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CTH 272

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Citatio: (ed.), hethiter.net/: CTH 272 (TRde 22.02.2013)

1 -- [me]in Vater [
2 -- sie versammel[ten?
3 -- Ihr unterdrückt weiter die Dienstpflichtigen,
4 -- und diese auch haben ihrerseits angefangen, (diejenigen, die) unter (ihnen sind,) weiter zu unterdrücken.
5 -- Habt ihr so das Wort meines Vater bewahrt?
61 -- Wenn ihr (es) nicht im Gedächtnis halten werdet,
7 -- wird es hier (für euch) kein Greisenalter geben.
8 -- Für euch gilt2 das Wort meines Vaters!
9 -- Von denen, (die unter der Aufsicht) von Šarka (sind) - nämlich Nunnu, Muwa, Ḫurmel, Kukku und Zuru, seine (scil. von Šarka) Verpflegungslieferanten - nimmt Taš, der Man von Kuluppa, als Reisezuteilung jeweils 1 Schaf, 1 Gewand, 1 ḫištani-Gewand , 3 kaballum-Gewänder, 3 puššali-Gewänder, 3 Paar Schuhe, 1 zipattanni-Maß gutes Schweinefett, 5 Käse, 5 Portionen Sauerteig, 6 parīsu Emmermehl.
10 -- Folgendes3 gehört aber zu seinem Geschenk:4 50 Brote - jeweils 10 (von jedem Lieferant),
11 -- aus dem Haus(personal) gehen mit ihm ein Mann und eine Frau,
12 -- (nachdem)5 er 1 kapunu Feld noch hinzu genommen hat.
13 -- (Jedes Mal,) wenn mein Vater die tuliya einberief,
14 -- und Verfehlungen bei euch untersuchte,
15 -- (ging es da) nicht um eure Verpflegungslieferanten?
16 -- Und nun schau dir an (wie es bei euch zugeht)!
17 -- Ihr setzt immer wieder eure Verpflegungslieferanten unter Druck
18 -- und erregt so regelmäßig Ärger beim König:
19 -- „Du bist ein dienstpflichtiger Diener und jener ist ebenso ein dienstpflichtiger Diener!“6
20 -- Wenn mein Vater euch (dann) zu euch nach Hause zurückließ,
21 -- - so wie er gewöhnlich für euch zu schreiben pflegte -
22 -- hatte er nicht für euch, DUGUD-Funktionäre, eine (Instruktions)tafel anfertigen lassen?
23 -- Und nun schau dir an (wie es bei euch zugeht)!
24 -- Ihr geht in das Land
25 -- und den Amen lasst ihr keine Gerechtigkeit widerfahren7.
26 -- Seine (scil. des Reichen) Verpflegungslieferanten verhört ihr nicht,
27 -- (und so) macht ihr weiter das (Interesse) des Reichen:
28 -- Du gehst in sein Haus,
29 -- isst,
30 -- trinkst,
31 -- wirst beschenkt8,
32 -- nimmst des Armen das Seine,9
33 -- untersuchst aber seine Rechtssache nicht!
34 -- So habt ihr das Wort meines Vaters erfüllt?
35 -- Jetzt wird hier folgendermaßen verfahren:
36 -- Seine Verpflegungslieferanten [ … ] werdet ihr machen,
1
Zur geläufigen Interpretation dieser Textpassagen als „Wenn ihr (es) nicht kennt, gibt es hier keinen(/keine) alten Mann(/alten Männer), der(/die) euch das Wort meines Vaters beibringen kann(/können)?“ s. schon die Bemerkungen in der Gesamteinleitung.
2
Wörtl. „spricht“ mit der Bedeutung „als rechtliche Grundlage gelten“.
3
Über die Funktion von ki=ma, s. auch Goedegebuure P. 2003a, S. 221.
4
Wörtl. „das seines Geschenks“ (d.i. „seines Schmieranteils“)
5
Die Zeitnuance wird der Tempus-Variation zwischen vorangehendem iēnta und folgendem dāš entnommen. Zu dieser Textstelle s. auch Marazzi M. 2008a, S. 69.
6
Entsprechend Goedegebuure P. 2003a, S. 189, nimmt apašš=a Bezug auf das bei(/unter der Aufsicht von) den DUGUD-Funtionären handelnde Dienstpersonal.
7
Wörtl. „das Blut des Armen (unter)sucht ihr weiter nicht“.
8
Über die Verbalform píyanazziatta s. jetzt CHD s.v. piyanattiya-.
9
Zu einer differierenden Interpretation von ši-e-et s. Goedegebuure P. 2006a, S. 181ss. (ši-e-et dā- „set aside/neglect“)

Editio ultima: Traductionis 22.02.2013