1
--
Als mit meiner Majestät Šuppiluliuma, dem Großkönig, dem Helden, dem König des Landes Ḫatti, dem Liebling des Wettergottes, Artatama, der König des Landes Ḫurri, einen Vertrag geschlossen hatte,1
2
--
als (daraufhin) Tušratta, der König des Landes Mittani, den Großkönig, den König von Ḫatti, den Helden, herausforderte(?),
3
--
habe ich, der Großkönig, der Held, der König von Ḫatti, (meinerseits) den Tušratta, den König von Mittani, herausgefordert(?),
4
--
und die Länder des diesseitigen (Euphrat-)Ufers in Besitz genommen
5
--
und das Gebirge Niblani2 zu meiner Grenze gemacht.
6
--
Wiederum hat der König Tušratta mir gegenüber starke Worte gebraucht
7
--
und folgendermaßen gesagt:
8
--
"Warum nimmst du auf(!) dem jenseitigen Ufer des Euphrats (die Länder) in Besitz?",
9
--
was (so viel bedeutet), wie (wenn) der König Tušratta folgendermaßen (gesagt hätte):
10
--
„Die Länder des jenseitigen Euphratufers nimmst du in Besitz,
11
--
und ich werde die Länder des jenseitigen Euphratufers ebenfalls in Besitz nehmen!“
12
--
Der König Tušratta strebte nach vollkommener Herrschaft.
13
--
"Wenn du sie in Besitz nimmst,
14
--
was werde ich ihnen tun?"
15
--
(Und) folgendermaßen (er): „Das diesseitige Euphratufer werde ich überschreiten,
16
--
wenn (auch nur) ein (einziges) Lamm oder wenn ein (einziges) Zicklein meines Landes zu Schaden kommt!“
17
--
Ich, der Großkönig, der König des Landes Ḫatti, habe (daraufhin auch) ihm gegenüber starke Worte gebraucht.
18
--
Zur Zeit des Vaters des Königs des Landes Ḫatti wurde das Land Išuwa feindlich.
19
--
Leute des Landes Ḫatti liefen in das Land Išuwa über.
20
--
Leute von Kurtallišša, Leute von Arawanna, das Land Zazziša, das Land Kalašma, das Land Timna, das Gebirge Ḫaliwa, das Gebirge Karna, Leute von Turmitta, das Land Alḫa, das Land Ḫurma, das Gebirge Ḫarana, die Hälfte des Landes Tegarama, Leute von Tepurzija, Leute von Ḫazga und Leute des Landes Armatana wurden zur Zeit meines Vaters feindlich.
21
--
Aber meine Majestät, Šuppiluliuma, der Großkönig, der Held, der König des Landes Ḫatti, der Liebling des Wettergottes, hat sie geschlagen.
22
--
Die Leute, die damals meiner Hand entsprangen,
23
--
diese Leute liefen in das Land Išuwa über.
24
--
Und alle diese Leute und diese Länder, welche zur Zeit meines Vaters feindlich geworden waren,
25
--
(die) wohnten auf dem gegenüberliegenden Ufer des Landes Išuwa inmitten des Feindes. ¬¬¬
26
--
Und ich, meine Majestät Šuppiluliuma, der Großkönig, der König des Landes Ḫatti, der Held, der Liebling des Wettergottes, zog hin
27
--
und überschritt wegen der Überheblichkeit des Königs Tušratta den Euphrat
28
--
und zog ins Land Išuwa,
29
--
und das Land Išuwa bezwang ich wieder,
30
--
zur Knechtschaft unter mir brachte ich es zurück.
31
--
Die Leute und die Länder, die zur Zeit meines Vaters ins Land Išuwa übergelaufen waren,
32
--
die Leute von Kurtallišša, Leute von Arawanna, das Land Zazziša, das Land Kalašma(!, Text: Tegarama), das Land Timmina, das Gebirge Ḫaliwa, das Gebirge Karna, Leute von Turmitta, das Land Alḫa, das Land Ḫurma, das Gebirge Ḫarana, die Hälfte des Landes Tegarama, Leute von Tepurzija, Leute von Ḫazga, Leute des Landes Armatana,
33
--
diese Leute und jene Länder bezwang ich
34
--
und brachte sie zum Land Ḫatti zurück.
