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Kurzbeschreibung |
CTH 751.1 enthält palaische Rezitationen, mit denen Brot und Opfertiere während der Opferungen an die palaischen Götter präsentiert werden.
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Texte |
Exemplar A | | KUB 35.165 | 1551/c | Bk. A |
| | | + 1720/c | Bk. A |
| | | + 2132/c | Bk. A |
| | | + 264/f | Bk. A |
Exemplar B | B₁ | KUB 32.17 | 48/a | Bk. A |
| + B₂ | + KBo 40.108 | + 1626/c | Bk. A |
| + B₃ | + KUB 35.167 | + 1653/c | Bk. A | |
Editionsgeschichte |
Eine erste Transliteration von Text A (KUB 35.165) fertigte Carruba O. 1970C: 14, 16, 18-20 sowie Carruba O. 1972A: 12-14 an. Text B (KUB 32.17+), dessen von Carruba angedachter indirekter Anschluss an IBoT 2.36 wegen unterschiedlicher Handschriften nicht möglich sein kann, wurde ebenfalls von Carruba O. 1970C: 15-17 und Carruba O. 1972A: 12-14 in Transliteration publiziert. Der Join mit KBo 40.108 wurde 2018 von D. Sasseville vorgeschlagen und konnte 2023 im Museum Ankara bestätigt werden. Carruba O. 1972A: 28-31 legte auch eine erste Übersetzung beider Textexemplare vor.
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Tafeleigenschaften |
Bei Text A (KUB 35.165) handelt es sich um eine einkolumnige, etwa zur Hälfte erhaltene Tafel, die zu Beginn der Vs. etwa 28 weitgehend erhaltene, auf der Rs. 27 weitgehend erhaltene Zeilen des Endes des Textes erkennen lässt. Auch Text B (KUB 32.17+) dürfte eine einkolumnige Tafel darstellen, die 24 fragmentarische Zeilen der Vs. liefert. Dabei ergänzt Text B die Vs. von Text A um ca. 5 weitere Zeilen.
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Paläographie und Handschrift |
Text A (KUB 35.165) weist eine mittelhethitische Niederschrift auf, worauf die älteren Zeichenformen von E (Kolon 15) und UL (Kolon 30) mit niedrigem eingeschriebenem Senkrechten, AZ ohne Unterschreibung (Kola 16, 23, 30, 31, 52, 61, 69, 70) und IK mit drei kleinen Waagerechten über dem ersten Senkrechten (Kolon 18) zeugen. Das Zeichen IT (Kola 7, 9, 18) erscheint in der Variante ohne verlängerten untersten Waagerechten sowie in einer Form mit leicht verlängertem unterstem Waagerechten (Kola 52, 56). Darüber hinaus beginnt der Text auf dem oberen Rand.
Bei Text B (KUB 32.17+) dürfte es sich ebenfalls um eine mittelhethitische Niederschrift handeln. Dafür sprechen das Zeichen UL mit eingeschriebenem Senkrechten (Kolon 9), AZ ohne Unterschreibung (Kolon 10) sowie das Zeichen RU mit eingezogenem mittlerem Senkrechten (Kola 27, 34; nicht ganz so deutlich in Kolon 12).
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Allgemeine Informationen |
Der Text liefert palaische Rezitationen, die zur Übergabe der Opfergaben an die palaischen Götter rezitiert worden sein dürften. Diese sind an den einleitenden Worten „Oh Zaparwa“ erkennbar und für Zaparwa, Kataḫzipuri, Sonnengott des pašḫullašaš, Ilaliyantiki-Gottheiten, Ḫašamili, Ḫašauwanza Kammama, Šaušḫallašauš auf der Vs. erhalten, ohne dass die Vs. einen hethitischen Einschub o.ä. erkennen ließe. Die Rs. beginnt nach dem Bruch mit einer palaischen Rezitation, die sich wohl an Zaparwa richten dürfte, dem damit Fleischopfer als Gegenleistung für den Schutz des Götterpaares angeboten werden. Anschließend deuten zwei hethitische Sätze die Ritualhandlungen des Fleischhinlegens an, wozu die dazu gesprochene Rezitation auf die Güte des Fleisches verweist und Zaparwa aufgefordert wird, es an seinen Götterkreis weiter zu reichen. Neben den oben bereits genannten Göttern enthält die Götterreihung an dieser Stelle zusätzlich noch Ḫilanzipa, die Schicksalgottheiten sowie die Uliliyantiki-Götter. Anschließend wird mit einem hethitischen Satz auf die Darbietung von Leber an Zaparwa verwiesen. Abschließend werden Becher gefüllt und in einem palaischen Lied Tabarna aufgefordert, sie dem Zaparwa zu reichen. Dies geschieht anschließend auch mit Kataḫzipuri, dem Sonnengott und den Ilaliyant-Gottheiten.
Abschnittsweise finden sich zu den palaischen Rezitationen sehr ähnliche Wortlaute in CTH 751.3 und CTH 751.5.
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Inhaltsübersicht |
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