Die palaischen Festrituale aus den Archiven der hethitischen Hauptstadt Ḫattuša werden landläufig mit dem nordwestlich von ihr gelegenen Land Pala in Verbindung gebracht. Beschrieben wird in allen Texten die Verehrung des palaischen Hauptgottes Ziparwa (auf Palaisch Zaparwa) mit einer Gruppe von Göttern, die nur in wenigen Fällen variiert. Ein Teil der Texte enthält palaischsprachige Rezitationen.
Insgesamt können zwei Gruppen von Texten unterschieden werden: Eigenständige palaische Feste sowie Abschnitte der großen Reisefeste, in denen einzelne Tage der Verehrung der palaischen Götter gewidmet sind. So sind in CTH 610 Texte und Fragmente zusammengestellt, in denen der 12. und 13. Tag des AN.DAḪ.ŠUMSAR-Festes, des Frühlingsreisefestes, beschrieben werden; geschildert werden Opferungen von Speisen und Getränken an die palaischen Götter. In CTH 626-Ziparwa werden solche Opferungen an drei Tagen im Herbst während des nuntarriyašḫa-Festes beschrieben.
In CTH 643 werden Textfragmente vorgelegt, in denen der Gott Ziparwa genannt wird. Es muss in diesen Fällen unklar bleiben, welchen Festen diese Fragmente zugeordnet werden können. CTH 750 versammelt Texte, die als eigenständige Feste für Ziparwa bestimmt werden können. Die Gründe dafür werden in den Einleitungen der einzelnen Texte dargelegt. CTH 751 enthält Tafeln mit palaischen Rezitationen, die zu Brot-, Fleisch- und Getränkeopferungen rezitiert worden sein dürften. CTH 752 enthält die Beschreibung eines Festrituals mit Schilderung des palaischen Mythos eines verschwundenen und wiederkehrenden Gottes. CTH 753 enthält Festritualfragmente mit palaischen Rezitationen, die (bislang) keinem anderen Fest zugeordnet werden konnten.
Die hier vorgelegten Editionen der palaischsprachigen Feste erfolgten zusammen mit David Sasseville; für einen ausführlichen Kommentar sei auf die in Vorbereitung befindliche gedruckte Edition der palaischen Texte aus Ḫattuša von S. Görke und D. Sasseville verwiesen.
CTH 754 enthält rein palaisch-sprachige Texte, die nur ausgesprochen fragmentarisch überliefert und kaum verständlich sind. Sie sind im Basiscorpus einsehbar.
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