35
--
Die Länder,3 welche ich (gefangen) nahm,
36
--
ließ ich (wieder) frei,
37
--
und an ihrem nämlichen Ort wohnten sie (wieder).
38
--
Und alle Leute, die ich freigelassen hatte,
39
--
die zogen bei ihren Leuten ein,
40
--
und das Land Ḫatti nahm ihre Plätze ein. ¬¬¬
41
--
Und ich, meine Majestät Šuppiluliuma, (der Großkönig,) der König des Landes Ḫatti, der Held, der Liebling des Wettergottes, erreichte das Land Alše
42
--
und bezwang den Grenzbezirk Kutmar.4
43
--
Dem Antar-atli vom Lande Alše gab ich (ihn) zu seinem Geschenk.
44
--
In den Grenzbezirk Šūda drang ich ein.
45
--
Den Grenzbezirk Šūda nahm ich in Besitz.
46
--
In der Absicht (es) in Besitz zu nehmen, erreichte ich Waššukkanni.
47
--
Die (Bevölkerung) des Grenzbezirks Šūda ließ ich mitsamt Rindern, Schafen (und) Pferden (sowie) mitsamt ihrer Habe und ihren Kriegsgefangenen ins Land Ḫatti bringen.5
48
--
Aber der König Tušratta zog weg
49
--
(und) kam mir nicht zum Kampf vor mein Angesicht. ¬¬¬
51
--
und überschritt dann den Euphrat.
52
--
Das Land Ḫalpa und das Land Mukišḫe bezwang ich.
53
--
Takuwa, der König von Nija, kam <für> einen Friedensvertrag ins Land Mukišḫe vor mein Angesicht.
54
--
Hinter dem Rücken des Takuwa brachte(!) Akit-Teššup, sein Bruder, das Land Nija und die Stadt Nija gegen mich auf,
55
--
und Akit-Teššup tat sich zusammen mit den folgenden Streitwagenkämpfern:
56
--
Ḫišmija, Asiri, Zulkija, Ḫabaḫi, Utrija und Niruwabi.
57
--
Mitsamt ihren Streitwagen und ihren Leuten taten sie sich mit Akia, dem König von Araḫ(a)ti, zusammen.
58
--
Araḫ(a)ti nahmen sie ein
59
--
und wurden feindlich (gegen mich).
60
--
Folgendermaßen (sprachen) sie: „Mit dem Großkönig, dem König des Landes Ḫatti, <laßt uns> kämpfen!“
61
--
Ich, der Großkönig, der König des Landes Ḫatti, [belag]erte Araḫati6,
62
--
(und ich) bezwang Araḫati,
63
--
und Akija, den König von Araḫati, Akit-teššup, den Bruder des Takuwa, und alle ihre Streitwagenkämpfer mitsamt ihrem Besitz nahm ich7
64
--
(und) ließ sie ins Land Ḫatti bringen.
65
--
(Auch die Bevölkerung von) Qatna mitsamt ihrer Habe und mitsamt ihrem Besitz ließ ich ins Land Ḫatti bringen. ¬¬¬
66
--
Nachdem ich ins Land Nuḫašše gezogen war,
67
--
nahm ich all seine Gebiete in Besitz.
68
--
Šarrupše (konnte) entweichen8.
69
--
Seine Mutter, seine Brüder, seine Kinder nahm ich (gefangen)
70
--
und brachte (sie) ins Land Ḫatti.
71
--
Den Takip-šarri, einen Diener des Šarrupše, setzte ich für Ugulzat als König9
72
--
Dann zog ich zum Land Abina,
73
--
aber das Land Kinza anzugreifen hatte ich nicht im Sinn.
74
--
Šutatarra mit seinem Sohn Aitakkama und mit seinen Streitwagen traten mir (jedoch) zum Kampf entgegen.
76
--
und sie zogen sich in die Stadt Apzuja zurück.
