S. Görke (ed.)

Citatio: S. Görke (ed.), hethiter.net/: CTH 610.1 (TRen 2024-11-27)


CTH 610.1

AN.DAḪ.ŠUM: Tag 12, der erste Tag des Festes für Ziparwa und seinen Kreis

translatio



Section 1ID=1: Vorbereitende Handlungen; der König betritt das Tor des Tempels des Ziparwa; Handwaschungsritus; Ritus mit tuḫḫuišar; erste Opferungen von Wein

1ID=1 --

[][] und des Leibwächters Stab1 hält er.

2ID=2 --

Sobald der König im Tor des Tempels des Ziparwa ankommt,

3ID=3 --

geht der Leibwächter (B: der Palastbedienstete) aus dem Tor hinaus,

4ID=4 --

welches vorn weggezogen (ist).2

5ID=5 --

Der Palastbedienstete des goldenen Speers nimmt dem König den Lituus ab,

6ID=6 --

ein Palastbediensteter aber bringt dem König Handwasser.

7ID=7 --

Der König wäscht seine Hände.

8ID=8 --

[Der Vorgese]tzte der Palastbediensteten (B: Der Palastbedienstete) gibt dem König ein Tuch

9ID=9 --

(und) der [König] wischt seine Hände ab.

10ID=10 --

Er zers[]ßt [ein šu]ppi-.

11ID=11 --

[Ein šup]pi- aber []-t der Palastbedienstete.

12ID=12 --

Der Kön[ig …][]

13ID=13 --

[… lie]gt …[]

14ID=14 --

[][]-t er.

15ID=15 --

[]-t er.

16ID=16 --

[]-t er.

17ID=17 --

[]-t er.

18ID=18 --

[… le]gt er.3

19ID=19 --

[… W]asser []

20ID=20 --

[][]

21ID=21 --

[] seine [Hän]de []

22ID=22 --

[] gibt ein Tuch.

23ID=23 --

[… g]ießt []

24ID=24 --

[] m[a]ch[t der König] tu[]š-.

25ID=25 --

[] dem [Go]tt []

26ID=26 --

[]… die tuḫḫuešša[r-Substanz …]

27ID=27 --

[Der Köni]g [geht] hinein

28ID=28 --

[und ver]neigt sich [].

29ID=29 --

[]

30ID=30 --

[Der Palast]bedienstete aber nimmt [].

31ID=31 --

[]… (mit) Wein []… vor die Gottheit.

32ID=32 --

[] ergreift der Vorgesetzte der Palastbediensteten.

33ID=33 --

[][]… stellt er hin.

Section 2ID=2: Brotopfer an die palaischen Götter: Opferungen eines sauren und eines süßen Brotlaibs; die ŠU.GI-Ritualexpertin rezitiert auf Palaisch die „Worte der Brotlaibe“

34ID=34 --

[… sa]uren…[]

35ID=35 --

[]… ein ander[er Palastbediensteter nimmt ihn ihm ab]4

36ID=36 --

[und] legt [ihn] wie[der] auf [dem Altar vo]r die Gottheit hin.

37ID=37 --

[Oben aber] breitet er [einen süßen Brotlaib darauf.]5

38ID=38 --

[Der Vorgesetzte der Palastbediensteten gi]bt [dem König einen] sauren (und) [einen süßen Brotlaib.]

39ID=39 --

Der König bricht (ihn)

40ID=40 --

[und ein anderer] Palastbediensteter [nimmt ihn ihm ab]

41ID=41 --

[und legt ihn wi]eder auf dem Al[tar hin.]

42ID=42 --

[Oben aber breitet er einen] süßen [Brot]laib [darüber].

43ID=43 --

[Der Vorgesetzte der Palastbediensteten] gib[t] dem König [einen sauren (und) einen sü]ßen [Brotlaib].

44ID=44 --

[Der König] bricht (ihn)

45ID=45 --

[und] ein anderer Palastbe[diensteter] nimmt [ihn ihm a]b

46ID=46 --

und legt ihn wieder für Kataḫzipuri vor den Szeptern unten auf die Erde.

47ID=47 --

Oben aber breitet er einen süßen Brotlaib darüber.

48ID=48 --

[Danac]h (G: om.) gibt der Vorgesetzte der Palastbediensteten dem König einen sauren (und) einen süßen Brotlaib.

49ID=49 --

Der König bricht (ihn)

50ID=50 --

und ein anderer Pa[lastbediensteter] nimmt ihn ihm ab

51ID=51 --

und legt ihn wieder am Fenster des Sonnengottes hin.

52ID=52 --

Oben [aber] breitet er einen süßen Brotlaib darüber.

53ID=53 --

Der Vorgesetzte der Palastbediensteten gibt (F: danach) dem König einen [s]auren (und) einen süß[en] Br[ot]laib.

54ID=54 --

Der König brich[t] (ihn)

55ID=55 --

und ein anderer [Palastbediensteter] nimmt ihn ihm ab

56ID=56 --

und legt ihn wieder auf dem Tisch der Ilaliyant-Gottheiten hin.

