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Short description |
CTH 626-Ziparwa.0 beschreibt Ritualhandlungen, die von einem Palastbediensteten, einer ŠU.GI-Ritualexpertin, Schafhirten, einem Koch sowie den Leuten des Hauses des uriyanni-Mannes im Tempel des Ziparwa ausgeführt werden. Da der König nicht genannt wird, dürften hier die Ritualhandlungen am Tag vor der Verehrung der palaischen Götter durch den König, dem „Vorbereitungstag“ beschrieben sein.
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Texts |
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Overview of contents |
Section 1ID=3 | Ritualhandlungen von Palastbedienstetem und Köchen; Opferungen von Libationen und Brot; wohl Rezitation auf Palaisch |
Section 2ID=4 | Betreten des Tempels von Ziparwa(?); Vorbereitung von Fleisch |
Section 3ID=5 | Wohl Libationen für Ilaliyant-Götter und Ziparwa |
Section 4ID=6 | Kultmahl im Tempel des Ziparwa |
Section 5ID=7 | Opferungen von Fleischstücken an Ziparwa, Kataḫzipuri, den Sonnengott, die Ilaliyant-Gottheiten und Ḫašamili |
Section 6ID=8 | Herbeibringen von Speisen(?) |
Section 7ID=9 | Fragmentarische Ritualhandlungen | |
Editionsgeschichte |
Der Join von Text A geht auf D. Sasseville 2020 zurück, der auch Text C an A joint. Bislang konnte der Join nicht geprüft werden.
Text B wurde von D. Groddek in DBH 44, 148-151 in Transliteration vorlegt. D. Sasseville schlug 2021 einen indirekten Join mit KUB 10.36 vor (siehe hier CTH 626-Ziparwa.3).
Text C wurde von Nakamura M. 2002a: 250f. dem achten Tag des nuntarriyašḫa-Festes zugeordnet und in Transliteration und Übersetzung vorgelegt.
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Tafeleigenschaften |
Von Text A haben sich ca. 32 zum Teil nur fragmentarisch erhaltene Zeilen der Vs. II, 31 größtenteils erhaltene Zeilen der Vs. II und 9 fragmentarische Zeilen der Rs. IV erhalten.
Text B überliefert 15 fragmentarische Zeilen der Vs. II, 17 der Vs. III, 22 der Rs. IV sowie 14 dere Rs. V. Dabei ergänzt B wohl Text A zu Beginn der Rs. III sowie nach Text A Rs. IV. Text C liefert nur wenige Zeilenanfänge, die auf Text B Rs. V folgen dürften, sowie den Kolophon.
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Paläographie und Handschrift |
Text A weist eine junghethitische Niederschrift auf, für die die Zeichenvarianten für ḪA mit zwei Winkelhaken sowie die für IT mit gebrochenem mittleren Waagerechten signifikant sind. Gleiches gilt für Text B, in dem darüber hinaus noch eine alte Variante von LI erkennbar ist, während Text A die junge Variante besitzt. Text C enthält die junge Variante des ḪA, allerdings im Kolophon.
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Besonderheiten |
Am Vorbereitungstag der Ziparwa-Feierlichkeiten werden einige Kultakteure genannt, die nur selten in den Texten des palaischen Korpus Erwähnung finden. So tritt der Aufseher (para˽uwanza) nur am Vorbereitungstag in Erscheinung. Häufig genannt werden ein oder mehrere Palastbedienstete, die dem König bei den Opferungen für die palaischen Götter regelmäßig zur Hand gehen. Ebenfalls häufig werden ein oder zwei MUNUSŠU.GI-Ritualexpertinnen genannt, die häufig die Ritualausführenden der alten Rituale sind (siehe dazu z.B. CTH 752, CTH 751.3, CTH 753.1) und in diesen wie auch in den Sectionen mit der Beschreibung der Festlichkeiten für Ziparwa und seine Götter während des AN.DAḪ.ŠUMSAR-Festes die palaischen Rezitationen sprechen oder singen (siehe auch u.a. CTH 610.1).
Köche werden noch in CTH 626-Ziparwa.7, CTH 750.2, CTH 643.2 genannt, wo sie offenbar beim Vorbereiten und Bereitstellen von Speisen helfen. Eine weitere Verbindung mit CTH 750.2 besteht in der Nennung von Hirten, aus deren Palast dort etwas bereit gestellt wird. Singulär für die palaischen Texte ist die Nennung des Hauses des Bronzeschalenhalters in diesem Text, während das Haus des uriyanni-Mannes vermutlich auch in CTH 753.2 genannt wird.
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