77
--
Da belagerte ich Apzuja
78
--
und [nah]m sie - Šutatarra mit seinen Söhnen, seinen Streitwagenkämpfern, seinen Brüdern und mit [seiner Habe] - (gefangen)
79
--
und brachte sie ins Land Ḫatti.
80
--
Ins Land Abina zog ich,
81
--
und Ariwana, der König des Landes Abina, Wambadura, Akbaru und Artaja, seine Würdenträger, kamen mir zum Kampf entgegen.
82
--
Diese alle mitsamt ihrem Lande10 und mitsamt ihrer Habe brachte ich ins Land Ḫatti.
83
--
Wegen der Überheblichkeit des Königs Tušratta nahm ich in einem (einzigen) Jahr alle diese Länder in Besitz
84
--
(und) brachte sie ins Land Ḫatti.
85
--
Von dieser (Seite) machte ich das Gebirge Niblani, von jener (Seite) den Euphrat zu meiner Grenze. ¬¬¬
86
--
Nachdem sich ein Sohn von ihm mit seinen Dienern zusammengetan hatte,
87
--
ermordete er seinen Vater, den König Tušratta.
88
--
(Die Tatsache,) daß der König Tušratta starb,
89
--
(zeigte, daß) der Wettergott die Rechtssache des11 Artatama (zu dessen Gunsten) entschieden hatte.
90
--
Da gab sein Sohn dem (politisch) toten Artatama das Leben zurück,12
91
--
und das ganze Land Mittani ging zugrunde.
92
--
Die Assyrer und die Alšäer teilten (es) gemeinsam.
93
--
Ich, der Großkönig aber, der Held, der König des Landes Ḫatti, hatte bis dahin nicht zum jenseitigen Ufer übergesetzt,
94
--
keinen Strohhalm und keinen Holzsplitter des Landes Mittani hatte ich13 weggenommen.
95
--
Als ich(!), der Großkönig, der König des Landes Ḫatti, von dem elenden Zustand des Landes Mittani hörte,
96
--
ließ ich, der König des Landes Ḫatti, (meine) Palastbediensteten Rinder, Schafe und Pferde bringen.
97
--
Aber die Söhne von Ḫurri14 wurden (zur Feindschaft) untereinander aufgehetzt;
98
--
Šuttarna15 mit seinen16 Streitwagenkämpfern, sie suchten den Königssohn Šattiwazza zu töten.
100
--
und kam vor meine Majestät Šuppiluliuma, den König des Landes Ḫatti, den Helden, den Liebling des Wettergottes.
101
--
Der Großkönig sprach folgendermaßen:
102
--
„Seine Rechtssache hat ihm der Wettergott entschieden.
103
--
Da ich Šattiwazza, den Sohn des Königs Tušratta, an die Hand genommen habe,
104
--
werde ich ihn auf den Thron seines Vaters setzen,
105
--
damit das Land Mittani, ein großes Land, nicht zugrundegeht!“
106
--
Da hat der Großkönig, der König des Landes Ḫatti, das Land Mittani wegen seiner Tochter (wieder) zum Leben erweckt.
107
--
Den Šattiwazza, den Sohn des Tušratta, nahm ich an die Hand
108
--
und gab ihm eine Tochter (von mir) zur Ehe. ¬¬¬
109
--
Šattiwazza, der Königssohn -, er soll im Lande Mittani König sein!
110
--
Und die Tochter des Königs des Landes Ḫatti -, sie soll für das Land Mittani Königin sein!
111
--
Dir, Šattiwazza, sind Nebenfrauen erlaubt.
112
--
Aber eine andere, gegenüber meiner Tochter höherrangige Frau gibt es nicht.
113
--
Eine andere Frau darfst du nicht zu gleichem Rang mit ihr zulassen,
114
--
und niemand soll gleichrangig neben ihr sitzen.
115
--
Auch darfst du meine Tochter nicht an einen anderen Ort fortbringen,
116
--
inmitten des Landes Mittani soll sie die Königinnenwürde ausüben.
117
--
Die Söhne des Šattiwazza und die Söhne <meiner> Tochter, ihre Söhne und ihre Enkel [sollen] in Zukunft im Lande Mittan[i g]leichrangig sein!