57ID=57 --

Oben aber breitet er einen süßen Brotlaib darüber.

58ID=58 --

Der Vorgesetzte der Palastbediensteten gibt (G: legt) dem König einen sauren (und) einen süßen Brotlaib.

59ID=59 --

Der König bricht (ihn)

60ID=60 --

und ein anderer [Palastbediensteter] nimmt ihn ihm ab

61ID=61 --

und legt ihn wieder am Fenster des Ḫašameli hin.

62ID=62 --

Oben aber breitet er einen süßen Brotlaib darüber.

63ID=63 --

Der Vorgesetzte der Palastbediensteten gibt dem König einen sa[uren] (und) einen süßen Brotlaib.

64ID=64 --

Der König bricht (ihn)

65ID=65 --

und ein anderer Palastbediensteter nimmt ihn ihm (G: e[benso]) ab

66ID=66 --

und legt ihn wieder am Herd vor[n rechts] für Ḫašauwanza Kammama hin.

67ID=67 --

Oben aber breitet er einen süßen Brotlaib darüber.

68ID=68 --

Der Vorgesetzte der Palastbediensteten gibt dem König einen sauren (und) einen süßen Brotlaib.

69ID=69 --

Der König bricht (ihn)

70ID=70 --

und ein anderer Palastbediensteter nimmt ihn ihm ab

71ID=71 --

und [l]egt ihn am Herd [v]orn [l]inks für Šawašḫila hin.

72ID=72 --

Oben aber breitet er einen süßen Brotlaib darüber.

73ID=73 --

Der Vorgesetzte der Palastbediensteten gibt dem König einen sauren (und) einen süßen Brotlaib.

74ID=74 --

Der König bricht (ihn)

75ID=75 --

und ein anderer Palastbediensteter nimmt ihn ihm ab

76ID=76 --

und legt ihn für Ḫilašši auf dem [A]l[t]ar hinten an der Tür hin.

77ID=77 --

[Oben ab]er breitet er einen süßen Brotlaib darüber.

78ID=78 --

[Der Vorgesetzte der Palast]bediensteten [g]ibt dem König einen sauren (und) [einen] süßen Brotlaib.

79ID=79 --

Der König bricht (ihn)

80ID=80 --

[und] ein andere[r] Palastbediensteter nimmt ihn ihm ab

81ID=81 --

und legt ihn für die Schicksalsgöttinnen auf dem Altar in der Ecke hin.

82ID=82 --

Oben aber breitet er einen süßen Brotlaib darüber.

83ID=83 --

Der Vorgesetzte der Palastbediensteten hält dem König einen sauren (und) einen süßen (A: om.) Brotlaib hin.

84ID=84 --

Der König legt die Hand darauf

85ID=85 --

[und] der Vorgesetzte der Palastbediensteten bricht sie für die Aššanuwant-Gottheiten.

86ID=86 --

Ein anderer Palastbediensteter nimmt sie ihm ab

87ID=87 --

und legt sie auch (G: om.) auf dem Herd hinten auf der einen Seite am Raumteiler in zwei Hälften

88ID=88 --

und auf der anderen Seite am Raumteiler in zwei Hälften hin.

89ID=89 --

Während aber der K[önig] die Brotlaibe bricht,

90ID=90 --

spri[cht] die ŠU.GI-Ritualexpertin des Ziparwa aber die “Worte der Brotlaibe” auf Palaisch.

Section 3ID=3: Opferung von Grütze an die palaischen Götter unter Rezitation der „Worte der Grütze“

91ID=91 --

[Ansch]ließend aber schütte[t] der Palastbedienstete dreimal Grütze vor den Altar hin.

92ID=92 --

Auch auf den Altar schüttet er (sie) zweimal (B: dreimal).

93ID=93 --

Für Kataḫzipuri schüttet er (sie) einmal vor den Szeptern hin.

94ID=94 --

Vo[r] das Fenster des Sonnengottes einmal.

95ID=95 --

Vor das Fenster der Ilaliyan[t]-Gottheiten einmal.

96ID=96 --

An (F: v[or) das Fenster des Ḫašammili einmal.

97ID=97 --

Auf dem Herd vorn rechts für Ḫašauwanza Kammama (F: für die Schutzgottheit des Herdes) einmal.

98ID=98 --

Dann aber auf dem Herd vorn links für Šawašḫila.

99ID=99 --

Auf dem Altar des Ḫilašši [hin]ten an der Tür einmal.

100ID=100 --

[Den Sch]icksalsgottheiten [schüttet er] auf dem Altar in der Ecke einmal [hin].

101ID=101 --

Für die Aššanuwant-Gottheiten schüttet er hinten am Herd auf der einen Seite (F: add. [einmal]) und auf der anderen Seite am Raumteiler einmal.

102ID=102 --

Die ŠU.GI-Ritualexpertin des Ziparwa spricht die “Worte der Grütze” auf Palaisch.

