Die drei Fragmente wurden von D. Sasseville 2021 als zur gleichen Tafel gehörig erkannt. 2024 konnte der direkte Join von KBo 13.266 und KBo 56.92 im Museum Ankara bestätigt werden, während der Join mit Bo 9099 noch nicht geprüft werden konnte. Das Fragment wird daher an dieser Stelle gesondert behandelt.
Insgesamt haben sich nur 7 Zeilen der Vs. III sowie ca. 16 Zeilen der Rs. IV erhalten, die vermutlich fast vollständig erhalten sind.
Eine Transliteration von Text A₁ legten Torri G. – Barsacchi F.G. 2018b: 300f. vor.
Eine genauere paläographische Datierung ist aufgrund der geringen Größe der Fragmente schwierig, die beide eine junghethitische Niederschrift aufweisen. Text A zeigt dabei die jüngere Variante des ḪA mit nur einem Winkelhaken und die jüngere Variante des LI, während in DA und IT noch die gebrochenen mittleren Waagerechten sichtbar sind. KI erscheint ebenfalls nicht in der spätjunghethitischen Variante.
Die Texte beschreiben Schlachtopfer unter palaischen Rezitationen einer ŠU.GI-Ritualexpertin. Der Ausdruck „Worte der Schlachtung“ erinnert dabei an vergleichbare Ausdrücke während des ersten Tages des AN.DAḪ.ŠUMSAR-Festes. Der an vorliegender Stelle wiederholt auftretende Ausdruck „vom Fenster weg“ ist ansonsten in den palaischen Texten nicht belegt. Ob dieser Section daher den Frühlings- oder Herbstfeierlichkeiten für die palaischen Götter zugeschrieben werden sollte, bleibt unsicher.
|