118
--
In Zukunft sollen die Söhne des Landes Mittani gegen Šattiwazza, den Königssohn, (und) gegen meine Tochter, die Königi[n, gegen] seine [Söhne] und gegen seine Enkel keinen Aufstand suchen.
119
--
Und Šattiwazza, der Königssohn, soll in Zuku[nft für meine Söhne] ihr(!) Bruder und Ihresgleichen sein.
120
--
Und die Söhne des Šattiwazza, des Königssohnes, meine Söhne, meine Enkel -, die Sö[hne des Šattiwazza] sollen [für meine Söhne] (und) für meine Enkel ihre Brüder und Ihresgleichen sein! ¬¬¬
121
--
Die Söhne von Ḫatti und die Söhne des Landes Mittani [sollen sich] in Zukunft [nicht] mit scheelem Blick [anschauen!]
122
--
Die Söhne des Landes Ḫatti sollen nichts Böses gegen die Söhne des Landes Mittani unterneh[men!]
123
--
[Und die Söhne des Landes Mittani] sollen nichts Böses gegen die Söhne des Landes Ḫatti unternehmen!
124
--
Welcher Feind des [Landes Ḫatti] auch immer [vorhanden ist](?),
125
--
wie der König von Ḫatti (mit ihm) kämpft,
126
--
[ebenso wird] auch der König des Landes Mittani (mit ihm) [kämpfen].
127
--
Wie (jemand) ein Feind des Landes Mittani ist,
128
--
so ist er auch ein Feind des [Landes Ḫatti,]
129
--
[wie (jemand) ein Freund] des Königs von Ḫatti ist,
130
--
[(so) ist er (auch) ein Freund] des Königs von M[ittani]. ¬¬¬
131
--
Du, Šattiwazza, der Königssohn, darfst(?) den Großkönig, den König des Landes Ḫatti, nicht [ … ]
132
--
Den Vertrag, den ich, der Großkönig, schloss,
134
--
[ … ] das Land Mittanni [ … ]
139
--
Wenn das Land [ … ]
140
--
[ … ] wohnt/wohnen
142
--
[ … ] nicht begehrt/begehren
143
--
und dem Feind … [ … ]
144
--
[ … ] ruhig wird und
145
--
der/n Feind, der gegen euch feind[lich geworden ist],
147
--
[ … ] legen wir nicht in den Eid.
149
--
[ … ] des Landes Ḫatti gegen dich vorrückt,
150
--
[ … ] zu Hil[fe … ].
151
--
Wenn ein Flüchtling aus dem Lande Ḫatti f[lieht],
152
--
[ergreifen die Söhne von Mittani ihn]
153
--
[(und)] bringen (ihn) [dem König von Ḫatti] zurück.
154
--
Wenn ein Flüchtling des Landes M[ittani flieht],
155
--
[und in das Land Ḫatti kommt],
156
--
ergreift der König von Ḫatti ihn nicht
157
--
(und) bringt ihn nicht zurück.
158
--
Es (entspräche) nicht der Vorschrift der Sonnengöttin von Ar[inna ... ].17
159
--
Ein Haus, welches Šattiwazza, der Königssohn, im Lande Ḫatti bauen wird,
160
--
[wird] den Flüchtling [ ... ]
161
--
In der Stadt18 wird Šattiwazza ihn wohnen lassen.
162
--
Er (gehört) aber dem Land Ḫatti. ¬¬¬
163
--
Ich, der Großkönig, der König des Landes Ḫatti, habe Länder des Landes Mittani eingenommen.
164
--
Zur Zeit des [Šattiwazza], des Königssohnes, habe ich sie (jedoch) nicht eingenommen,
165
--
(sondern) zur Zeit des Tušratta habe ich sie eingenommen
166
--
und den Euphrat [vor mir (im Osten) als meine Grenze festgesetzt],
167
--
hinter mir (im Westen) (aber) habe ich das Gebirge Niblani als meine Grenze festgesetzt.
168
--
Und alle Städte [auf dieser Seite des Euphrats],
169
--
Murmurik, Šipri, Mazuwati, Šurun, diese Städte, Festungen von [...], gab ich meinem Sohn [Pijaššili].
