 2006a, 266 („[Bevor ich] Nerik [aufgebe], [ ␣␣] was auch immer Böses ge[schieht ... ]“).
Durch -pat verstärkt. Wenig plausibel die Verbindung mit der Steinbezeichnung ḫušta- nach Lebrun R. 1980e, 343 und García Trabazo J.V. 2002a, 363.
Ünal A. 1991b, 814 ergänzt am Satzanfang: „[Um die Riten der Gottheit zu feiern]“.
Wörtlich: 'vor und zurück gehen', vgl. zu peran āppa uwa- auch CHD P, 306b-307a, das folgendermaßen übersetzt: „[Then] we will carry out the cult for you gods in the same way“. Sürenhagen D. 1981a, 113 versteht das Verb wörtlich: „[und vor Eu]ch, den Göttern, wollen wir ebenso auf- und ab[wandel]n“.
Die Ergänzung folgt CHD P, 307a. Anders Ünal A. 1991b, 814.
Sürenhagen D. 1981a, 113 übersetzt etwas anders: „weil man Euch, Ihr Götter, [die Opfer] verschlossen [hat]te, möge man den Göttern die alten Feste [jährlich] und [mon]atlich begehen“.
Die Ergänzung folgt CHD P, 307a. Ünal A. 1991b, 815.
Sürenhagen D. 1981a, 113 ergänzt abweichend: „und Euch ... seien [die Opfer] nicht länger verschlossen“.
Form im Singular. Singer I. 2002c, 103 übertragt deshalb als „This matter ...“.
Sürenhagen D. 1981a, 113 übersetzt seinem Verständnis von arkuwar entsprechend: „Und diese Worte habe ich, Puduḫepa, ... als Einspruch erhoben“.
Singer I. 2002c, 103 übersetzt das Verb abweichend: „Have pity on me, O Sun-goddess of Arinna“.
Durch -pat verstärkt.
Im Hethitischen steht hier die Figura etymologica memian memiškanzi „sprechen sie einen Spruch“.
Haas V. 2006a, 266 übersetzt den Ausdruck mit 'Hebamme' und versteht die Passage ganz anders: „Ich, Puduhepa, bin (wie) eine Hebamme, (denn) ich habe mich persönlich deinem Sohn gewidmet!“. Gemeint ist aber sicher die gebärende oder schwangere Frau, der man in ihrem Zustand nichts abschlägt. Ausführlich García Trabazo J.V. 2002a, 365 Anm. 44.
Singer I. 2002c, 110 erläutert: „The Fate-goddesses and the Mother-goddesses appear as midwives in the Song of Ullikummi“.
Singer I. 2002c, 103 ergänzt: „[ ... ] [an angry (?)] god [ ... ]“. Die Ergänzung zu genzuwala- von Haas V. 2006a, 266 ist durch die Zeichenreste ausgeschlossen.
Sürenhagen D. 1981a, 113 übersetzt hier: „[Sobald] all[e] Götter [zur Versammlung hingetre]ten sind [ ␣␣]“. Ebenso Haas V. 2006a, 266.
Hier schlägt Sürenhagen D. 1981a, 113 „[ ␣␣nie]mand ruft [ ␣␣␣]“ vor. Ebenso Haas V. 2006a, 266.
Durch -pat verstärkt.
Lebrun R. 1980e, 344 zieht ḫapanzuwalatar als Ergänzung in Betracht.
Sürenhagen D. 1981a, 113 gibt hier ZI als 'Willen' wieder: „[De]m Willen des [ ... ] ehrfürch[tig ... ]“. Singer I. 2002c, 103 beurteilt die Passage anders und übersetzt: „And since you, O Sun-goddess of Arinna, my lady, have shown favor [to me], [depen]dability(?) and even right [ ... ], [ ... ] rever[ence(?)] to the will of [the gods(?)“.
Singer I. 2002c, 103 ergänzt offensichtlich eine Negation und überträgt die beiden Kola, wie folgt: „[Don't] you see, O Sun-goddess of Arinna, my lady, how I [fulfilled(?)] the wish of the Sun-goddess of Arinna, my lady?“
García Trabazo J.V. 2002a, 367 ergänzt und übersetzt: „¡[Que los dioses no] re[chacen] [mi] súplica!“
Zur anatolischen Totengöttin Lelwani vgl. Haas V. 1994a, 405f. und Torri G. 1999a.
Sürenhagen D. 1981a, 115 ergänzt hier: „[Lilw]ani, meine H[errin] x[ ␣␣(wenn Du) [Gutes] sprichst, geben si[e ␣␣]“. Ein Gelübde ist an dieser Stelle allerdings nicht zu erwarten. Singer I. 2002c, 103 übersetzt beide Kola, wie folgt: „[Lilwani, my lady, whatever] you say [to the gods (?)], they grant [it to you]“.
Nach Neu E. 1968a, 49. Sürenhagen D. 1981a, 115 ergänzt hier „ste[he] mir in der [Ange]legenheit bei!“. Haas V. 2006a, 267 übersetzt: „Unterstüt[ze] (nun) meine [Wo]rte!“, aber aufgrund der Zeichenreste kommt memiya(n)- am Zeilenanfang nicht in Frage.
Haas V. 2006a, 267 ergänzt: „und [die man] vor mir [sprach]“.