Section 4ID=4: Opferung von marnuwan-Bier aus einem tapišana-Gefäß an die palaischen Götter

103ID=103 --

Der (B: add. Vorgesetzte der) Palastbedienstete nimmt ein tapišana-Gefäß mit marnuwan-Bier

104ID=104 --

und libiert vor Ziparwa zweimal.

105ID=105 --

Für Kataḫzipuri libiert er vor den Szeptern einmal.

106ID=106 --

Er wendet sich zurück.

107ID=107 --

Ein anderer Palastbediensteter hält ein tapišana-Gefäß (K: katta[kurant-Gefäß) mit Wein.

108ID=108 --

Sie weihen zusammen.

109ID=109 --

Der Palastbedienstete lib[iert] vor dem Fenster des Sonnengottes einmal.

110ID=110 --

Er libiert vo[r] dem Fenster der Ilaliyant-Gottheiten [einm]al.

111ID=111 --

Er libiert vor dem Fenster des Ḫašamili einmal.

112ID=112 --

Für Ḫašauwanza Kammama auf dem Herd vor[n] rechts einmal.

113ID=113 --

Dann [libier]t er [für Šaušḫila auf dem H]erd vo[rn links einmal].

114ID=114 --

[]

115ID=115 --

[]

Textlücke

Section 5ID=5: Opferung von Grütze und Wein an die palaischen Götter unter Rezitation der „Worte von Grütze und Wein“

116ID=116 --

[… libiert] er.

117ID=117 --

[… rech]ts []

118ID=118 --

[… lib]iert er [für Šaušḫ]ila [auf dem Herd links vo]rn [einmal.]

119ID=119 --

[Für Ḫilašši l]ibiert er auf dem [Al]tar [hint]en an der Tür einmal.

120ID=120 --

[Für die Schicksalgöttin]nen libiert er auf dem Altar in der [Eck]e einmal.

121ID=121 --

[Für die Aššanu]want-Gottheiten libiert er [auf dem] Herd [auf d]er einen Seite [einmal un]d [auf der anderen Seite] einmal.

122ID=122 --

[Die ŠU.GI-Ritualexpertin] des Ziparwa [sprich]t [die “Worte der Grütze] und des Weins” auf [Pal]aisch. (G: [] des [… hi]nab [… st]ellt sie.)

Section 6ID=6: Fragmentarisch: vermutlich Beschreibung weiterer Ritualhandlungen

123ID=123 --

[] zu libieren []

124ID=124 --

[]

125ID=125 --

[]

126ID=126 --

[]

127ID=127 --

Und? [] der Palastbedien[stete …]

128ID=128 --

[]

Textlücke

Section 7ID=7: Weitere Opferung an die palaischen Götter

129ID=129 --

[… Her]d einmal.

130ID=130 --

[… vor]n links [für Š]awašḫila einmal.

131ID=131 --

[Für Ḫilašši auf dem Al]tar

Textlücke

Section 8ID=8: Unzuordenbare Fragmente

132ID=132 --

Währen[d …][] … …[]

133ID=133 --

[]… aber [][]… …[]

Textlücke

Kolophon CTH 610.1.AID=Kol1A

1ID=Kol1A1 --

1. [Taf]el des Zipar[wa].

2ID=Kol1A2 --

[W]enn der König im Frühling [i]n das Haus des Ziparwa geht.

3ID=Kol1A3 --

Nicht [beendet].

Kolophon CTH 610.1.BID=Kol1B

1ID=Kol1B1 --

[x-te Tafel], nicht beendet.

2ID=Kol1B2 --

Des er[sten] Tages [des Festes von Zi]parwa.

3ID=Kol1B3 --

[W]enn der König im Frühling [i]n das Haus des Ziparwa geht.

Oder: “[den Speer] des Leibwächters und den Stab”. Vgl. zu dem Speer (GIŠŠUKUR) des Leibwächters z.B. KBo 38.50+ (Frg. 1+2) Rs. IV 1′/Vs.? 2′f. (CTH 682) oder KBo 56.77+ (Frg. 2) Vs. II 9f. (CTH 627).
Die Bedeutung des Ausdrucks ist unklar. Vgl. in fragmentarischem Kontext KUB 55.58+ Vs. I 10′. Vielleicht ist gemeint: “welches hinter (ihm) zugezogen wird.” Zu peran arḫa “hinter jemandes Rücken” siehe Tischler HHW. Zu para ḫuittiya- “(Gebäude) schließen” siehe HW2 Ḫ 680a sub. 2.6.6.
Oder: “breitet er”.
Wörtl. hier und im Folgenden “ergreift”. Vgl. Kola 50 und 55 zur Bedeutung des Ausdrucks.
HW2 Ḫ 650b versteht šer ḫuinu- als “(etwas) darauf legen/halten”. Die hier vorgeschlagene Übersetzung möchte das Flächige oder Längliche, das durch ḫuinu- zum Ausdruck kommt, wiedergeben.
Editio ultima: Traductionis 2024-11-27