170
--
Alle Städte des Landes Aštata, <die> am (Euphrat-)Ufer des Landes Mittani liegen,
171
--
Ekalte, [(...)], Aḫuna und Terqa, diese Städte gehören zum Land Aštata.
172
--
Als Pijaššili, der Königssohn, mit Ša[ttiwazza, dem Königssohn,] den Euphrat überschritt,
173
--
sind sie in Irride einzogen.
174
--
Alle Städte des Ufers, welche Pijaš[šili] besetzt hält,
175
--
die gehören dem Pijaššili. ¬¬¬
176
--
Und ich, der Großkönig, der König des Landes Ḫatti -, das tote Land Mittani werde ich (wieder) zum Leben erwecken,
177
--
und ich werde es in seine (frühere) Position zurückbringen.
178
--
Ihr sollt nicht wieder eigenmächtig handeln!
179
--
Ihr sollt nicht zerreißen!
180
--
Weicht ja nicht von eurem Vertrag ab!
181
--
Sucht nicht euer Gebiet (zu erweitern)!
182
--
Pijaššili, der Königssohn, und Šattiwazza, gleichfalls Königssohn, ihre Grenzen für einander [ ... ]
183
--
[W]enn eine Stadt des Pijaššili, des Königssohnes, eine Geheimbotschaft an Šattiwazza schickt,
184
--
dann wird Šattiwazza das Geheimnis offenlegen.
185
--
Er wird den [Bote]n ergreifen
186
--
und ihn seinem Bruder Pijaššili schicken.
187
--
Auch wird Šattiwazza keiner Stadt des Pijaššili kī ḫi-pu-ti19 schreiben.
188
--
Pijaššili und Šattiwazza sind miteinander zur Bruderschaft verbunden. ¬¬¬
189
--
Pijaššili -, ruft Šattiwazza (ihn) nach Irride [oder] Taida zu einer Besprechung(?),
190
--
wird Šattiwazza gegen Pijaššili, seinen Bruder, auf keinerlei böse Tat sinnen,
191
--
auch wird er keinen anderen Mann veranlassen, gegen Pijaššili Böses zu unternehmen,
192
--
auch die Städte, die Šattiwazza <dem> Pijaššili gegeben hat,
193
--
sollen auf keinerlei böse Tat sinnen,
194
--
und niemand soll auf irgendeine böse und schlimme Sache gegen Pijaššili sinnen.
195
--
Wenn Šattiwazza den Pijaššili, seinen Bruder, nach Kargamiš zu einer Besprechung(?) ruft,
196
--
soll Pijaššili auf keinerlei böse und schlimme Sache gegen Šattiwazza sinnen.
197
--
Welche Städte [des] Šattiwazza auch immer am Ufer des Euphrats liegen,
198
--
die soll man behalten,
199
--
aber eine andere Stadt am Ufer des Euphrats wird er sich nicht aneignen. ¬¬¬
200
--
Ein Duplikat dieser Tafel ist vor der Sonnengöttin von Arinna deponiert,
201
--
da die Sonnengöttin von Arinna das Königtum und das Königinnentum regiert.
202
--
Auch im Lande Mittani ist vor dem Wettergott, dem Herrn des kurinnu20 von von Kaḫat, (ein Duplikat) deponiert.
203
--
Wieder und wieder soll man (die Tafel) vor dem König von Mittani und vor den Söhnen des Landes Mittani vorlesen.
204
--
Und wer auch immer vor dem Wettergott, dem Herrn des kurinnu von Kaḫat, diese Tafel verändert,
205
--
an einen geheimen Ort legt,
206
--
wenn er sie zerbricht,
207
--
wenn er den Wortlaut der Tafel verändert -,
208
--
Bei diesem Vertrag haben wir die Götter des Geheimnisses und die Götter, die die Garanten (wörtl. "Herren") des Eides (sind), gerufen;
209
--
Sie mögen dabeistehen
211
--
und sie mögen Zeugen sein!
