Das kleine Fragment lässt nur wenige Zeichen erkennen, so dass alle hier gemachten Vorschläge tentativ sind. Die Form des Zeichens GI lässt eine mittelhethitische Niederschrift vermuten, allerdings fehlen weitere aussagekräftige Zeichenformen.
Sollte die Ergänzung zu MUNUSŠ]U.GI sowie die Lesung von GIŠ in Z. 1′ korrekt sein, könnte es sich um ein Fragment des Rituals der Anna von Pala (CTH 750.13) handeln. Bei der Sprache der Zeilen 3′-5′ könnte es sich um Palaisch handeln, wenngleich kein Wort vollständig erhalten ist. Für Z. 3′ ist auch eine Ergänzung zu URUkar-ta]-pa-ḫa-aš D[waa-a-ḫi-ši-in in Erwägung zu ziehen. Die Stadt wird nur in KUB 28.97, KBo 57.214+, KUB 60.76 (alles CTH 744) und KBo 49.57+ (CTH 669) erwähnt, allerdings nie in Zusammenhang mit einer ŠU.GI-Ritualexpertin. Daher bleiben Lesung und Zuordnung unsicher.
|