Singer I. 2002c, 103 ergänzt und übersetzt: „and before me [the matter was said(?), namely, that] Hattusili, who is your servant, [is ill(?)]“. Ebenso Haas V. 2006a, 267.
Nach Sürenhagen D. 1981a, 115. Syntaktisch anders Singer I. 2002c, 103 („[His years] are short“) und Lebrun R. 1980e, 339 („[Ses jours] (seront) courts“).
Die Wendung IŠTU ŠU dient der Markierung der semantischen Rolle des Agens an dem Ausdruck für den belebten Referenten 'Menschen'.
Also: 'hinter seinem Rücken, heimlich'.
Andere Übersetzer fassen die Oberen und Unteren Götter als Subjekt auf, vgl. Singer I. 2002c, 103 („or if any of the Upper gods or the Lower gods has been offended by him“) und Haas V. 2006a, 267 („oder irgendeiner von den oberen und unteren Göttern ihn in das Bösesein gestellt hat“).
piyan nach Beginn des Satzes ist ein neutrales Partizip in der Funktion des direkten Objekts. Singer I. 2002c, 103 übersetzt abweichend wohl unter Tilgung des ersten Partizips mit „or if anyone has offered to the gods in order to damage Hattusili“.
Ein anderes Verständnis im Detail liegt der Übersetzung der ganzen Passage bei Ünal A. 1991b, 815f. zugrunde.
Haas V. 2006a, 267 fasst das Verb transitiv auf: „Le[nket] nicht auf uns, oh Götter, Herren [der Gerechtigkeit], (unsere) böswilligen Neider“. Zum intransitiven Gebrauch, der hier inhaltlich besser passt, s. jedoch CHD L-N, 355-357.
Sürenhagen D. 1981a, 115 übersetzt: „[Und we]nn Du, Gottheit, mei[ne] Herrin, [ihn] gesund machst, so mögest Du ... “. Auch Singer I. 2002c, 104 geht hier von einem Konditionalsatz aus, betrachtet ihn aber anscheinend als Protasis eines Gelübdes. Haas V. 2006a, 267 nimmt indessen einen Wunschsatz an: „[Mögest] du doch ...!“. Das letztgenannte Verständnis entspricht dem Kontext am besten. Der vorliegenden Übersetzung liegt allerdings die Annahme zugrunde, dass der Indikativ hier und in den drei folgenden Kola im Sinne einer zuversichtlichen Äußerung eines (erwünschten) Sachverhalts und damit als eine Ausdrucksform der Bitte zu verstehen ist.
Zu der als Kindgenius charakterisierten Enkelin der Sonnengöttin vgl. Haas 1994a, 428f.
Sürenhagen D. 1981a, 117 und Haas V. 2006a, 267 ergänzen ähnlich.
Sürenhagen D. 1981a, 117 ergänzt ebenso „... un]d, Z[intuḫ]i, meine Herrin, [in dieser Sache sollst Du Deine] schützende göttliche Gegenwart [offenbaren!]“. So auch Singer I. 2002C, 104 und García Trabazo J.V. 2002a, 371.
Possessive Funktion ausgedrückt durch -šmaš.
Possessive Funktion wohl durch -mu ausgedrückt.
Zum Ausdruck des emphatisch gebrauchten, explizit ausgedrückten Personalpronomens sind hier Großbuchstaben gewählt.
Zu Mezzulla vgl. Haas V. 1994a, 426ff.
Durch -pat verstärkt.
Sürenhagen D. 1981a, 117 übersetzt die Stelle mit „[da]s hören und verändern sie nicht“. Ebenso Haas V. 1994a, 428. In Haas V. 2006a, 268 ist jedoch eine dem vorliegenden Textverständnis entsprechende Übersetzung gegeben.
Possessive Funktion ausgedrückt durch -za.
Singer I. 2002c, 104 übersetzt abweichend: „and intercede on my behalf!“. Ähnlich Haas V. 2006a, 268: „und verwe[nde (dich) für mich]!“. Ünal A. 1991b, 816: „Bemitle[ide mich(?)!]“
Sürenhagen D. 1981a, 119 übersetzt separativisch: „so werde ich Mezulla, meiner Herrin, [ ... ] von den Deportierten einen x[ .. ] geben“, Singer I. 2002c, 105 dagegen wie hier komitativ: „I will give [you towns(?)] including deportees“. Ebenso Haas V. 2006a, 268, aber mit abweichender Ergänzung: „(dann) [werde ich] (dir) Mezulla, meine Herrin, [Latifundien] zusammen mit Zivilgefangenen geben“.
Ergänzung nach Singer I. 2002c, 105 und Haas V. 2006a, 268.
Possessive Funktion ausgedrückt durch -za.
Singer I. 2002c, 105 übersetzt: „Have pity on me in this matter, O god, my lord!“.
Singer I. 2002c, 105 übersetzt das Verb mit 'intercede'. Haas V. 2006a, 268 übernimmt hier – anders als bei den anderen Belegen – 'bemitleidenswert'.
Zur Bedeutung von kwitman mit bzw. ohne Verbalsuffix vgl. Daues A. 2010a.
Singer I. 2002C, 105, Ünal A. 1991b, 817 und Haas V. 2006a, 268 ergänzen eine 2. Sg. Prs. von 'befreien'.
Singer I. 2002c, 105 ergänzt zu „[I will consecrate] to the god [ ... ] the town Puputana [ ... ], [ ... ]“.