212
--
Die Sonnengöttin von Arinna, die im Lande Ḫatti Königtum und Königinnentum regiert,
213
--
der Sonnengott, der Herr des Himmels,
214
--
der Wettergott, der Herr von Ḫatti, Šeri (und) Ḫurra, (die Berge) Nanni (und) Ḫazzi, der Wettergott, der Herr des Marktes, der Wettergott, der Herr des Heeres, der Wettergott, der Herr der Hilfe, der Wettergott von Pittijarik, der Wettergott Nerik, der Wettergott, der Herr der Ruinenhügel(?), der Wettergott von Ḫalab, der Wettergott von Liḫzina, der Wettergott Šamuḫa, der Wettergott von Ḫurma, der Wettergott von Šarišša, der Wettergott von Šapinuwa, der Wettergott von Ḫiššašḫapa, der Wettergott von Taḫaja, der Wettergott von Šaḫpina, der Wettergott von Kizzuwatna, der Wettergott von Uda,
215
--
der Schutzgott von Ḫatti, der Schutzgott von Karaḫna, Zitḫarija, Karzi, Ḫapantallija, der Schutzgott des (offenen) Landes, der Schutzgott der Jagdtasche,
216
--
Telipinu von Tawinija, Telipinu von Durmitta, Telipinu von Ḫanḫana, Ištar-Venusstern,21 Aškašipa, die Getreidegöttin,
217
--
der Mondgott, der Herr des Eides, Išḫara, die Königin des Eides,
218
--
Ḫebat, die Herrin des Himmels, Ḫebat von Ḫalpa, Ḫebat von Uda, Ḫebat von Kizzuwatna,
219
--
der Kriegsgott, der Kriegsgott von Ḫatti, der Kriegsgott von Illaja, der Kriegsgott von Arzija, Jarri, Zappana, Ḫašammili,
220
--
Ḫantitaššu von Ḫurma, Abara von Šamuḫa, Kataḫḫa von Ankuwa, die Königin von Katapa, Ammamma von Taḫurpa, Ḫallara von Dunna, Ḫuwaššanna von Ḫupišna, die Herrin von Landa, Kunijawanni von Landa,
221
--
die Götter der Bergbewohner, die Götter der Söldner/Räuber,
222
--
alle männlichen Gottheiten (und alle) weiblichen Gottheiten des Landes Ḫatti,
223
--
die männlichen Gottheiten (und) die weiblichen Gottheiten des Landes Kizzuwatna,
224
--
die Götter der Unterwelt, Nara, Namšara, Minki, Amukki, Tuḫuši, Ammizadu, Alalu, Anu, Antu, Enlil, Ninlil, Bēlat-ekalli,
225
--
Berge, Flüsse, das Meer, der Euphrat, Himmel und Erde, Winde (und) Wolken, ¬¬¬
226
--
Der Wettergott, Herr des Himmels und der Erde, der Mondgott und der Sonnengott, Mondgott von Ḫarrān, Himmel und Erde, der Wettergott, Herr des kurinni von Kaḫat, der Herdengott von Kurda, der Wettergott, Herr von Uḫušuman,
227
--
Ea-šarri, der Herr der Weisheit, Anu, Antu, Enlil und Ninlil,
228
--
die Mitraššil-Götter, die Uruwanaššil-Götter, Indar, die Našattijanna-Götter,
229
--
KASKAL.KUR, Samma(nmi)nuḫe, der Wettergott, Herr von Waššukkanni, der Wettergott, Herr des kamari22 von Irride, Pardaġe von Šuda, Nabarbi, Šuruḫe, Ištar-Venusstern,23 Šala, Bēlet ekalli, Damkina, Išḫara,
230
--
Berge und Flüsse, Götter des Himmels, Götter der Unterwelt
231
--
mögen bei diesen Worten des Vertrages dabei stehen
233
--
und sie mögen Zeugen sein!
234
--
Wenn du, Šattiwazza, Königssohn, und die Ḫurriter die Worte dieses Vertrages nicht bewahrt,
235
--
mögen dich, Šattiwazza, [und] die Ḫurriter mitsamt eurem Land, mitsamt euren Gattinnen und mitsamt eurer Habe die Götter, die Herren des Eides, vernichten!
236
--
Sie sollen euch wie Malz aus der Spelze ziehen!
237
--
Wie man aus ... kein Kraut erhält,
238
--
ebenso sollst du, Šattiwazza, mitsamt deiner anderen Gattin, welche du (etwa) heiratest,
239
--
und (ihr) Hurriter mitsamt euren Gattinnen (und) euren Kindern und mitsamt eurem Land keinen Samen haben!
240
--
Und diese Götter, welche die Herren des Eides (sind), sollen euch Armut und Nacktheit zuteil werden lassen (wörtl. "geben")!
241
--
Und du, Šattiwazza -, deinen Thron sollen sie umstürzen!
242
--
Und dich, Šattiwazza, sollen diese Göttereide mitsamt deinem Land wie ein Rohr zerknicken!
243
--
Dein Name und dein Same von einer anderen Frau, welche du (etwa) heiratest -,
244
--
von der Erde sollen sie deinen Samen vertilgen!
245
--
Und du, Šattiwazza, mitsamt deinem Land, - in Bezug auf Wohlbefinden, Ruhe ... (und) Namen(?) bei den Söhnen von Ḫurri möge es(?)24 zugrundegehen!
246
--
Der Erdboden sei Eis,
247
--
so dass ihr (darauf) ausgleitet!
248
--
Der Erdboden eures Landes sei ein Teich,
250
--
ihr sollt darin untertauchen
251
--
und ihn nicht überqueren!
252
--
Du Šattiwazza, und die Hurriter sollt den tausend Göttern Feinde sein,
253
--
sie(!) sollen euch jagen! ¬¬¬
254
--
Wenn du, Šattiwazza, Königssohn, und [die Söhne von Ḫu]rri diesen Vertrag und Eid bewahrt,
255
--
sollen dich, Šattiwazza, mitsamt deiner Gattin, [der Tochter des Königs des Lan]des Ḫatti, ihren(!) Söhnen und ihren (!) Enkeln und (ihr) Söhne von Ḫurri mitsamt euren Gattinnen, euren Söhnen und [mitsamt eurem Land] diese Götter bewahren,
256
--
und das Land Mittani möge wie in alten Zeiten wiederhergestellt werden.
257
--
Es möge reich werden,
258
--
und es möge ruhig lagern!
259
--
Du, Šattiwazza -, deine Söhne und deine Enkel von der Tochter des Gr[oßkönigs, des Königs des Landes Ḫatti -, über die Söhne] von Ḫurri mögen sie(!) mit einem Königtum von Dauer regieren!
260
--
Den Thron [deines Vaters] bringe zu hohem Alter,
261
--
das Land Mittani bringe zu hohem Alter!
Kolophon
262
--
[Die erste Tafel.] Been[det.]
|
Wörtl. "sie miteinander ... geschlossen hatten".
Metonymisch für "Bevölkerung des Landes".
Wörtl. "ich bezwang sie (Pl.)", d.h. die Truppen des Grenzbezirks Kutmar.
Wörtl. "ließ sie eintreten".
„[belag]erte Araḫati“ nur in B.
So A und C; B „ließ ich fortführen“(?).
Wörtl.: "sprang in sein Versteck(?)".
Metonymisch für "Bevölkerung des Landes".
B ersetzt diesen Satz durch: "Und sein Sohn, welcher ihn mit Schlechtigkeit behandelte, [richtete das ganze Land] Mitt[ani zugrunde](?)".
B: "die Männer des Landes Mittani".
So B; A fälschlich: Šuttatarra (zu diesem vgl. Kolon 74).
Oder: "Es ist nicht recht. [...] der Sonnengöttin von Ar[inna ...]."
Unklar, sinngemäß wohl "heimlich" o.ä., s. CAD Ḫ 182a „by stealth(?)“.
So B; A "die stolze Ištar" (multarriḫu).
So B; A "die stolze Ištar" (multarriḫu).
Etwa sonst nicht bezeugtes nepḫû, 3. Sg. Stativ N Subj. in Sonderbedeutung gegenüber peḫi "ist verschlossen"?
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